, Wenn ich an die zahllosen Stecker, Kabel und Adapter daheim in meiner »Elektro-Kruscht-Schublade« denke, wünsche ich mir nichts sehnlicher als einen einzigen Standard für alle elektronischen Kleingeräte. Seit über 10 Jahren berät die Europäische Kommission über einheitliche Ladebuchsen für Handys, Tablets, Kameras, Kopfhörer und all unsere schicken digitalen Begleiter. Immerhin verursachen deren Ladegeräte bis zu 51.000 Tonnen Elektroschrott pro Jahr. Und jedem neuen Gerät liegen eine neue Buchse und ein neues Kabel bei, aua. Die EU-Kommission und die Hersteller (außer Apple) bevorzugen heute USB-C, weil mit diesem Standard erstmals alle Smart Home-Geräte, Tablets sowie Laptops geladen werden könnten und er noch Leistungssprünge erlaubt. Allerdings müsste die Stärke des Ladestroms über Chips zwischen Akku und Ladegerät abgestimmt werden, das kostet Geld. Verbraucherverbände fordern zudem eine Harmonisierung der Ladegeschwindigkeit. So könnte tatsächlich das Ladegerät in jeder Packung wegfallen. Diesen Herbst will die EU einen neuen Vorschlag präsentieren, doch die Technik ist weit voraus. Brauchen Geräte überhaupt eine Ladebuchse? Induktives Laden könnte dem Kabel-Wirrwarr ein Ende bereiten. Leider ist die Technik noch teurer, meist langsamer und hat einen geringeren Wirkungsgrad – doch das dürfte nur eine Frage der Zeit sein. WLAN-unterstütztes Laden soll es in Zukunft sogar möglich machen, alle Geräte im Raum fortwährend mit Strom zu versorgen. Das Smartphone automatisch in öffentlichen Einrichtungen laden, das Elektroauto über Bodenplatten auf dem Supermarktparkplatz - für die Mobilität der Zukunft wird kontaktloses Laden essentiell. Nicht nur meine »Elektro-Kruscht-Schublade« profitiert von der Weiterentwicklung des induktiven Ladens, es wird unser Leben grundlegend vereinfachen. Ihre Ute Häußler Redakteurin PS: Auch in der Akku-Technologie gibt es große Fortschritte: Mehrere Forschungsinstitute setzen auf Festkörper-Elektrolyte wie Glas oder Keramik statt Lithium-Polymere. Akkus würden damit in Minuten aufgeladen sein, Batteriebrände ausgeschlossen. Ein kanadisches Unternehmen rechnet schon 2022 mit der Marktreife. |