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7. Dezember 2022
Lea Hampel
Wirtschaftsredaktion
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Guten Tag,
Anfang dieser Woche habe ich die Stiefel meiner Kinder mit Schokonikoläusen und Mandarinen gefüllt und dabei gedacht, „in 19 Tagen ist schon wieder Weihnachten“, schon wieder ein Jahr vorbei. Dass ich altere, fällt mir oft nicht an Klassikern wie grauen Haaren oder Falten auf (auch wenn es da auch den ein oder anderen Hinweis gibt), sondern an anderen Kleinigkeiten: Plötzlich finde ich Filme zu schnell geschnitten, der Kater dauert sehr lang und es sind Hosenschnitte modern, die ich schon getragen und für vorbei befunden habe – vor 15 Jahren.

Ein besonderer Aspekt des Älterwerdens beschäftigt mich aber seit mehr als 20 Jahren, vielleicht, weil ich seit jeher für älter gehalten werde als ich bin: die Frage, wie man angesprochen wird, mit Du oder Sie. Da gibt es, grob gesagt, drei Phasen: Erst fingen Lehrerinnen und Lehrer und andere „Erwachsene“ an, die Klasse zu siezen. Vor allem als junge Frau war ich stolz, fühlte mich ernst genommen, auch wenn ich es ziemlich sicher nicht wurde. Dann begannen Menschen „Sie“ zu sagen, die jünger waren als ich. Ich weiß es bis heute, vor zehn Jahren, an der Fußgängerampel, beim Witzeln über einen wütenden Autofahrer, passierte mir das zum ersten Mal. Damals habe ich erstaunt die Stirn gerunzelt, verbunden mit der Hoffnung, dass die dabei entstehenden Falten nicht bleiben. Diese Phase empfand ich als fies, weil ich von allen gesiezt, von älteren Kollegen aber trotzdem nicht ernst genommen wurde – Erwachsensein ohne den Spaß quasi.

Die eindrücklichste Phase aber hat vor wenigen Jahren begonnen: Früher war klar, dass ich Gleichaltrige, denen ich begegnete, mit „Du“ begrüße. Plötzlich fühlte sich das, auf Kongressen, Messen, ernsten Veranstaltungen aller Art, komisch an. Wenn irgendwelche Anzugtypen losduzten, erschien es mir eher despektierlich als entspannt. Als wäre das der Moment, wo mir – und vermutlich so manch anderer – klar wurde: Nicht nur die anderen sind nun wirklich erwachsen, sondern ich auch.

Dass die Frage des Du und des Sie vor allem im Arbeitskontext große Bedeutung hat, war neulich auch Thema bei uns im SZ-Wirtschaftsteil in einem Pro und Contra (SZ-Plus). Anlass war, dass die Hypo-Vereinsbank das "Sie" abschafft. Meine Kollegin Marie Vandenhirtz hat in ihrem Kommentar argumentiert, dass ein Du einfach besser fürs Gemeinschaftsgefühl wäre, während Kollege Hilmar Klute die Nähe des Du für trügerisch hält.

Nachdem ich beide Texte gelesen hatte, war ich überzeugt: Meine liebste Variante ist das Hamburger Sie, also Vorname und Sie – das könnte daran liegen, dass ich meinen Vornamen lieber mag als meinen Nachnamen. Oder daran, dass die andere, auf Wikipedia als „Münchner Du“ bezeichnete Variante aus Du und Nachname, nur echten Bayerinnen gefällt, zu denen ich nicht gehöre. Was mir auch klar geworden ist, als ich über den Altersabstand der Autorin und des Autors der zwei Texte nachgedacht habe: Es gibt noch die vierte Phase. In der duzt man Menschen zwanghaft, um jung zu wirken – oder ist diejenige, die aus formalen Gründen das Du anbieten muss. In der bin ich zum Glück noch nicht. Und hoffe nun die nächsten Jahre, dass die Kollegin Marie recht behält, die behauptet, dass es das klassische Sie nicht mehr geben wird bis ich alt genug sein werde.

Ganz gleich, in welcher Phase Sie sich derzeit befinden, ich wünsche Ihnen dafür die nötige Portion Humor!

Herzliche Grüße
Lea Hampel
Wirtschaftsredaktion
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Magdalena Wamser ist Gründerin einer Online-Plattform, die das Thema Sponsoring neu denkt. Newonads matcht regionale Unternehmen mit regionalen Marken und schafft dadurch neue Marketingmöglichkeiten für beide Seiten. Aktuell beschäftigt sich die studierte Kulturwissenschaftlerin mit der neuen Disziplin „Meta Marketing“ und NFT. Sie berät unter anderem Künstler, wie den belgischen Fotografen Bart Kuykens.

Worüber reden wir nicht genug?
Dass das Leben ja wirklich schön ist. Aktuell hat man den Eindruck, dass immer nur das Negative berichtet und das Haar in der Suppe gesucht wird. Dabei gibt es so viele kleine Momente, die einem schöne Erinnerungen zaubern – die sollten wir nicht vergessen und darüber sprechen. Bald ist Weihnachten, ein Spaziergang über den Weihnachtsmarkt umhüllt uns mit wohligem Gefühl – lässt uns fokussieren auf das, worauf es ankommt: Zusammenhalt.

Mit welcher Frau würden Sie gerne einen Kaffee trinken – und warum?
Marijke Amado von der Mini Playback Show – in der Hoffnung, dass wir den Kaffee in der Zauberkugel trinken. Ist das nicht der Kindheitstraum von allen? Einmal in die Zauberkugel und im Bühnenlook wieder auftauchen. Es ging nie ums Gewinnen, allein das Dabeisein und Spaß haben wurde belohnt – wer sich traut, hat schon gewonnen: Denn zusammen Spaß haben, ist viel wichtiger als allein zu gewinnen. Eine coole Message an unsere Gesellschaft, oder? Und Playback ist sowieso die beste Erfindung. Ich bin leider absolut untalentiert, was Gesang angeht.

Was macht eine gute Führungskraft aus?
Sie ist unsichtbar. Das klingt jetzt komisch, aber eine gute Führungskraft nimmt sich selbst nicht so wichtig, agiert im Hintergrund und unterstützt die Kollegen, um das Beste aus ihnen herauszuholen. Sie ist die Stütze, der Fels in der Brandung, ist Ansprechpartner. Sie ist empathisch und gibt Freiräume, um zu wachsen – dadurch wächst man ja auch selbst. Eine gute Führungskraft schafft Harmonie in einem Team und lässt es gemeinsam mit Spaß und Motivation eigene Ideen entwickeln und umsetzen. Sie ist Teil des Teams und stärkt den Rücken.

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