| | | | | | | | Anfang dieser Woche habe ich die Stiefel meiner Kinder mit Schokonikoläusen und Mandarinen gefüllt und dabei gedacht, âin 19 Tagen ist schon wieder Weihnachtenâ, schon wieder ein Jahr vorbei. Dass ich altere, fällt mir oft nicht an Klassikern wie grauen Haaren oder Falten auf (auch wenn es da auch den ein oder anderen Hinweis gibt), sondern an anderen Kleinigkeiten: Plötzlich finde ich Filme zu schnell geschnitten, der Kater dauert sehr lang und es sind Hosenschnitte modern, die ich schon getragen und für vorbei befunden habe â vor 15 Jahren. Ein besonderer Aspekt des Ãlterwerdens beschäftigt mich aber seit mehr als 20 Jahren, vielleicht, weil ich seit jeher für älter gehalten werde als ich bin: die Frage, wie man angesprochen wird, mit Du oder Sie. Da gibt es, grob gesagt, drei Phasen: Erst fingen Lehrerinnen und Lehrer und andere âErwachseneâ an, die Klasse zu siezen. Vor allem als junge Frau war ich stolz, fühlte mich ernst genommen, auch wenn ich es ziemlich sicher nicht wurde. Dann begannen Menschen âSieâ zu sagen, die jünger waren als ich. Ich weià es bis heute, vor zehn Jahren, an der FuÃgängerampel, beim Witzeln über einen wütenden Autofahrer, passierte mir das zum ersten Mal. Damals habe ich erstaunt die Stirn gerunzelt, verbunden mit der Hoffnung, dass die dabei entstehenden Falten nicht bleiben. Diese Phase empfand ich als fies, weil ich von allen gesiezt, von älteren Kollegen aber trotzdem nicht ernst genommen wurde â Erwachsensein ohne den Spaà quasi. Die eindrücklichste Phase aber hat vor wenigen Jahren begonnen: Früher war klar, dass ich Gleichaltrige, denen ich begegnete, mit âDuâ begrüÃe. Plötzlich fühlte sich das, auf Kongressen, Messen, ernsten Veranstaltungen aller Art, komisch an. Wenn irgendwelche Anzugtypen losduzten, erschien es mir eher despektierlich als entspannt. Als wäre das der Moment, wo mir â und vermutlich so manch anderer â klar wurde: Nicht nur die anderen sind nun wirklich erwachsen, sondern ich auch. Dass die Frage des Du und des Sie vor allem im Arbeitskontext groÃe Bedeutung hat, war neulich auch Thema bei uns im SZ-Wirtschaftsteil in einem Pro und Contra (SZ-Plus). Anlass war, dass die Hypo-Vereinsbank das "Sie" abschafft. Meine Kollegin Marie Vandenhirtz hat in ihrem Kommentar argumentiert, dass ein Du einfach besser fürs Gemeinschaftsgefühl wäre, während Kollege Hilmar Klute die Nähe des Du für trügerisch hält. Nachdem ich beide Texte gelesen hatte, war ich überzeugt: Meine liebste Variante ist das Hamburger Sie, also Vorname und Sie â das könnte daran liegen, dass ich meinen Vornamen lieber mag als meinen Nachnamen. Oder daran, dass die andere, auf Wikipedia als âMünchner Duâ bezeichnete Variante aus Du und Nachname, nur echten Bayerinnen gefällt, zu denen ich nicht gehöre. Was mir auch klar geworden ist, als ich über den Altersabstand der Autorin und des Autors der zwei Texte nachgedacht habe: Es gibt noch die vierte Phase. In der duzt man Menschen zwanghaft, um jung zu wirken â oder ist diejenige, die aus formalen Gründen das Du anbieten muss. In der bin ich zum Glück noch nicht. Und hoffe nun die nächsten Jahre, dass die Kollegin Marie recht behält, die behauptet, dass es das klassische Sie nicht mehr geben wird bis ich alt genug sein werde. Ganz gleich, in welcher Phase Sie sich derzeit befinden, ich wünsche Ihnen dafür die nötige Portion Humor! Herzliche GrüÃe
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| Lea Hampel | | Wirtschaftsredaktion |
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