Plus: Axel Hacke darüber, wie die Demokratie ihren Feinden entgegentreten sollte
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Guten Tag,

die Regisseurin und Schriftstellerin Doris Dörrie hat vor Jahren ein wunderbares Kinderbuch geschrieben über ein Mädchen, das morgens schrecklich rumtrödelt und dann unbedingt als Prinzessin gekleidet in den Kindergarten gehen will. Schließlich überredet sie ihre Mutter, ebenfalls ihr aufregendstes Abendkleid für den normalen Tag im Büro anzulegen. Eine wirklich wunderbare Erzählung über Selbstverständliches und Außergewöhnliches, schauen Sie mal rein, Lotte will Prinzessin sein heißt es.

In der Mode sind die Vernunft und die Langeweile Nachbarn, die leider sehr nah beieinander wohnen. Was allgemein als vernünftig gilt – Gummistiefel, lange Unterhosen –, umweht der Mief des einfarbig Praktischen. Ideenreichtum und Originalität reserviert die Mode hingegen für Kleidung, die tendenziell unvernünftig ist: wehende Ballkleider mit viel Tüll, abenteuerlich durchsichtige Blusen, gefährlich hohe Schuhe. Macht mehr Spaß, solche Sachen zu tragen oder anzusehen – sie sind aber natürlich ungeeignet für den Besuch auf dem Kinderspielplatz und behindern bei der Gartenarbeit.

Wir haben uns an diese Grundordnung gewöhnt, deshalb teilt sich unsere Garderobe meist in die Alltagsklamotte – meist in schwarz, blau, dunkelgrün, weiß – und wenige außergewöhnliche Teile, bei denen wir abends oft dreimal überlegen, ehe wir es wirklich wagen, sie zu tragen. Ach, es ist zu schade. Wir könnten alle so viel schöner und wilder anzuschauen sein!

Das Modeheft des SZ-Magazins trägt einen Aufruf auf dem Cover: »Zieht Euch mal unvernünftig an!«. Es leiht sich rechtzeitig zum 300. Geburtstag des großen Philosophen Immanuel Kant seine Kritik der reinen Vernunft aus für einen nicht immer ernst gemeinten, aber hoffentlich auch für Sie unterhaltsamen Exkurs in die Modewelt. Wie sagte Kant? »Gedanken ohne Inhalt sind leer, Anschauungen ohne Begriffe sind blind.« In diesem Sinne: viel Vergnügen mit diesem durch und durch unvernünftigen Heft!
Hat die Menschheit verlernt, eigenständig zu denken?


Ihr Michael Ebert
Chefredakteur
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Die Themen der aktuellen Ausgabe
Wehrt euch!
In einem 60 Jahre alten Adorno-Text findet Axel Hacke erstaunlich viel Aktuelles. Unter anderem eine Anleitung, wie die Demokratie ihren Feinden entgegentreten sollte.
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