Alexander von Humboldt Die akribische Vermessung des titelgebenden ecuadorianischen Berges durch Alexander von Humboldt und Aimé Bonpland ist in Die Besteigung des Chimborazo die Rahmenhandlung, von der ausgehend Regisseur Rainer Simon in Rückblenden eine Charakterstudie Humboldts (Jan Josef Liefers in seinem Kinofilm-Debut) als ambivalente Figur entwirft. Der Film entstand in den letzten Jahren der DDR und wurde als ost-west-deutsche Ko-Produktion letztlich nur zwei Monate vor dem Mauerfall veröffentlicht. Wir präsentieren am Mittwoch, den 11.12., um 19 Uhr erstmals die dieses Jahr fertiggestellte digitale Fassung des Werks mit einer Einführung von Reihen-Kurator Stephan Ahrens und einem anschließenden Filmgespräch mit Regisseur Rainer Simon und dem Schauspieler Götz Schubert. Am Freitag (13.12.) beenden wir um 20 Uhr unsere Humboldt-Werkschau mit einem Dokumentarfilm des kolumbianischen Künstlers Guillermo Quintero. In Homo Botanicus begleitet er den Biologen Julio Betancur bei einer Expedition in das kolumbianische Hochgebirge. Betancurs akribische Sammelarbeit weckt Erinnerungen an die Expeditionspraxis Humboldts, gleichzeitig ist Quinteros Film auch durchzogen von kritischen Tönen und befragt die Zeitgemäßheit des dokumentierten Forschungszugangs. Biotop der Frechheit – Die Filme von Ulrich Schamoni Als finaler Film in unserer Reihe zu Ulrich Schamoni läuft passenderweise die letzte Kinoarbeit des Berliner Regisseurs. Das Traumhaus von 1980 setzt sich mit nach wie vor aktuellen Themen wie Gentrifizierung und Umweltschutz auseinander und erzählt die Geschichte einer kleinen Westberliner Kommune, deren Wohnsitz ins Visier von Bauspekulanten gerät. Der Film läuft am 12.12. um 20 Uhr mit einer Einführung von Jan Gympel und am 15.12. ebenfalls um 20 Uhr in Anwesenheit von der Produzentin Regina Ziegler sowie der Hauptdarstellerinnen Jakobine Engel und Judy Winter. Als weitere besondere Veranstaltung am letzten Wochenende der Retrospektive liest am Samstag (14.12., 20 Uhr) der Sänger Thomas Quasthoff aus Schamonis erstem und einzigen Roman Dein Sohn lässt grüßen von 1962. |