Zuwanderung wird zum Megathema |
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Liebe Leserin, lieber Leser |
Es ist nicht so, dass die Klimakrise abgewendet wäre. Aber die grüne Welle wurde gebremst – zuerst von der Pandemie, dann vom Krieg in der Ukraine. Derzeit ist es schwer vorstellbar, dass die Klimafrage im Wahlherbst ein ähnliches Mobilisationspotenzial hat wie vor vier Jahren, als die Grünen und die Grünliberalen zahlreiche Sitze im National- und Ständerat hinzugewinnen konnten. |
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Es zeichnet sich stattdessen ab, dass die Zuwanderung wieder zum Megathema wird. In diesem Jahr wird die Schweiz die 9-Millionen-Grenze überschreiten. In den Städten akzentuiert sich die Wohnungsnot. Und in vielen Gemeinden werden neue Asylzentren kritisch beäugt. Es ist naheliegend, welche Partei von der veränderten Themenkonjunktur profitiert: die SVP. Sie ist personell weit von ihrer Bestform entfernt, doch nun fällt ihr ein Wahlkampfthema in den Schoss. |
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Aber auch die anderen Parteien versuchen sich zu profilieren. So wollen die Grünen mit einem Vorstoss massiv in den freien Wohnungsmarkt eingreifen. In Städten mit wenig Wohnraum sollen grössere Wohnungen nur noch an mehrköpfige Familien vermietet werden dürfen. |
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Die SP wiederum sieht das Problem bei den Medien und versucht in die Pressefreiheit einzugreifen. «49 Mieter müssen Wohnungen wegen Asylunterkunft verlassen», titelte diese Woche «20 Minuten» bezogen auf den Fall Windisch. Geht gar nicht, findet die Partei. Das sei «SVP-Propaganda». Nun sammelt die SP Unterschriften für eine Beschwerde beim Presserat. |
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Ob sie so der SVP die Themenführerschaft entreissen kann? Dazu braucht es wohl mehr. |
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Gute Lektüre und ein schönes Wochenende! |
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Raffael Schuppisser, Stv. Chefredaktor |
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Für Sie zusammengestellt von Yannick Nock, Leiter Online. |
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Karikatur der Woche. | Silvan Wegmann |
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3. Das Staunen über die Möglichkeiten des Films: Der grosse Hollywood-Meister des Mainstreams gräbt tief in den eigenen Erinnerungen. Aber hat Star-Regisseur Spielberg das nicht seit jeher getan? Auf jeden Fall zeigt er sich so intim wie nie. |
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«US-Geheimdienste verfügen oftmals über die besten Informationen. Doch beim Coronavirus bleiben Zweifel.» |
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Und dann ist auch noch das passiert... |
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Ausblick: Das wird nächste Woche wichtig |
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Weitere Proteste: Wie schon letzte Woche wird auch heute Samstag gegen den Krieg demonstriert. So startet beispielsweise um 14 Uhr eine Kundgebung in Bern. Wohin im Reich der Mitte? Chinas Volkskongress beginnt am Samstag seine diesjährige Plenarsitzung. Zum Auftakt der siebentägigen Tagung legt der Ministerpräsident seinen Rechenschaftsbericht vor. Waffen für die Ukraine? Der Ständerat diskutiert am Montag über die Wiederausfuhr von Kriegsmaterial, der Nationalrat am Mittwoch. Bildung Schweiz: Am Dienstag ist ein wichtiger Tag für alle Lehrstätten der Schweiz. Der Bund präsentiert den nur alle vier Jahre erscheinenden Bildungsbericht. Er liefert die wichtigsten Kennzahlen zur Volksschule, der Weiterbildung und zu den Universitäten. Türkei als Warnung: Wie gut ist die Schweiz auf Erdbeben vorbereitet? Am Dienstag präsentiert der Schweizerische Erdbebendienst (SED) an der ETH Zürich das erste nationale Erdbebenrisikomodell. |
Das Wetter bleibt unbeständig. Während es heute Samstag recht sonnig bei 8 Grad bleibt, wird es am Montag regnerisch bei 4 Grad. Mit Schwankungen starten wir auch in die Woche. Vergessen Sie also den Regenschirm nicht. |
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