| Sollte der Newsletter nicht richtig angezeigt werden, klicken Sie bitte hier für die Webversion | | | . | Liebe Freundinnen und Freunde des Zeughauskinos, diese Woche beginnt bei uns eine kleine Werkschau zum sowjetischen Kino der 1960er- bis 1980er-Jahre. Außerdem führen wir unsere Ulrich Schamoni-Retrospektive fort und im Rahmen der Translokationen-Reihe über territoriale Verlagerungen von Kulturgütern gibt es die Möglichkeit, sich mit einem nationalsozialistischen Expeditionsfilm auseinanderzusetzen |
| . | | Kurze Begegnungen – Das sowjetische Kino der Nach-Tauwetter-Periode Nach dem Tod Stalins 1953 kam es in der Sowjetunion zu einer kurzen Phase der inneren Liberalisierung und außenpolitischen Entspannung. Dieser als Tauwetter-Periode bezeichnete Zeitabschnitt ist auch durch gelockerte Zensurbestimmungen markiert, die Kunstschaffen jenseits klarer Propaganda-Erfordernisse ermöglichten und im Kino zu einer Re-Emergenz neorealistischer Ansätze führten. Spätestens mit der Entmachtung des Stalin-Nachfolgers Nikita Chruschtschow 1964 nahm diese Phase jedoch ein Ende, und Einschränkungen der Kulturfreiheit, Militarismus und soziale Verwerfungen waren erneut an der Tagesordnung. Das Filmschaffen der späten 60er- bis 80er-Jahre reagierte auf diesen zeitgeschichtlichen Kontext mit schwermütigen Werken, die innerlich zerrüttete und unglückliche Figuren in den Mittelpunkt rücken. Kritik an den Verhältnissen musste sich dabei auf eine verdeckte Weise artikulieren, wobei vor allem die Kernfamilie und Liebesbeziehungen als Platzhalter dienen, um gesamtgesellschaftliche Konflikte allegorisch zu verhandeln. Fünf Beispiele solcher Filme sind bei uns im Rahmen der Reihe Kurze Begegnungen zu sehen, die als Teil des transnationalen Kulturprojekts Russian Seasons konzipiert ist und von Peter Bagrov und Konstantin Shavlovsky kuratiert wurde. Zum Auftakt läuft am Donnerstag, den 14.11. um 20 Uhr, Marathon im Herbst, eine vielfach ausgezeichnete Tragikomödie um die Alltagsnöte eines farbenblinden Lektors. Der titelgebende Film der Werkschau folgt am 16.11. ebenfalls um 20 Uhr: Kurze Begegnungen widmet sich der tristen zeitgenössischen Realität am Beispiel einer diffizilen Dreiecks-Beziehung zwischen einer Haushaltshilfe und ihren Arbeitgebern. Schließlich gerät in Einige Interviews zu persönlichen Fragen, der am Sonntag um 18 Uhr zu sehen ist, die Ehe einer Zeitungs-Ratgeberin in die Krise. | Biotop der Frechheit – Die Filme von Ulrich Schamoni Die zweite Woche unserer Reihe zu dem Berliner Regisseur Ulrich Schamoni startet mit zwei Wiederholungen: Am Mittwoch (13.11.) besteht um 20 Uhr nochmals die Gelegenheit, das experimentierfreudige Schamoni-Debut Es zu sehen. Am Freitag (15.11.) läuft um 19 Uhr erneut die elegische Münster-Komödie Alle Jahre wieder, bevor es um 21 Uhr in der überwiegend improvisierten Kreuzberg-Hommage Quartett im Bett um drei ungleiche Vierer-Gruppen geht: das brave Volksmusik-Ensemble Jacob Sisters, die anarchische Komikerband Insterburg und Co. und ein Syndikat investitionsfreudiger Ölscheichs. In seinem im Perlentaucher erschienenen Text zu unserer Retrospektive stellt Thomas Groh Quartett im Bett als eines der Highlights in Schamonis Filmographie heraus: „Den Film beseelt eine unbekümmerte Spielfreude und Lust am Entdecken, die seinen Macher zwischen den verhärteten Fronten und Auseinandersetzungen rund um die Fragen des Alten und des Neuen Deutschen Films wohl ziemlich konsequent unmöglich gemacht haben muss.“ | Translokationen Unter Leitung des Geologen Ernst Schäfer bereiste 1938 eine deutsche Expedition das Himalaya-Gebiet, um im Auftrag der SS-Organisation Ahnenerbe nach "arischen Ur-Populationen" zu suchen. Geheimes Tibet kompiliert während diesem Unterfangen gedrehtes Bildmaterial, das neben tibetanischen Bräuchen und Ritualen auch die rassentaxonomische Praxis der Nazi-Gruppe zeigt, zu der unter anderem der in Ausschwitz für pseudo-anthropologische Untersuchungen verantwortliche Bruno Beger gehörte. 1950 und 1952 entstanden jeweils in Deutschland und der Sowjetunion neue Schnittversionen der Dokumentation, die deren NS-Gehalt zu tilgen suchten. Wir zeigen die Ursprungsfassung des Films am Dienstag, 12.11., um 19 Uhr mit kritischer Einführung von Oksana Maistrat und Kristina Tanis. Weitere aktuelle Informationen zu unserem Programm finden Sie auf der Zeughauskino-Website, auf Facebook, Twitter oder in unserem Programmheft. Wir freuen uns über Ihren Besuch, Ihr Zeughauskino |
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| | TICKETS | Eintritt: 5 € | KINOKASSE | geöffnet eine Stunde vor Beginn der ersten Vorstellung | T +49 30 20304 - 770 |
| RESERVIERUNGEN | Mo - Fr von 10 - 18 Uhr | T +49 30 20304 - 421 [email protected] | Wir bitten Sie, reservierte Karten spätestens 10 Minuten vor Beginn der jeweiligen Vorstellung abzuholen. |
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