Liebe Frau Do, Fußball, heißt es, sei für die Deutschen die wichtigste Nebensache der Welt. Aber das scheint sich zu ändern. Raffgier, Blasiertheit und ein kaputtes System, das immer dieselben begünstigt – davon wenden sich selbst treue Fans ab. Trost finden viele ausgerechnet beim noch kommerzielleren American Football. Was dahintersteckt, schildert Aaron Knopp in einem bemerkenswerten Text. Aber jetzt kommen wir erstmal von den Nebensachen zu den aktuellen Hauptsachen. Heute wichtig: Corona: Morgen beschließen Bund und Länder, wie es im Kampf gegen Omikron weitergeht. Doch schon jetzt ist absehbar, dass die Quarantänezeit für Kontaktpersonen auf sieben Tage verkürzt wird, in kritischen Berufen sogar auf fünf. Das Konzept von Gesundheitsminister Karl Lauterbach sieht sogar vor, dass Geboosterte gar nicht mehr in Isolation müssen. Meine Kollegen bringen Sie auf den aktuellen Stand. Einreise-Streit: Der serbische Tennisstar Novak Djokovic ist beim Versuch der Australien-Einreise am Flughafen von den Behörden abgewiesen worden. Dabei hatten die Veranstalter der Australian Open dem wohl ungeimpften Sportler, der seinen Impfstatus bislang stets offen gelassen hat, zuvor eine „medizinische Ausnahmegenehmigung“ für das Turnier erteilt. Automarkt: Die Zahl der neu zugelassenen Autos ist im vergangenen Jahr mit 2,62 Millionen auf den niedrigsten Stand seit 1990 gefallen. Der wesentliche Grund sind die andauernden Lieferprobleme bei Halbleiterchips. Warum sich besonders Käufer von Klein- und Mittelklassewagen gedulden müssen, erklärt Brigitte Scholtes. Meinung am Morgen: Zuversicht: Uns Journalisten wird häufig nachgesagt, wir sähen die Welt nur negativ. Und da ist auch etwas dran: Wir berichten meistens über die Dinge, die nicht klappen, und üben in Kommentaren Kritik. Martin Kessler geht in seiner Analyse heute einen anderen Weg und schildert, warum das neue Jahr richtig gut werden kann: technologisch, wirtschaftlich und politisch. Bundespräsident: Vor knapp einem Jahr hielt sich Frank-Walter Steinmeier noch sehr bedeckt, als Kerstin Münstermann und ich ihn bei einem Interview im Schloss Bellevue nach einer zweiten Amtszeit fragten. Mit der Unterstützung der Ampel-Koalitionäre ist sie schon geritzt, trotzdem hat er jetzt auch die Unterstützung der Union. Warum das ein Verdienst von Armin Laschet ist, schreibt Hagen Strauß in seinem Leitartikel. Mathematik: NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer will den Umgang mit Dyskalkulie – eine nicht heilbare Rechenschwäche – nicht gesetzlich regeln. In meinem Leitartikel argumentiere ich, dass sie es sich damit etwas zu leicht macht. Aber das viel größere Problem liegt in einer weit verbreiteten allgemeinen Unlust, sich mit Zahlen zu beschäftigen. Kopfrechnen und Dreisatz sind elementare Kulturtechniken für die moderne Welt, und sie müssen beherrscht werden. So gesehen: In meiner Schulzeit habe ich Mathematik mit Ach und Krach hinter mich gebracht. Mir wurde einfach nicht klar, wofür ich das brauche. Später habe ich Wirtschaft studiert, einiges nachholen müssen und mich dann sogar als Statistik-Tutor betätigt. So ist es ja mit vielen Dingen: Klemmt man sich dahinter und ist leidlich erfolgreich, macht es mehr Spaß. Und dann geht es auch gleich leichter von der Hand. Ein schöner Kreislauf aus Erfolg, Spaß und Leichtigkeit, in den Sie jetzt an beliebiger Stelle einsteigen können. Morgen meldet sich Christian Sieben bei Ihnen. Herzlich, Ihr Moritz Döbler Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |