| | | | | | | | Jahrestage sind meist ein schlechtes Zeichen. Sie erinnern an etwas, das zwar niemand richtig vergessen, aber mindestens verdrängt hat. Sie weisen auf den groÃen Unterschied zwischen dem hin, was ist und was sein müsste. Am 29. Februar war âEqual Care Dayâ, am 5. März nun ist âEqual Pay Dayâ und an diesem Freitag dann ist der internationale Frauentag. Letzterer wird in vielen Ländern mit Blumen gefeiert. Nichts gegen Blumen, aber womöglich gibt es für Jahrestage noch eine Regel: Je mehr SträuÃe nötig sind, desto schlimmer die Lage. Wie sich die Jahrestage wiederholen, ohne dass sich wesentlich etwas verändert hat, finde ich oft trostlos und ermüdend. Klar, immerhin reden wir dann über die Themen, aber ich ertappe mich oft bei dem Gedanken, dass sich trotzdem nichts tut oder tun wird. Werden wir 2050 oder 2100 immer noch über gerechte Bezahlung, Sorgearbeit und Frauenrechte sprechen müssen? Vermutlich. Bei der Lektüre des Textes meiner Kollegin Alexandra Ketterer und meines Kollegin Alexander Hagelüken habe ich aber festgestellt: Auch wenn man längst weiÃ, dass Männer im Schnitt mehr Geld für dieselbe Arbeit bekommen oder meist Frauen alle Familien-Dinge organisieren: Es schadet nicht, gegen den Verdrängungsimpuls zu arbeiten, sich die Argumente noch einmal anzuhören â und die frappierenden Fakten. Die beiden haben zum âEqual Pay Dayâ Daten ausgewertet (SZ-Plus): 700 000 Euro verdienen Frauen im Durchschnitt über ihr Leben hinweg weniger als Männer, auch, weil sie in essenziellen Berufen wie Bildung, Altenpflege und in der Kinderbetreuung arbeiten â wo übrigens häufig der Staat der Arbeitgeber ist, also etwas am Einkommensproblem ändern könnte. Verknüpft damit ist, was der âEqual Care Dayâ adressiert: die ungleiche Sorgearbeit. Wer sich privat um Familie und Kinder kümmern muss, ist weniger lang erwerbstätig, mit Auswirkungen auf die Rente. Soweit so bekannt. Was mich wundert: Weder der Staat noch die freie Wirtschaft können an diesen Entwicklungen ein Interesse haben. Oder, wie es die Ãkonomin Jo Lücke gerade im Gespräch mit meinen Kolleginnen Kathrin Werner und Felicitas Wilke ausgedrückt hat (SZ-Plus): âSchlechte Care-Infrastruktur ist eine BeförderungsmaÃnahme für mittelmäÃige Männer.â Beide Texte sind gute Argumentationshilfen, wenn mal wieder jemand mit dem Argument der Leistungsgesellschaft ums Eck kommt â und das ist vermutlich spätestens in der Woche nach den Jahrestagen der Fall. Machen Sieâs gut, Ihre | |
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| Nakissa Salavati | | Redakteurin Wirtschaft |
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