Liebe/r Leser/in, die AfD sei „ein gäriger Haufen“, hat ihr Fraktions- und Ehrenvorsitzender Alexander Gauland einmal gesagt. An diesem Wochenende präsentierte sie sich eher als explosive Mischung, nachdem Parteisprecher Jörg Meuthen in seiner Rede auf dem Bundesparteitag in Kalkar den rechten Parteiflügel kritisiert hatte. Inzwischen ist klar, dass die Alternative für Deutschland zwei Parteien sind: eine wachsende rechtsextreme Bewegung um Björn Höcke und seine Unterstützer und ein konservativer Kern um den Parteichef, der fürchtet, dass die AfD zum Objekt des Verfassungsschutzes wird und damit für abtrünnige bürgerliche Wähler, die einst die CDU verließen, weil sie deren konservativen Kern vermissten, nicht mehr wählbar sein wird. In der jüngsten Forsa-Umfrage steht die AfD mit derzeit sieben Prozent so schlecht da wie seit Juli 2017 nicht mehr. Das Versprechen von Friedrich Merz, er werde die AfD halbieren, wenn er CDU-Chef ist, löst die Partei gerade ganz von selbst ein. Neben der Alternative für Deutschland hatte auch die Berliner SPD einen Parteitag an diesem Wochenende. Der war in einer Frage geschlossen: Franziska Giffey wurde zur Landesvorsitzenden gewählt und wird die Sozialdemokraten in den nächsten Wahlkampf führen. Obwohl die 42-Jährige einen gewaltigen Makel hat: Über ihrer Kandidatur schwebt ein Prüfungsverfahren der Freien Universität. Mit einiger Wahrscheinlichkeit wird es zu dem Ergebnis kommen, dass Frau Giffey ihren Doktortitel über Jahre zu Unrecht trug, da sie bei der Erstellung der Arbeit wissenschaftlich unsauber gearbeitet hat. Den anderen Parteien in der Hauptstadt dürfte das klammheimliche Freude bereiten: Die offensichtlichen Fehler des Gegners lenken so schön von eigenen ab … Ich wünsche Ihnen einen guten Start in diese Woche! |