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Donald Trump macht auch nach dem Wahlsieg weiter mit seiner Wahlkampfrhetorik. Nicht nur der Blick des deutschen Wirtschaftsministers richtet sich nächste Woche nach Afrika. |
| Na, wie geht es Ihren Nerven? Die Hoffnung, nach zwei Jahren Dauerwahlkampf ein wenig zu Atem kommen zu können, hat sich nicht erfüllt. Kaum ein Tag vergeht, an dem Wahlsieger Donald Trump nicht mit neuen personellen Ankündigungen irritiert: ein Justizminister, dem Sex mit Minderjährigen vorgeworfen wird (und zurückziehen musste); ein Impfgegner als Gesundheitsminister; Elon Musk als Anti-Bürokratie-Beauftragter. Und jüngst die Ankündigung von Strafzöllen gegen Mexiko und Kanada. | Falk Heunemann | Redakteur in der Wirtschaft. | |
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| Dagegen wirken die Berufungen zweier Wall-Street-Manager als Handelsminister und als Finanzminister geradezu gewöhnlich. Auch zwei andere Personalien – der am Mittwoch nominierte Handelsbeauftragte Jamieson Greer sowie der künftige Chefökonom Kevin Hassett – sprechen eher gegen eine aggressive Handelspolitik. Die Frage bei all diesen Äußerungen und Entscheidungen ist, was tatsächlich aus ihnen folgen wird Und da gilt, bei aller nachrichtengetriebener Kurzatmigkeit: erst einmal durchatmen. Bei der Zolldrohung gegen Mexiko und Kanada bleibt unklar, was daraus wirklich folgt. Ihre Umsetzung per präsidentiellem Dekret widerspräche dem Freihandelsabkommen (United States-Mexico-Canada Agreement, USMCA), das Trump selbst in seiner ersten Amtszeit ausgehandelt hat. Die Bedingungen, die er nun an Mexiko und Kanada stellt, um Zölle zu verhindern – den Fentanylschmuggel und die illegalen Grenzübertritte unterbinden – , sind vage. Zumal die Zahl illegaler Einwanderer über Mexico zuletzt ohnehin drastisch gesunken ist und Fentanyl laut Grenzschützern hauptsächlich über Häfen und Flughäfen eingeschmuggelt wird. Womöglich ist die Drohung abermals nur ein Muskelspiel für die eigenen Unterstützer oder ein rhetorisches Mittel vor möglichen neuen Verhandlungen mit den Nachbarn. Ob und auf welche Weise diese angedrohten Zölle kommen, wird sich also frühestens nach der Amtsübergabe Ende Januar zeigen. Tatsächlich mehr passiert derzeit in anderen Weltregionen: Nächste Woche steht der German-African Business Summit in Nairobi, Kenia an, das afrikanische Pendant zur Asien-Pazifik-Konferenz der Deutschen Wirtschaft. In Nairobi werden mehrere hundert Politiker und Unternehmer aus Deutschland und Afrika, darunter Wirtschaftsminister Robert Habeck, über wirtschaftliche Kooperationen reden. Vier Gastautoren aus Kenia und Deutschland haben dazu Vorschläge vorgelegt. Kann die Nordwestpassage dank der Erderwärmung zur Alternative zum Suezkanal und Panamakanal werden? Unser Kollege Rainer Hermann meldet daran nicht nur Zweifel an, sondern führt auch mehrere Argumente auf, die dagegen sprechen, eins ist sogar unmittelbare Folge des Klimawandels. Und in unser Weltblick-Kolumne fragt sich Christian von Soest, wie lange Russland den Ukrainekrieg ökonomisch durchhalten kann. Sie sehen: Es lohnt sich, den Blick nicht nur auf die USA zu richten. In diesem Sinne: Bleiben Sie gelassen! Ihr Falk Heunemann
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++ German-African Business Summit ++ | |
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Von Tobias Heidland, Rainer Thiele |
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170 Jahre Konzession für den Suezkanal: Die Krise im Roten Meer seit Anfang des Jahres zeigt abermals auf, welche Bedeutung der 200 Kilometer lange Suezkanal für die Verbindung von Asien und Europa hat. Schon die Pharaonen hatten einen Seeweg zum Roten Meer durch die Wüste gegraben, den Necho-Kanal. Berichte über diesen alten, versandeten Kanal liest um 1850 auch der französische Diplomat Ferdinand Marie Vicomte de Lesseps, einst Konsul in Kairo. Bei einer Reise nach Ägypten unterbreitet er dem dortigen Vizekönig und osmanischen Vasallen Muhammad Said den Vorschlag, einen neuen Kanal vom Mittelmeer zum Roten Meer zu errichten. Der ägyptische Herrscher, mit dem Lesseps seit Kindertagen befreundet ist, ist begeistert, er will das Land ohnehin modernisieren. Muhammad Said erteilt dem Franzosen am 30. November 1854 eine Konzession, den Kanal zu errichten und dann 99 Jahre lang zu betreiben. Wegen politischer Widerstände aus Großbritannien beginnt der Bau erst 1859, weitere zehn Jahre später wird der Kanal schließlich eröffnet. 1956, zwölf Jahre vor Ablauf der Konzession, wird die Suezkanalgesellschaft von Ägypten verstaatlicht. An Muhammad Said erinnert heute die während des Baus gegründete Stadt Port Said.
| Erlaubnis für Kanalbau: 1854 wurde der Bau des Suezkanals durch Ägypten gestattet, eröffnet wurde der Kanal 1869. Picture Alliance |
| „Politisch ist aktuell kein Eindämmen der Klimakrise zu erwarten. Nun liegt es an der Wirtschaft, die längst Billionen in die grüne Transformation investiert.“ Politikredakteur Lukas Fuhr setzt nach der Weltklimakonferenz in Aserbaidschan auf die Wirtschaft. Seltene Erden aus Elektroschrott: Sie stecken in Leuchtstofflampen, Smartphones, Flachbildschirmen oder auch in Windkraftanlagen – rare Metalle, die auch als seltene Erden bezeichnet werden. Bisher ist der Aufwand zu teuer, sie zu recyclen, deswegen entzünden sich um ihre Rohstoffvorkommen in aller Welt immer wieder geoökonomische Konflikte. Nun haben zwei Züricher Forscher, Marie Amélie Perrin und Victor Mougel, eine Methode entwickelt, mit der sich die Elemente effizient trennen lassen. Sie wurde als vielversprechendste Erfindung des Jahres mit dem Spark Award 2024 der ETH Zürich ausgezeichnet. Damit ließen sich die Metalle schon im ersten Schritt zu 90 Prozent aus Schrott extrahieren, hieß es, statt wie bisher in bis zu 100 Schritten. Das verbillige den Recyclingprozess. Die Entwickler haben mittlerweile ein Start-up gegründet, um ihre Technologie zu vermarkten.
| Auf der Suche nach Seltenen Erden: Gesteinswäscher im Kongo dpa |
| 1.12.: Wien. Ministertreffen der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) mit Ministern von Staaten, die der Organisation nicht angehören 1.12.: Bukarest. Parlamentswahlen im EU- und NATO-Mitgliedsland Rumänien 2.12. bis 04.12.: Nairobi. German-African Business Summit (GABS) der Subsahara-Afrika Initiative der Deutschen Wirtschaft (SAFRI) mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck |
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Verantwortlicher Redakteur für F.A.Z. PRO Weltwirtschaft: Dr. Christoph Hein Kontakt: [email protected] | Copyright: Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Pariser Straße 1, 60486 Frankfurt am Main, Hessen, Germany Tel.: (0)69 7591-0, E-Mail: [email protected] HRB 7344, Amtsgericht Frankfurt am Main, USt.-IDNr.: DE 114 232 732 Geschäftsführer: Thomas Lindner (Vorsitzender), Dr. Volker Breid Herausgegeben von Gerald Braunberger, Jürgen Kaube, Carsten Knop, Berthold Kohler | © Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH 2001 – 2024 Alle Rechte vorbehalten. |
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