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6. März 2024
Nakissa Salavati
Redakteurin  Wirtschaft
SZ Mail
Guten Tag,
Jahrestage sind meist ein schlechtes Zeichen. Sie erinnern an etwas, das zwar niemand richtig vergessen, aber mindestens verdrängt hat. Sie weisen auf den großen Unterschied zwischen dem hin, was ist und was sein müsste. Am 29. Februar war „Equal Care Day“, am 5. März nun ist „Equal Pay Day“ und an diesem Freitag dann ist der internationale Frauentag. Letzterer wird in vielen Ländern mit Blumen gefeiert. Nichts gegen Blumen, aber womöglich gibt es für Jahrestage noch eine Regel: Je mehr Sträuße nötig sind, desto schlimmer die Lage.

Wie sich die Jahrestage wiederholen, ohne dass sich wesentlich etwas verändert hat, finde ich oft trostlos und ermüdend. Klar, immerhin reden wir dann über die Themen, aber ich ertappe mich oft bei dem Gedanken, dass sich trotzdem nichts tut oder tun wird. Werden wir 2050 oder 2100 immer noch über gerechte Bezahlung, Sorgearbeit und Frauenrechte sprechen müssen? Vermutlich.

Bei der Lektüre des Textes meiner Kollegin Alexandra Ketterer und meines Kollegin Alexander Hagelüken habe ich aber festgestellt: Auch wenn man längst weiß, dass Männer im Schnitt mehr Geld für dieselbe Arbeit bekommen oder meist Frauen alle Familien-Dinge organisieren: Es schadet nicht, gegen den Verdrängungsimpuls zu arbeiten, sich die Argumente noch einmal anzuhören – und die frappierenden Fakten. Die beiden haben zum „Equal Pay Day“ Daten ausgewertet (SZ-Plus): 700 000 Euro verdienen Frauen im Durchschnitt über ihr Leben hinweg weniger als Männer, auch, weil sie in essenziellen Berufen wie Bildung, Altenpflege und in der Kinderbetreuung arbeiten – wo übrigens häufig der Staat der Arbeitgeber ist, also etwas am Einkommensproblem ändern könnte. Verknüpft damit ist, was der „Equal Care Day“ adressiert: die ungleiche Sorgearbeit. Wer sich privat um Familie und Kinder kümmern muss, ist weniger lang erwerbstätig, mit Auswirkungen auf die Rente.

Soweit so bekannt. Was mich wundert: Weder der Staat noch die freie Wirtschaft können an diesen Entwicklungen ein Interesse haben. Oder, wie es die Ökonomin Jo Lücke gerade im Gespräch mit meinen Kolleginnen Kathrin Werner und Felicitas Wilke ausgedrückt hat (SZ-Plus): „Schlechte Care-Infrastruktur ist eine Beförderungsmaßnahme für mittelmäßige Männer.“ Beide Texte sind gute Argumentationshilfen, wenn mal wieder jemand mit dem Argument der Leistungsgesellschaft ums Eck kommt – und das ist vermutlich spätestens in der Woche nach den Jahrestagen der Fall.

Machen Sie’s gut,

Ihre
Nakissa Salavati
Redakteurin Wirtschaft
SZ Mail
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#FemFact
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Kennen Sie Anette Lippert?

Aus eigener Erfahrung weiß Anette Lippert, dass Mutterschaft noch zu viele Frauen behindert, in die Führungsetagen aufzusteigen. Mit Ihrem Buch "Leading Mothers" möchte Sie Frauen dazu motivieren, die Führungseigenschaften, die sie mit Kindern täglich trainieren als Stärke zu sehen und professionell zu vermarkten. 

Was wollen Sie in Ihrem Job erreichen?

Ich möchte erreichen, dass Mütter im Job anhand ihrer Fähigkeiten befördert werden und nicht ständig für ihre Lebensmodelle verurteilt werden. Außerdem möchte ich erreichen, dass Unternehmen ihren Kreis potentieller Führungskräfte erweitern, indem sie die Stärken von arbeitenden Müttern erkennen.

Worüber reden wir nicht genug?
Die Wertschätzung von Müttern. Egal ob als Hausfrau, Teilzeitkraft oder Vollzeit arbeitende Mutter –Mütter werden zu oft als wenig ambitioniert oder fokussiert eingeschätzt. Frauen müssen die Gelegenheit haben ihrem Lebensziel zu folgen, egal wie es aussieht.

Was macht eine gute Führungskraft aus?
Eine gute Führungskraft gibt ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Raum sich zu entwickeln, hat Vertrauen in das Team, ist loyal und konsequent. Sie kommuniziert, kann delegieren, denkt unternehmerisch und ist zielorientiert.


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