Liebe Frau Do, die #Metoo-Debatte und die Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch in Kirchen und anderen Institutionen haben viele Tabus beseitigt – zum Glück. Eine Konsequenz: Wir müssen uns mit diesen Themen nun mehr beschäftigen, als wir es wollen und manchmal auch ertragen können. Aber genau diese Abwehrhaltung, das Ungeheuerliche nicht sehen und hören zu wollen, hat dazu beigetragen, dass Opfer jahrzehntelang nicht zu Wort kamen. Die katholische Kirche zieht inzwischen schneller die Notbremse: Der Kölner Erzbischof Woelki hat den Düsseldorfer Stadtdechanten Ulrich Hennes beurlaubt. Ein ehemaliger Praktikant wirft ihm sexuelle Belästigung vor. Der Geistliche beteuert seine Unschuld, bleibt aber außer Dienst, bis das Verfahren gegen ihn beendet ist. Mein Kollege Jörg Janßen aus der Düsseldorfer Lokalredaktionen kennt Hennes persönlich, hat in dessen Vergangenheit geblickt und mit ihm über die Vorwürfe gesprochen. In welchen Details sich Weltpolitik im Privaten spiegelt, beflügelt immer wieder die Fantasie von Buchautoren und Filmschaffenden. Wie Helmut Schmidt und seine Frau Loki lebten und zu Hause Staatsgäste empfingen, davon können sich die Bürger nun selbst ein Bild machen: das rote Sofa im Wohnzimmer, die vielen silbernen Zigarettenschatullen der Kettenraucher Schmidt & Schmidt sowie die beeindruckende Bücherwand im Arbeitszimmer. Von den Schmidts testamentarisch verfügt, bleibt ihr Hamburger Wohnhaus unverändert als Gedächtnisort und kann inzwischen besichtigt werden. Wie man an die begehrten Tickets kommt und was bei dem früheren Bundeskanzler sonst noch zu sehen ist, finden Sie hier. Als unsere Kinder noch klein waren, sind wir als Familie gerne in Restaurants gegangen, die noch vor der Speisekarte Papier und Buntstifte für die Kleinen brachten und deren Kellner geübt darin waren, mit rennenden Gästen nicht zu kollidieren. Was dann als Kindermenü angeboten wurde, war meistens bescheiden: viel Fett, viele Kalorien, wenige Nährstoffe. Ernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) möchte das ändern und mehr Gesundes auf die Kinderteller legen lassen. Welche Chancen sie dafür bei Gastronomen und Kindern hat, haben Merlin Bartel und Lea Hensen ausgelotet. Viel Vergnügen, Ihre Eva Quadbeck Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |