Liebe Frau Do, „Die Grünen sind keine Partei, sondern der politische Arm von Krawallmachern, Steinwerfern und Brandstiftern“, hat ein gewisser Alexander Dobrindt vor vielen Jahren den Grünen vorgeworfen. Damals war er CSU-Generalsekretär, und die Grünen waren der Feind. Viel besser ist das Verhältnis zwischen CSU- und Grünen-Politikern auch heute nicht. Der Landesvorsitzende der Grünen bekennt offen, dass für nahezu niemanden in seiner Partei die CSU ein Wunschpartner ist. Und doch könnte es im Herbst genauso kommen. Die CSU ist vier Wochen vor der Landtagswahl weit entfernt von einer absoluten Mehrheit. Die Grünen steigen dagegen in den Umfragen. Gregor Mayntz blickt auf die Lage im Freistaat. Nichts liegt uns näher als der Rhein. Wir lieben seinen Anblick, wir laufen gerne an seinem Ufer entlang, und wir befahren ihn gerne mit dem Schiff. Wir Rheinländer haben den Strom sogar zu unserer Identität werden lassen. Umso schlimmer, dass an manchem Flussrand der Müll wuchert. Die Initiative „Rhine Cleanup“ hat Bürger aus 56 Städten dafür gewonnen, heute am Rhein Müll zu sammeln. Jörg Isringhaus erklärt Ihnen, warum es wirklich notwendig ist. Nun ist es amtlich, was Sie als Leser der Rheinischen Post schon vor drei Tagen erfahren durften. Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan will zum Abschluss seines Deutschland-Besuchs am 29. September nach Köln kommen und die größte Moschee unseres Landes besuchen. Die Beziehungen zwischen der Landesregierung und dem zuständigen Moscheeverband Ditib, der als verlängerter Arm Ankaras gilt, liegen allerdings auf Eis. Ein klares Bekenntnis des AKP-nahen Vereins zu unserem Wertesystem fehlt. Erdogans Besuch im Rheinland dürfte spannend werden. RP Online hat die Details. Erlauben Sie mir einen Hinweis in eigener Sache: Ich habe ein Buch geschrieben. Über einen Politiker, der eine Eigenschaft hat, die in der Politik selten geworden ist: die unerbittliche Lust am Diskurs. Bei Jens Spahn ist die Leidenschaft für die argumentative Auseinandersetzung fast täglich zu spüren. Der 38-jährige Bundesgesundheitsminister hat in einer Partei, die den offenen Streit meidet, die Rauflust als Marktlücke entdeckt und konsequent besetzt. Seine Karriere ist ein permanentes Aufbegehren, die Kampfkandidatur die Konstante. Jens Spahn ist einer der bekanntesten deutschen Politiker und zugleich einer der umstrittensten. Kein Christdemokrat wird so kritisch beäugt und ist trotzdem so präsent. In meinem Umfeld – privat wie beruflich – hat jeder eine Meinung zu ihm. Die einen halten ihn für einen überheblichen Karrieristen, andere sehen in ihm den modernen Konservativen und möglichen Kanzlerinnen-Nachfolger. Ich wollte wissen: Was steckt dahinter? Was treibt Jens Spahn an? Wer ist er? Vor 13 Jahren habe ich Spahn kennengelernt, wir sprachen über die gemeinsame Heimat, das Münsterland. Vor einem Jahr entstand die Idee, über ihn zu schreiben, die Recherche begann. Die vergangenen acht Monate habe ich mit ihm, aber auch mit Weggefährten, Freunden und Gegnern gesprochen und mir viele Abende und Wochenenden (Danke, Tina!) um die Ohren geschlagen, um das aufzuschreiben, was Jens Spahn aus meiner Sicht ausmacht. Die Biografie erscheint am Montag im Herder-Verlag, dann können Sie nachlesen, ob es mir gelungen ist. Für die Rheinische Post hat das Buch Christoph Schwennicke, Chefredakteur des „Cicero“, rezensiert. Seinen Text lesen Sie hier. Herzlich Ihr Michael Bröcker Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |