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| 4. Oktober 2024 | | SZ Ãsterreich |
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| | SZ-Zeichnung: Wolfgang Horsch | |
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| Cathrin Kahlweit | | | SZ-Korrespondentin in Wien | |
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Liebe Leserin, lieber Leser, | |
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nach einer Wahl ist vor einer Regierungsbildung, heiÃt es derzeit in Ãsterreich. Denn nachdem die Wahlen geschlagen sind (eigentlich ein martialischer Begriff für einen im Grundsatz friedlichen Vorgang), geht es nun darum, ob die Wahlsiegerin, die FPÃ, die nächste Koalition anführen â oder in der Opposition tagein, tagaus Zeter und Mordio schreien wird. Während sich die Nebel lichten, gilt es also die kurze Atempause zu nutzen, die der Weltgeist Ãsterreich bietet, und in die Vergangenheit und in die Zukunft zu schauen. Was kommt, was droht, was geht? Ein nachdenklicher Freund schickte mir dieser Tage eine wunderbare kleine Glosse: âIch bin kein Nostalgiker und kein Fortschrittsverweigerer. Aber ich ertappe mich hin und wieder bei dem Gedanken, dass früher doch manches besser war. Die FuÃball-Ãbertragungen waren einfacher, die Parteienlandschaft war übersichtlicher, die Züge kamen pünktlich und zur Faschingsfeier konnte man noch als einbeiniger Pirat mit Augenklappe gehen.â Er reiÃe sich dann zusammen und ermahne sich, dass die Rückschaubewertung nicht âals Rosinenpickerei betrieben werdenâ dürfe, schreibt er. Und stellt fest, dass das âZukunftsversprechen früher womöglich verklärtâ war, heute aber in seiner ganzen Brutalität des bevorstehenden Niedergangs von Umwelt und Umgangsformen vor uns stehe. Und dann fragt er sich, ob sich die junge Generation vielleicht zu sehr auf ein Weiter-so verlasse, anstatt vorsichtshalber ein neues Zukunftsnarrativ zu entwerfen. Das würde ich jetzt gern auch die FPÃ-Jugend fragen, die sich, angehängt an die Nostalgie der Vergangenheitsbeschönigung ihrer Partei-Oberen und ausgerüstet mit Nazi-Frisuren und Nazi-Jargon, eine Zukunft erträumt, die es nie mehr geben kann. Ob sie eine Antwort wissen, wissen wollen? Ich habe die Atempause der Tage nach der Wahl aber nicht nur zum Gedankenaustausch mit diesem klugen Freund genutzt, sondern auch dies und das gelesen, zum Beispiel das vorletzte Buch der amerikanischen Pulitzer-Preisträgerin Anne Applebaum, die am 20. Oktober den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels bekommt. In âDie Verlockung des Autoritärenâ denkt sie über die âZukunft der Nostalgieâ und über ârestaurative Nostalgikerâ nach. Diese wollten ânicht über die Vergangenheit nachsinnen oder aus ihr lernenâ, sondern âdie verlorene Heimatâ wiederaufbauen. Applebaum schreibt treffend, diese rückwärtsgewandten Menschen wünschten sich eine âplakative Geschichteâ. Und sie wollten jetzt und hier in ihr leben. Es sei kein Wunder, so die Autorin und Journalistin weiter, dass diese restaurative Nostalgie oft mit Verschwörungstheorien und Lügen einhergehe. Dann heiÃe es, das Land sei nicht mehr groÃ, weil es angegriffen, sabotiert oder seiner Kraft und seiner Identität beraubt wurde â durch Zuwanderer, Ausländer, Eliten, die EU. Passt ganz gut auf Ãsterreich, oder? Ich denke, dass beide Analysen, die Rosinenpickerei der Rückschaubewertung und der Selbstbetrug der Nostalgiker, die Sache ziemlich gut beschreiben. Sie werden jetzt denken: Da hat die Verfasserin dieser Kolumne aber ziemlich viele Ideen und Gedanken von anderen, klügeren Menschen geklaut. Stimmt. Ich brauchte nach diesem Wahlergebnis eben auch mal eine Atempause. | |
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Ãsterreich nach der Wahl
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| | | | Die FPà â zu hoch gesprungen? | | Warum vielleicht gerade ihr überragender Erfolg bei den Nationalratswahlen am Sonntag der FPà den Weg in die Regierung verbaut. | | | | |
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| | | | Warum das Land nach rechts driftet | | Massive Zugewinne holen die Rechtspopulisten vor allem auf dem Land â und bei den Unzufriedenen. Und denen geht es weniger um FPÃ-Chef Kickl oder Kanzler Nehammer von der ÃVP, sondern um die Inhalte. Die Analyse einer historischen Wahl in Daten und Grafiken. | | | | |
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| | Junge, gehâ zum Arzt | | Ãsterreich zeigt, wie man sich politisch zerstört. Besonders deprimierend: die Vorstellung, dass Deutschland jetzt einfach alles nachmacht. Eine kleine Horrorschau aus Wien. Von Elias Hirschl
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Weitere Neuigkeiten aus und zu Ãsterreich: | |
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Ãsterreich in der Kulturwelt
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| | | | Brücken bauen zu den Autokraten
| | Das Wiener Erfolgsmusical âElisabethâ gastiert in China. Es hätte das Zeug zu einem politischen Aufreger. Auf einen Schwarztee mit Michael Kunze, dem Autor des Stücks. | | | | |
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| | âBremsen konnte ich nichtâ
| | Die Wahl-Wienerin Lavinia Nowak hat monatelang das Schlittschuhlaufen trainiert. Immerhin verkörpert sie Olympiasiegerin Katarina Witt. Ein Gespräch über das Scheitern, ihren einzigen Sprung und ihre Nahtoderfahrung am Set. | | | | |
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| | Das ist Kunst, das muss wohl weg | | 3sat wird gerade zur Verhandlungsmasse bei der Reform für die Ãffentlich-Rechtlichen. Die Kulturszene protestiert. ARD und ZDF bleiben auffallend wortkarg. | | | |
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Juchezer Freudenruf, Jodler Rainer Hölbl, Berlin
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Es gibt vieles, was Ãsterreich einzigartig macht, zum Beispiel die Sprache. An dieser Stelle veröffentlichen wir Lieblingsbegriffe von Leserinnen und Lesern. Welches österreichische Wort mögen Sie besonders gerne? Verraten Sie es uns bitte per E-Mail an [email protected]
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| 4 Wochen für 0,99 ⬠testen | |
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| | Eines wissen fast alle: In Deutschland leben etwa zehnmal mehr Menschen als in Ãsterreich. Wie sieht es bei anderen Vergleichen aus? Folge 28: Schienenkilometer |
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Das Hochwasser im September hat die Bahnstrecken schwer beschädigt, von 10. Oktober an sollen nun aber wieder rund 90 Prozent des Fernverkehrs in Ãsterreich möglich sein. In keinem Land der EU werden pro Person so viele Kilometer mit Bahn, StraÃenbahn und U-Bahn zurückgelegt, wie eine Analyse des Verkehrsclubs Ãsterreich auf Basis von Zahlen der EU-Kommission für 2022 zeigt. Ãsterreich liegt demnach beim Schienenverkehr mit 2160 Kilometern pro Person an der Spitze, Deutschland rangiert mit 1280 Kilometern auf Platz fünf.
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Ãsterreich vs. Deutschland: Wo steht welches Land besser da? Testen Sie jetzt Ihr Wissen im interaktiven Quiz. |
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Wandern durch Ãsterreich
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| | | | Allein über die Berge
| | Ãber die Alpen auf einer weniger bekannten Route: Unsere Autorin ist von Berchtesgaden durch Ãsterreich nach Belluno gewandert, davon zwei Wochen allein. Auf den 350 Kilometern durch die Berge passiert immer wieder Unvorhergesehenes â im Guten wie im Schlechten. | | | |
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