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Guten Tag, »Wie rettet man einen Menschen? Die Geschichte beginnt im Jahr 2017, als ich in einem Berliner Flüchtlingsheim, in dem ich recherchiere, eine afghanische Familie mit vier Kindern kennenlerne. Wir freunden uns an. Sie kommen zur Einschulung unserer Tochter, wir gehen zusammen ins Konzert, ich vermittle ihnen eine Wohnung und dem Sohn Ehsan Hosseini einen Job, und bis heute haben wir eine WhatsÂapp-Gruppe namens âºUno Unoâ¹, weil wir das oft miteinander spielen. Dass 2015 so viele Geflüchtete nach Deutschland kamen, fand ich nicht immer unproblematisch. Die Haltung, die manche dieser Menschen gegenüber Frauen und Juden zeigten, irritierte mich. Umso mehr wollte ich dieser Familie helfen. Der Vater war sanft zu seinen Töchtern, und auf Spaziergängen machten sie an Stolpersteinen Halt. 2020 ziehen mein Mann und ich mit unseren drei Kindern nach Neuseeland, der Kontakt zu unseren afghanischen Freunden wird loser. Am 17. August 2021, kurz nach dem Einmarsch der Taliban in Kabul, videotelefonieren wir, und sie erzählen uns von Jalil Mokhtar Bangala, dem Bruder der Mutter, Vater von drei Kindern, der in der Terrorabwehr des afghanischen Innenministeriums gearbeitet hat. âºKönnt ihr uns helfen, ihn da rauszuholen?â¹, fragt Ehsan. âºWir haben Angst, dass er sonst stirbt.â¹ âºExistentielle Schuldâ¹. So bezeichnen Psychologen das schlechte Gewissen, das einen umtreibt, weil die eigenen LebensÂumstände viel besser sind als die von anderen. Mit Neuseeland und Deutschland sind zwei der sichersten und wohlhabendsten Länder meine Heimat, und wenige Monate vor dem Gespräch teilte ich ein Zitat von Toni Morrison auf Instagram. âºIf you are free, you need to free somebody else. If you have some power, then your job is to empower somebody else.â¹ Wenn du frei bist, musst du jemand anderen befreien. Wenn du etwas Macht hast, ist es deine Aufgabe, jemand anderen zu ermächtigen. Hatte ich mehr als Gratis-Anstand in mir? Oder konnte ich nur schlaue Sprüche in sozialen Medien teilen? âºWir werden alles tun, um sie nach Deutschland zu holenâ¹, antworte ich Ehsan. Am 8. Oktober 2021 schickt uns Jalil ein Foto von sich, seiner Frau und den drei Kindern vor dem Brandenburger Tor. Ãber die sieben Wochen dazwischen will ich schreiben. Selten sonst habe ich so viel gelernt. Ãber Politik und die Menschen, über Vertrauen und unsere blinden Flecken. Zugleich merke ich, dass ich den Eindruck vermeiden will, eine Samariterin zu sein. Und deshalb wird es in diesem Text auch darum gehen, warum viele Leute sich fast schämen, wenn sie versuchen, uneigennützig zu helfen. Aber wie rettet man denn nun einen Menschen aus Afghanistan?«
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| Was Sie oben gerade gelesen haben, ist der Beginn einer Reportage meiner Kollegin Verena Friederike Hasel; ihr im wahrsten Sinne des Wortes merkwürdiger Text erscheint diese Woche im SZ-Magazin. Ich habe die Entstehung begleitet, war vor ein paar Monaten sehr angetan von dem Themenvorschlag, habe mit der Autorin Aufbau und Länge beraten und einen Termin für die Textabgabe vereinbart. Dann kam die Redigatur, das Fotografieren, die Prüfung der Fakten im Text, das Layout. Wenn man sich über so lange Zeit mit einem aufwändigen Text über ein relevantes Thema beschäftigt, dann kann man sich irgendwann kaum noch vorstellen dass er von Leserinnen und Lesern links liegen gelassen wird. Dass dieser Text im gedruckten SZ-Magazin überblättert, in der digitalen Ausgabe nicht angeklickt wird. Dass er untergeht in den sozialen Medien. Aber die Gefahr besteht natürlich, sie ist sogar sehr groÃ. Was lässt sich dagegen tun? Vielleicht als Erstes schon mal dies: Ihnen in diesem Newsletter den Anfang des Textes ans Herz gelegt zu haben. Ich bin guter Dinge, dass Sie weiterlesen werden. |
| | | Ihr Timm Klotzek Chefredakteur |
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heft 15 | Die Themen der aktuellen Ausgabe |
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| | | Der Ernst der Klage | Warum es nichts bringt, die eigenen kleinen Missgeschicke mit den groÃen Problemen auf der ganzen Welt zu vergleichen. | | |
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| | | | | »Ich glaube, meine Romane sind Komödien« | | Der US-Schriftsteller John Irving hat sein bisher längstes Buch verfasst. Im Interview spricht er über Tätowierungen, unkonventionelle Familienverhältnisse und die Ãhnlichkeit des Romaneschreibens mit dem Zusammenkoppeln von Eisenbahnzügen. | | |
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Heft 15 | Die Kolumnen der aktuellen Ausgabe |
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| | | Das vergänglichste aller Gewässer | Vögel trinken aus ihnen, Insekten leben darin und Kinder in Gummistiefeln hüpfen mitten hinein â in einer von Trockenheit bedrohten Welt erinnert unser Kolumnist Axel Hacke an die Bedeutung der Pfütze. | | |
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| Wie viel Rebellin steckt in Ihnen, Mercedes Müller? | Die Schauspielerin im Interview ohne Worte über Stunts, Bierzelte auf der Wiesn und ihren Titel als deutsche Meisterin im Kickboxen. | | |
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| Auf frischer Tat ertappt | Wenn sie die Hinterlassenschaften ihres Hundes nicht beseitigen, kann man die Besitzer ruhig darauf hinweisen. Aber gilt das auch bei blinden Tierfreunden? Die »Gute Frage« mit der Antwort von Johanna Adorján. | | |
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| | | Bonapartes Bureau in Washington | Das neue Kreuz mit den Worten aus dem SZ-Magazin 15/2023 â hier können Sie das Rätsel online spielen und das PDF zum Ausdrucken herunterladen. | | |
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| Farbenfroher Frühlingsbraten | Junges Saisongemüse macht dieses Gericht zu einem perfekten Frühjahrsbegleiter. Das Kalbsfilet wird in einem Basilikumsud serviert und kann auch durch Hühnerbrust oder Kaninchenrücken ersetzt werden. | | |
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| Ozonschicht ums Herz | Unsere Autorin hat den Winter ganz ohne Infekte überstanden und glaubt den Grund dafür gefunden zu haben: tägliches Schwimmen im Chlorwasser des Hallenbads. | | |
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| Wohltemperiert auf den Gipfel | Damit Sie bei der nächsten Bergtour weder frieren noch schwitzen müssen, verlosen wir ein hochwertiges Wanderoutfit mit norwegischer Merinowolle. | | |
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| Wunderbar unaufgeregt | Wenn es im schleswig-holsteinischen Marschland mal wieder trübe ist, ist das »Hotel Breitenburg« der perfekte Rückzugsort. Dort kann man sich entspannt die Zeit vertreiben â und gelegentlich sogar Störche beobachten. | | |
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| | heft 15 | | Die neue Ausgabe lesen | | |
| »Ich erschaffe Figuren, die ich liebe â und füge ihnen Schaden zu« | | Der Schriftsteller John Irving im Interview | | | |
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