La Factoria Querejeta Los desafios/The Challenges gehört zu den ungewöhnlichsten Filmen, die von Elias Querejeta produziert wurden. In drei Geschichten beschäftigt sich das experimentelle Anthologie-Werk mit plötzlich ausbrechender Gewalt und ihren Folgen. Der US-amerikanische Schauspieler und Finanzier Dean Selmier tritt dabei in jeder Episode als Eindringling und Aggressor auf, der soziale Konflikte provoziert und eingefahrene Moralkonventionen auf die Probe stellt. Als Regisseure debütierten die drei Filmhochschul-Absolventen Claudio Guerin, Jose Luis Egea und Victor Erice. Los desafios läuft am Mittwoch, den 11.03., um 20 Uhr mit einer Einführung der Kuratorin Petra Palmer. Am Donnerstag (12.03.) zeigen wir um 20 Uhr El jardin de las delicias/The Garden of Delights, den ersten von mehreren Filmen des Regisseurs Carlos Saura in der Reihe. Die Gesellschaftssatire um einen an Amnesie erkrankten Patriarch streift viele politisch brisante Konflikte, konnte die seinerzeit strenge spanische Filmfreigabe jedoch passieren, weil die Zensoren das Werk als kryptisch genug bewerteten. Das komplexe Kunstkino-Märchen Habla, mudita/Speak, Little Mute Girl erzählt von einem Madrider Linguisten, der von der Idee besessen ist, einem tauben Landmädchen das Sprechen beizubringen. Wir zeigen das Langfilm-Debut von Regisseur Manuel Gutierrez Aragon am Freitag (13.03.) um 21 Uhr. Pascual Duarte behandelt den Rachefeldzug des titelgebenden Protagonisten, eines verarmten Landjungen, der am Anfang des letzten Jahrhunderts in der westspanischen Provinz Extremadura lebt. Der vom italienischen Neorealismus beeinflusste Film basiert auf Camilo Rose Celans Roman La Familia de Pascal Duarte, einem der bekanntesten Bücher Spaniens. Jose Luis Gomez erhielt für seine eindringliche Darstellung der Hauptfigur bei den Filmfestspielen von Cannes 1975 den Preis für die beste schauspielerische Leistung. Bei uns läuft Pascual Duarte am 14.03. (Samstag) um 21 Uhr. Mit El Desencanto/The Disenchantment ist am Sonntag, den 15.03. um 19 Uhr, der erste und einzige Dokumentarfilm der Retrospektive zu sehen. Regisseur Jaime Chavarris beschäftigt sich darin mit der Familie des 1962 verstorbenen Dichters und Franco-Unterstützers Leopoldo Panero und untersucht mit kritischem Blick vorherrschende Gesellschaftsnormen zur Zeit des spanischen Faschismus. Carlos Collado Seidel führt zu Beginn in die historischen Kontexte des Films ein. |