| Liebe Frau Do, Angela Merkel hat Glück. Weil die beiden letzten Wochen mit dem unsäglichen Streit um den Verfassungsschutz-Chef Hans-Georg Maaßen der großen Koalition schon so viele Stimmen in der Bevölkerung gekostet haben, dürften die Merkel-Kritiker in der Union die nächste Revolte verschieben. Heute stellt sich Unionsfraktionsvize Ralph Brinkhaus, ein anerkannter Finanzpolitiker aus Gütersloh, gegen den 70-jährigen Merkel-Vertrauten und Chef der Bundestagsfraktion Volker Kauder zur Wahl. Ein Affront gegen die Kanzlerin, und somit eine indirekte zweite Kanzlerwahl. Angesichts des Unmuts in der Fraktion über den Merkel-treuen Vorsitzenden könnte Brinkhaus viele Stimmen bekommen. Die Merkel-Kritiker Jens Spahn, Carsten Linnemann, Norbert Röttgen und große Teile der CSU und der Jungen Gruppe gehören in das Brinkhaus-Lager. Eigentlich. Ob sie sich trauen, für ihn zu stimmen, ist ungewiss. Eva Quadbeck und Gregor Mayntz haben sich umgehört. Eigentlich hatte ich gedacht, dass die NRW-Bildungsministerin Yvonne Gebauer eine mutige und kluge Politikerin ist, die die richtigen Themen schnell anpackt. Doch nun schreckt sie offenbar vor einer überfälligen Reform zurück. Trotz negativer Studien-Ergebnisse will sie die Methode „Schreiben nach Gehör“ nicht komplett verbieten. Dabei ist kaum etwas aus der rot-grünen Kuschel-Pädagogik unsinniger gewesen. Kirsten Bialdiga berichtet. Ich habe ja letztens den neuen Film von Til Schweiger gesehen, meine Kinokritik dazu haben Sie vielleicht gelesen. Gerne wiederhole ich mein Urteil über einen der drei Hauptdarsteller, Samuel Finzi: grandios! Und er ist nicht nur ein fabelhafter Schauspieler, sondern überhaupt ein hochinteressanter Mensch, wie Sie unserem Interview mit Finzi entnehmen können. Darin spricht er über seine Kindheit in Bulgarien, über Horst Seehofer und - passend zu Schweigers Midlife-Krisen-Film - über Klassentreffen und das Älterwerden. Herzlich Ihr Michael Bröcker Mail an die Chefredaktion senden
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