GJ 2022 mit robuster Geschäftsentwicklung und Neuausrichtung des Fintech-Geschäfts abgeschlossen; der Smartbroker-Relaunch sollte zukünftig für deutliche Umsatz- und Ergebniszuwächse sorgen Am 16.03.2022 hat die Smartbroker Holding AG (Smartbroker) ihre vorläufigen Geschäftszahlen für das vergangene Geschäftsjahr 2022 bekannt gegeben. Hiernach hat der Konzern das abgelaufene Geschäftsjahr, trotz eines schwierigen Marktumfelds, mit einem Anstieg des HGB-Umsatzes um 9,5% auf 52,80 Mio. € (VJ: 48,20 Mio. €) abschließen können. Im Vergleich zum Pro-forma Umsatz (Pro-forma Konsolidierung der Smartbroker AG, ehemals wallstreet:online capital AG, ab 01.01.2022, anstatt regulärer HGB-Konsolidierung ab 01.08.2022) des Vorjahres in Höhe von 56,80 Mio. € ergab sich hingegen ein moderater Umsatzrückgang. Der moderate Konzernumsatzrückgang resultierte insbesondere aus dem rückläufigen Geschäftsvolumen im Transaktionsgeschäftsbereich. In diesem Geschäftsfeld sind die Segmenterlöse im Vergleich zum Vorjahr v.a. aufgrund einer rückläufigen Handelsaktivität (18 Trades in 2022 vs. 29 Trades in 2021 je Kunde) der Brokeragekunden um 12,0% auf 18,70 Mio. € (VJ: 21,30 Mio. €) gesunken. Ungeachtet der anhaltend hohen Investitionen in den Auf- und Ausbau des Brokeragegeschäfts, welche neben angefallenen Entwicklungskosten vor allem den Marketing- und Personalbereich und die vollzogene Neuausrichtung der Fintech-Sparte betrafen, ist das EBITDA nach Kundengewinnungskosten im Vergleich zum Vorjahr deutlich auf 9,10 Mio. € (VJ: 3,90 Mio. €) angestiegen. Dieser deutliche Ergebniszuwachs war hauptsächlich durch die rückläufigen Kundenakquisitionskosten bzgl. des Smartbrokers (ca. 4,0 Mio. in 2022 vs. 13,1 Mio. € in 2021) bedingt. Alles in allem hat die Gesellschaft damit den Zielkorridor der im August 2022 angepassten Guidance (Umsatz 54,0 Mio. € bis 57,0 Mio. €, EBITDA 10,0 Mio. € bis 12,0 Mio. €) leicht unterschritten. Für das laufende Geschäftsjahr 2023 ist das Smartbroker-Management positiv gestimmt. So rechnet das Unternehmen mit einem Konzernumsatz zwischen 51,0 Mio. € bis 56,0 Mio. € und einem um Neukundengewinnungskosten bereinigten EBITDA zwischen 1,0 Mio. € bis 4,0 Mio. €. Einem noch besseren operativen Ergebnisausblick stehen vom Management erwartete umfangreiche Kosten für den Aufbau des Smartbrokers 2.0 und zusätzlichen Migrationskosten (geplant für 2. HJ 2023) entgegen. Ende 2022 hat Smartbroker bekannt gegeben, die Transaktionsabwicklung und die Depotführung (zukünftig) auf die Baader Bank zu übertragen. Zudem sind die Entwicklungsarbeiten für den Smartbroker 2.0 in den vergangenen Monaten planmäßig vorangeschritten. Die Gesellschaft erwartet im laufenden Jahr weitere Investitionen von rund 6,0 Mio. €, um das in der Umsetzung befindliche Projekt Smartbroker 2.0 abzuschließen und ist hierfür vollständig durchfinanziert. Die Brutto-Barmittelbestände betrugen Ende 2022 mehr als 27,0 Mio. €. Der Relaunch des Smartbrokers ist für Mitte 2023 geplant. Nach der planmäßigen Reduzierung der Marketingausgaben für das laufende Jahr 2023 (geplante Marketingausgaben von 2,0 Mio. €), beabsichtigt der Konzern, das Neukundenmarketing anschließend wieder hochzufahren. Die Migration der Smartbroker-Bestandskunden auf die neue Infrastruktur soll kurz nach Produktstart im Sommer 2023 beginnen. Die Neuausrichtung des Transaktionsgeschäfts soll laut Unternehmensangaben dazu beitragen, dass der Smartbroker ab 2024 zum profitablen Hauptwachstumstreiber des Konzerns wird. Insgesamt sehen wir den Smartbroker-Konzern weiterhin gut aufgestellt, um seine Marktposition in beiden Geschäftsfeldern (Portal Business, Brokerage Business) auszubauen. Die geplante Einführung des Smartbrokers 2.0 (inkl. der Apps und Produkterweiterungen) sollte die zukünftige Wachstumsdynamik des Unternehmens ab dem Geschäftsjahr 2024 deutlich erhöhen. Durch die hohe Skalierbarkeit des Brokerage-Geschäftsmodells sollten parallel hierzu ebenfalls die erwarteten Ergebniszuwächse die Konzernprofitabilität überproportional ansteigen lassen. Basierend auf unseren Schätzungen, haben wir im Rahmen unseres DCF-Bewertungsmodells ein Kursziel in Höhe von 17,70 € ermittelt. In Anbetracht des aktuellen Kursniveaus vergeben wir damit das Rating „Kaufen“ und sehen ein deutliches Kurspotenzial. |