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28. Juni 2016 / Markus Schmitz / 0228 - 77 24 64
Presseamt der Stadt Bonn
ib - Am 1. Juli 1966 traten die ersten drei Politessen ihren Dienst in Bonn an, um den ruhenden Verkehr zu überwachen. 50 Jahre später tragen die städtischen Verkehrsaufseherinnen und -aufseher mit ihren Kontrollen noch immer maßgeblich zur Sicherheit im Straßenverkehr und zum Schutz schwächerer Verkehrsteilnehmer bei. Anlässlich des Jahrestages haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Stadtordnungsdienstes Zahlen und Fakten zusammengetragen. Wichtigste Quelle war dabei die Zeitungsausschnittsammlung des Stadtarchivs.
Zum Start waren die Politessen als "Hilfspolizistinnen" zunächst noch der Polizei unterstellt, die sie in einem vierwöchigen Schnellkurs ausbildete. Sie sollten vor allem "Ordnung durch Charme" herstellen und das zunehmende Falschparken ahnden. Vorbild für den Einsatz in Bonn waren positive Erfahrungen anderer Kommunen wie München, Frankfurt und Hannover.
Unmittelbare Aufgabe der Stadt wurde die Verkehrsüberwachung durch Politessen mit dem Gesetz über Ordnungswidrigkeiten von 1968. Organisatorisch wurden diese dem Ordnungsamt unterstellt, das eine Bußgeldstelle einrichtete. Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bearbeiteten die Bußgeldbescheide, die von den Politessen ausgestellt wurden.
Lange Zeit erhielten Parksünder sogenannte Zahlkarten, die die Politessen persönlich übergaben oder an die Windschutzscheiben hefteten. Darauf war die zu zahlende Summe festgehalten. Die Kennzeichen der Autos notierten sich die Verkehrsaufseher auf einem einfachen Schreibblock. Dies änderte sich im Jahr 1990. Fortan erfassten die Politessen widerrechtlich parkende Fahrzeuge mit Hilfe eines Kleincomputers. Statt der Zahlkarte erhielten die Fahrzeughalter eine Hinweiskarte, auf der alle Einzelheiten zum Parkverstoß festgehalten wurden.
Mehr Autos, mehr Parkverstöße, mehr Politessen
Die Zahl der eingesetzten Politessen stieg rasch: Nach dem Start mit drei Mitarbeiterinnen wurde im Januar 1969 eine Verdopplung von sechs auf zwölf Stellen beschlossen. 1973 waren 22, 1984 33 und 1991 38 Politessen und männliche Verkehrsaufseher für die Stadt Bonn tätig. Aktuell überwachen 27 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den ruhenden Verkehr im Bonner Stadtgebiet.
Ähnlich war die Entwicklung bei den ausgestellten "Knöllchen": Verteilten die Politessen zu Beginn der 1970er Jahre rund 100 000 "Knöllchen" wegen Falschparkens pro Jahr, so waren es 1984 schon 280 000 und 1992 mehr als 400 000. Im Jahr 2015 wurden rund 184 00 Parkverstöße geahndet.
Eine der Ursachen für die häufiger auftretenden Verkehrsbehinderungen durch falsch abgestellte Fahrzeuge war die stark steigende Zahl von Autos in Bonn seit Beginn der 1970er Jahre. Am 1. Dezember 1972 waren rund 98 000 Fahrzeuge in Bonn zugelassen, darunter 86 000 Pkw. Allein im folgenden Jahr 1973 kamen fast 36 000 neu zugelassene Fahrzeuge hinzu, 1974 waren es erneut knapp 35 000 Neuzulassungen. Ende 2015 waren in der Bundesstadt etwa 231 000 Fahrzeuge registriert.
Die Verwarn- und Bußgelder erhielt zu Beginn das Land. Erst seit dem Gesetz über Ordnungswidrigkeiten 1968 flossen diese in die Stadtkasse. 1983 beliefen sich die Einnahmen aus den geahndeten Parkverstößen auf knapp unter fünf Millionen Mark, 1984 waren es fast sechs Millionen. Im Jahr 2015 nahm die Stadt durch die Kontrollen im ruhenden Straßenverkehr etwa 2,8 Millionen Euro ein.
Aufgaben der Verkehrsaufsicht heute
Die Verkehrsüberwachung ist heute als Teil des Stadtordnungsdienstes bei den Bürgerdiensten der Stadt Bonn angesiedelt. Die Verkehrsaufseherinnen und -aufseher kontrollieren vor allem Verstöße gegen Halte- und Parkverbote sowie zeitlich begrenztes und gebührenpflichtiges Parken.
Mit ihren Kontrollen sorgen sie dafür, dass Feuerwehr- und Rettungszufahrten sowie Flucht- und Rettungswege bei Großveranstaltungen wie zum Beispiel bei Pützchens Markt, Rhein in Flammen sowie an Karneval nicht von Falschparkern blockiert werden. Sie stellen außerdem sicher, dass Grundstücksein- und -ausfahrten, Behindertenparkplätze und Gehwege für ihre Benutzer nutzbar bleiben.
Unterstützt werden sie von der Einsatzleitstelle des Stadtordnungsdienstes. Diese erhält unter Telefon 0228 – 77 33 33 täglich zahlreiche Hinweise von Bonner Bürgerinnen und Bürgern auf Falschparker und leitet diese an die Verkehrsaufseherinnen und Verkehrsaufseher im Einsatz weiter.
Medien, die Interesse an einem Interview zum Thema haben, vermittelt das Presseamt auf Anfrage gerne geeignete Gesprächspartner, wie etwa eine langjährige Verkehrsaufseherin der Stadt Bonn oder den Leiter des Stadtordnungsdienstes.
Impressum:
Herausgeber: Der Oberbürgermeister der Bundesstadt Bonn, Presseamt, Stadthaus, Berliner Platz 2, 53111 Bonn
Telefon: Chef vom Dienst 0228/77 3000, Telefax: 0228/77 2468, E-Mail: [email protected]
Internet: www.bonn.de | Medienservice: www.bonn.de/@medienportal | Stadt Bonn in Social Media: www.bonn.de/@socialmedia
Redaktion: Dr. Monika Hörig (verantwortlich) Pressedienst abbestellen: www.bonn.de/@abo-ib
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