| EU-China Newsletter 2/2019 |
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| | | Herzlich willkommen zur zweiten Ausgabe des China-Newsletters der Stiftung Asienhaus in 2019. Sechs erfolgreiche Jahre lang organisiert die Stiftung Asienhaus, gefördert von der Robert Bosch Stiftung und zuletzt in Kooperation mit Climate Action Network Europe und China Association for NGO Cooperation, gefördert von der Stiftung Mercator, das EU-China NGO Twinning Programm nun schon. Rahmenbedingungen, Arbeitsfelder der teilnehmenden Organisationen, europäische Herkunftsländer, Arbeitsziele,.. all dies änderte sich über die Projektlaufzeit hinweg. 2019 suchen wir zum vorerst letzten Mal nach NGOs die an einem direkten Austausch mit chinesischen Partnern interessiert sind gemäß dem etablierten Twinning Formates. Wie viele andere Stiftungen setzen auch wir uns dieses Jahr intensiver mit unserer eigenen China Strategie auseinander. Es ist nicht so sehr die Frage "China - Quo vadis?" der wir uns stellen, unser Newsletter wird Sie/Euch auch weiterhin über relevante Neuigkeiten aus dem Land der Mitte informieren; vielmehr ergründen wir die Frage in welcher Form wir zukünftig Chinas zivilgesellschaftliche Entwicklungen begleiten und beeinflussen möchten. 一如既往 - "Business as usual" ist bedingt durch den rapiden Wandel den Chinas zivilgesellschaftliche Sphäre die letzten Jahre erlebt hat keine nachhaltige Strategie. Wir laden Sie / Euch ein uns weiterhin auf diesem spannenden Weg zu begleiten und wünschen viel Vergnügen bei der Lektüre unseres kurzen Februar Newsletters Ein fröhliches Alaaf aus Köln Joanna Klabisch Regelmäßig informiert auf unseren China-Seiten: www.eu-china.net www.stimmen-aus-china.de www.eu-china-twinning.org |
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| | | | | Konflikt zwischen China und Taiwan Säbelrasseln in Ostasien | | Anfang Januar 2019 verkündete Präsident Xi Jinping, die Wiedervereinigung mit dem demokratischen Taiwan, notfalls auch mit militärischen Mitteln zu erzwingen. China möchte in erster Linie eine friedliche Wiedervereinigung anstreben, dulde jedoch keine separatistischen Aktivitäten, so Präsident Xi. Der global als „Taiwan Strait“ bekannte Streit um den Status der Insel Taiwan findet seinen historischen Ursprung größtenteils (jedoch nicht ausschließlich) im Bürgerkrieg zwischen der Kommunistischen Partei Chinas und der Guomindang und führt seit nunmehr 70 Jahren immer wieder zu mehr oder minder aufmerksamkeit erheischenden Eskalationsszenarien. Taiwan wurde in der Vergangenheit häufig von China als verlorengegangene Provinz bezeichnet und blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück. Zur Beilegung des Konfliktes wurden schon unterschiedliche Lösungsansätze herangezogen, wie zum Beispiel der von China initiierte „Ein Land, Zwei-Systeme“ Lösungsansatz von 1980 oder der „1992 Konsens“ mit unterschieden Interpretationen, was unter „Ein China“ zu verstehen ist. Auch wenn das sogenannte "Säbelrasseln" Xi Jinpings nicht ungewöhnlich ist, so erweckte es dennoch verstärktes Interesse in den westlichen Medien. Sicherlich ist Chinas selbstbewusstes Auftreten und der damit einhergehende Anspruch auf eine globale Führungsrolle mit Grund für die erhöhte Aufmerksamkeit die Xi's Worte zu Teil kamen. |
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| | | | Belt&Road: Globalisierungsschub für Chinas Agrarkonzerne (2019) | | Gegenüber den Häfen und Bahnstrecken, Pipelines und Stromtrassen, die das Bild der Neuen Seidenstraßen prägen, werden andere Bereiche leicht übersehen: Beispielsweise die Expansion chinesischer Agrarkonzerne. Zwei neue Studie analysieren deren globale Ambitionen in Landwirtschaft, Tierhaltung, Handel und Ernährungsindustrie. Ein Ergebnis ist unter anderem, dass Investitionen in Land, von denen viele die Erwartungen nicht erfüllten, gegenüber der Übernahme von Firmen wie dem Basler Saatgut- und Agrarchemiekonzern Syngenta 2017 durch ChemChina zurückbleiben. Es ist jedoch möglich, dass mit besseren Transportverbindungen und neuen Wirtschaftskorridoren durch Belt&Road auch die Landnahme steigen wird, vor allem in den Nachbarländern Kasachstan, Russland, Laos und Myanmar. |
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| | | | #MeToo-Bewegung in China | | Anlässlich des 100-Jährigen Jubiläums des deutschen Frauenwahlrechts, welches am 12. November 1918 durch den Rat der Volksbeauftragten eingeführt wurde, möchten wir den Blick auf Chinas Frauenbewegungen richten. Als die Kommunistische Partei 1949 die politische Führung übernahmen, ging dies einher mit einer Veränderung des Rollenbildes der Frau. Mao Zedong sprach davon, dass Frauen „die Hälfte des Himmels hochhalten/tragen“. Jedoch ist bekannt, das Gleichberechtigung der Geschlechter in sozialistischen Systemen eher Teil der Propaganda Maschinerien ist als Realität. Trotz aller gesetzlichen Bemühungen herrscht in China immer noch ein traditionelles Bild der Frau vor. Frauen werden von den Staatsmedien als Ehe- und Hausfrauen sowie als liebevolle Mütter porträtiert. Die Familie bildet für die KPCh eine „Basiszelle der Gesellschaft“ mit der Funktion, die politische Stabilität zu wahren. Die Unterordnung der Frau in diesem Konstrukt, hilft die soziale Stabilität zu sichern, da man Frauen auch als ein reproduktives Werkzeug wahrnimmt. Mit der Einführung der „Ein-Kind-Politik“ entwickelte sich das Geschlechterverhältnis zu Lasten der Mädchen. Auf 118-160 Jungen kommen 100 Mädchen. China befindet sich demographisch in der Methusalem-Falle und verzeichnet eine geringe Geburtenrate und eine wachsende alternde Bevölkerung. Für den Zeitraum zwischen den Jahren 2025 und 2040 wird prognostiziert, dass zwischen 20 und 25 Prozent der Bevölkerung über 60 Jahre ist. 2015 wurde die „Ein-Kind-Politik“ abgeschafft, um einen demographischen Wandel einzuleiten. Eine Lösung zur Versorgung der Altersfinanzierung ist bislang nicht gefunden, noch liegt es an den Kindern sich um die Eltern zu kümmern. Anfang März 2015 plante eine Gruppe von Frauen, welche in den Medien weltweit als „China’s Feminist Five“ bekannt wurden, am internationalen Frauentag gegen sexuelle Belästigung in öffentlichen Verkehrsmitteln zu demonstrieren. Sie wurden jedoch vor dem geplanten Tag von der Polizei inhaftiert und verhört. Zu den „Feminist Five“ gehören Li Maizi (bürgerlicher Name Li Tingting), Wei Tingting, Zheng Churan, Wu Rongrong und Wang Man. Im Januar 2018 löste die Veröffentlichung von Berichten über Vorfälle sexueller Belästigung von Studentinnen an chinesischen Universitäten eine Protestwelle in den sozialen Medien aus. Aus diesem Protest heraus, entwickelte sich eine chinesische #MeToo-Bewegung. Ihr Protest gestaltet sich nicht durch die Mobilisierung der Massen oder dem öffentlichen Protest auf den Straßen, sondern durch die Verwendung sozialer Medien, der Kontaktaufnahmen mit der politischen Obrigkeit und einem Angebot zur Unterstützung von Opfern. Sie bieten realisierbare Lösungen an, wie zum Beispiel die Einbringung eines Vorschlages für ein Gesetz gegen sexuelle Belästigung, einem Campus-Präventionsmechanismus oder einer Notrufstelle für Opfer. Auf Grund der strikten zivilgesellschaftlichen Kontrolle in China, versucht man gefährliche Konsequenzen zu vermeiden. Die "Feminist Five" gelten dabei als mahnendes Beispiel. |
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| | EU-China NGO Twinning | | Call for Applications EU-China NGO Twinning Program 2019/20 Auch 2019 suchen wir wieder interessierte und engagierte NGO und Vereinsmitglieder die im Themenfeld der sozialen und ökologischen Gerechtigkeit arbeiten. Umweltschutz, Klimawandel, nachhaltige Landwirtschaft, Migration, sexuelle Erziehung, LGBT, Lebensmittelsicherheit, ... diese und viele weitere Themen gehören in die Arbeitsbereiche unsere Twinner. Über 130 Alumni, die diesen 4-8wöchigen Austausch bereits mitgemacht haben, bilden unser Netzwerk und erhalten so nachhaltig die entstandenen Kooperationen. Weitere Infos sind auf unserer Seite eu-china-twinning.org zu finden. Bei Fragen steht das China Programm gern auch telefonisch 0221 716121 16 zur Verfügung. | | |
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| | | Termine | | Wirtschaftsmacht China: Partner, Gegner, Markt der Zukunft? Einlass: 17.30 Uhr Veranstalter: Forum Umwelt und Entwicklung, Stifung Asienhaus, Power Shift Veranstaltungsort: Langenbeck-Virchow-Haus, Luisenstraße 58/59, 10117 Berlin-Mitte Details & Anfahrt: Langenbeck-Virchow-Haus Wann China die USA als größte Volkswirtschaft ablöst, scheint nur eine Frage der Zeit. Stehen wir bald vor einem Handelskrieg mit China? Welche Interessen hat China auf den Weltmärkten, wie gestaltet China die Globalisierung und seinen wachsenden Einfluss, z.B. in Afrika? Wird China zur neuen Wirtschafts-Kolonialmacht? Welche wirtschaftliche und Investitionsstrategie fährt China? Welche Strategie wählen Deutschland und die EU in Sachen Wirtschafts- und insbesondere Handelsbeziehungen? Das chinesische Gesellschaftsmodell ist die Antithese zum wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Liberalismus des Westens. Wird China Europa vormachen wie ein moderner Überwachungskapitalismus aussieht und zukünftig die Regeln des digitalen Handels prägen? Wie wird das Land mit den Problemen und Herausforderungen, von der sozialen Ungleichheit bis zum Umweltschutz, umgehen? Diese und mehr Fragen diskutieren wir mit namhaften Vertretern aus Wissenschaft, Medien und Zivilgesellschaft im Rahmen unseres 20. zivilgesellschaftlichen Außenwirtschaftsforums. Wir suchen Antworten auf diese Fragen – und die Konsequenzen für die deutsche und europäische Außenwirtschaftspolitik. Seien Sie mit dabei. Eintritt frei. Um Anmeldung unter: grotefendt(at)forumue.de wird gebeten. Frank Sieren: Zukunft? China!* Buchvorstellung: Frank Sieren lebt seit einem Vierteljahrhundert in China – länger als jeder andere westliche Wirtschaftsjournalist. Mit „Zukunft? China!“ legt der China-Experte das erste Buch vor, das umfassend den Einfluss der neuen Supermacht auf alle Kontinente und Lebensbereiche beleuchtet. Sein Fazit: Die Zeiten, in denen der Westen die Standards setzt, sind vorbei. Einlass: 20.00 Uhr Veranstalter: Konfuzius Institut, Metropole Ruhr, Stadtbibliothek Duisburg Veranstaltungsort: Stadtbibliothek Dusiburg, Steinsche Gasse 26, 47051 Duisburg Eintritt: Abendkasse 5€ (VVK 4€) Link: https://www.uni-due.de/konfuzius-institut/vortraege_2019.php |
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| | Bildquellen: Bild 1: (c) Adobe Stock Bild 2: Farmers pack tomatoes in Guandao village, during the 2014 southwest China harvest (c) Grain: https://www.grain.org/article/entries/6133-the-belt-and-road-initiative-chinese-agribusiness-going-global Bild 3: Chinese feminists pose for a group photo during the Women's March in Washington, D.C. on January 21, 2017. (c) Foreign Policy: https://foreignpolicy.com/2017/01/25/when-chinas-feminists-came-to-washington-womens-march-feminist-five-activism/ Bild 4: Stiftung Asienhaus Bild 5: Stiftung Asienhaus |
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| | China-Programm der Stiftung Asienhaus Hohenzollernring 52 50672 Köln joanna.klabisch@asienhaus.de |
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