 |  | LITERATUR | |
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| Liebe Leserin, lieber Leser, |
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DJ Saunasatan war nicht gekommen. Dabei hatte es am Vorabend noch so geklungen, als würde Kjersti Anfinnsen, Schriftstellerin, Zahnärztin und Musikerin unter dem genannten Künstlernamen, es sich nicht nehmen lassen, mit uns an diesem Morgen Anfang Februar bei Sonnenaufgang zwischen Saunafloß und Oslofjord zu wechseln.  | Fridtjof Küchemann | Redakteur im Feuilleton. | |
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| So saßen wir, ein paar Literaturjournalistinnen und -journalisten aus Deutschland mit ihren Gastgebern, Vermittlerinnen und Schriftstellern aus Norwegen, ohne sie auf den beheizten Holzbänken mit Blick über das Wasser, und vielleicht war ich der einzige Unerfahrene, der sich vor der ersten Abkühlung so überhaupt nicht vorstellen konnte, gleich in den Fjord zu springen. Oder auch nur zu steigen. Jedenfalls ein paar Züge darin zu schwimmen. Als ich den anderen dann aus dem Wasser ein tapferes „So schlimm ist es ja wirklich nicht!“ zurufen wollte, kam nur ein heiseres Quieken aus meiner Kehle.
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Unsere Empfehlungen der Woche:
Freiwillig beim Militär: Sandra Kegel im Gespräch mit dem ukrainischen Schriftsteller Serhij Zhadan
Ihre Version der Dinge: Yasmina Reza im Gespräch über die Gerichtsprozesse, die sie besucht hat
Londoner Kriegsjahre: Friedl Benedikts Texte an ihren Geliebten Elias Canetti
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„Virkelighetslitteratur“, Wirklichkeitsliteratur haben die Norweger einen ihrer großen Exportschlager der letzten Jahre genannt. Inzwischen ist in vielen ihrer stärksten Bücher wieder alles möglich: Die Zeit bleibt stehen, ein Leben rauscht in Sekunden vorbei, Tote kommen zu Besuch. Die Leipziger Buchmesse hat einen großen Norwegen-Schwerpunkt, fünfzig Autoren und eine Kronprinzessin machen sich auf den Weg.
In den nächsten Tagen wird es in der F.A.Z. und anderswo verstärkt um die Literatur dieses Ehrengasts gehen, und ich bin gespannt auf all die Perspektiven auf die Bücher, die Autoren und ihren Auftritt auf der Messe. Am Donnerstag öffnet sie ihre Tore. Am Vorabend stehen in Leipzig im Haus des Buches einige der größten Namen der norwegischen Literatur miteinander auf der Bühne. Unter ihnen Kjersti Anfinnsen, die anschließend aus der Rolle der Schriftstellerin in die des DJs schlüpfen wird, um dem Literaturhaus einzuheizen. Ganz ohne Fjord.
Auch Ihnen viel Freude beim Entdecken und Lesen, herzliche Grüße
Ihr Fridtjof Küchemann
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In der Literaturbeilage zur Leipziger Buchmesse morgen in der gedruckten F.A.Z. finden Sie eine Rezension von Christine Wunnickes neuem Roman, außerdem geht es um die belletristischen Bücher von Normen Gangnus, Yasmina Reza, Nils Westerboer, Helene Hegemann, Serhij Zhadan, Dagmar Leupold, Simon Borowiak, Florentine Anders, Georgi Demidow, Zhang Ling, Laurent Binet, Piet de Moor, Jérôme Ferrari und Simon Stranger. Auch eine Biographie zum Dichter Rolf Dieter Brinkmann und die Neuübersetzung des Romanklassikers „Der große Gatsby“ werden besprochen. Bei den Kinder- und Jugendbüchern kommt die Mathematik genauso zu Ehren wie die Musik, und als Hörbuch gibt es Geschichten von Paddington dem Bären zu bestaunen.
Die Sachbücher setzen ein mit Volker Reinhardts Durchquerung der Kulturgeschichte Frankreichs. Christoph Türcke will den Sinn für Musik entschlüsseln, Dieter Thomä nimmt es mit einer Vorsilbe auf, Dominik Fugger schreibt Geschmacksgeschichte, Anna Lowenhaupt Tsing zeigt, warum Globalisierung nicht glatt läuft. Wolfgang Büscher reist durch die Sahara, Asal Dardan durch Deutschland, Raimund Schulz behandelt die Antike global, Alena Buyx traktiert Medizinethisches, Andreas Neuenkirchen das Karaoke. Sunil Amrith führt durch fünfhundert Jahre Naturunterwerfung, Stig Förster durch deutsche Militärgeschichte, Thomas Wagner blickt zurück auf große Jahre der Soziologie, und Tata Ronkholz fotografierte Büdchen. Den Schluss machen hier wie immer politische Bücher.
Das Feuilleton der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ widmet sich an diesem Wochenende auf 13 Seiten Literaturspezial Lena Schättes Sauerlandroman “Das Schwarz an den Händen meines Vaters“, spürt dem seltsamen Verhältnis von Adorno und Gehlen nach, trifft Yasmina Reza in Paris zum Gespräch und besucht eine Druckerei in Thüringen, wo die gerade auf Booktok so populären Farbschnitte hergestellt werden. Clemens Setz feiert das Debüt von Kurt Prödel, wir begegnen dem Fußballer und neuerdings Schriftsteller Christoph Kramer. Und es geht um die neuen Bücher von Herfried Münkler, Wiktorija Amelina, von Emanuele Coccia und Alessandro Michele, Dieter Thomä, Jonathan Lethem, den Norwegern Oliver Lovrenski und Tarjei Vesaas, Anna Lowenhaupt Tsing, Lisa Viktoria Niederberger, Cristina Henríquez und Franzobel.
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| | | Nachdem der Antrag eines Galeristenpaars auf einstweilige Verfügung gegen Christoph Peters’ Roman „Innerstädtischer Tod“ scheiterte, ist nun auch die Beschwerde gegen diesen Beschluss abgelehnt worden. |
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| | | Die lit.Cologne, das größte Lesefestival Europas, beginnt ihre 25. Ausgabe mit zwei eindrücklichen Veranstaltungen zur toxischen Männlichkeit in ihrer abscheulichsten Form. Zu Gast sind Caroline Darian und Roberto Saviano. |
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| | | In Algerien hat ein Schnellverfahren gegen den algerisch-französischen Schriftsteller Boualem Sansal begonnen. Ihm wird vorgeworfen, die „territoriale Integrität Algeriens“ verletzt zu haben. Es droht eine Haftstrafe von zehn Jahren. |
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| | | Um Trunkenbolde und Teufel, Schurken und Schauspieler drehen sich die Fragen des Literaturrätsels im März 2025. Setzen Sie aus Einzelbuchstaben von sieben Antworten das Lösungswort zusammen und gewinnen Sie mit etwas Glück ein Buch! |
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| | | Er ist der unbestechlichste Chronist der DDR: In seinem neuen Roman „Das Narrenschiff“ erzählt Christoph Hein sich ständig verschränkende exemplarische Lebensläufe von Männern und Frauen in Ostdeutschland. |
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| | | Er zählte zum Kreis der ganz Großen, und literarisches Bewusstsein war dem Schweizer Schriftsteller Peter Bichsel wichtiger als historisches. Am Samstag ist er im Alter von 89 Jahren gestorben. |
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| | | Ein Gerichtstag wird zum literarischen Festakt und zur Künstlerkritik: Martin Mosebachs exzellenter neuer Roman „Die Richtige“. |
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Vergewaltigung, Kindsmord, Korruption: Yasmina Reza saß jahrelang als Beobachterin in spektakulären Gerichtsprozessen. Jetzt hat die scheue Starautorin ihre Eindrücke zu einem Kabinett des Schreckens verdichtet, das mit intimen Einblicken überrascht. |
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Joseph Kreil war ein Freund Franz Schuberts. 1815 bereiste er Venedig und schrieb darüber ein Tagebuch. Es ist heute auf dem Buchmarkt nicht greifbar. Doch Udo Samel erschließt uns diesen erstaunlichen Text der „Venezianischen Reise“ als Hörbuch. |
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Sie schöpfte aus der Fülle ihrer Trauer: Die Autorin dieses Gedichts ernährte als Witwe mit ihren Werken ihre Familie und behauptete stets ihre Autonomie – als Frau, als Dichterin, als Feministin. |
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Ganz großes Theater war nicht nur die Domäne der legendären Münchner Schauspielerin Therese Giehse. Das bietet auch ein Comic über das Leben der Giehse, erzählt von der Münchner Zeichnerin Barbara Yelin. |
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