Liebe Frau Do, drei Jahre ist es nun beinahe her, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel 6000 Flüchtlinge aus Ungarn einreisen ließ. Seitdem sind viele mehr nach Deutschland gekommen – sehr viele verzweifelte, ehrliche, hart arbeitende Menschen, aber auch einige Frauenhasser, Messerstecher, Terroristen. Die Lage hat sich jedenfalls nicht beruhigt seit jenem September 2015. Im Gegenteil: Aus der Flüchtlingsfrage ist eine Generaldebatte über Zuwanderung geworden. Die Republik hat nach wie vor Redebedarf. Wir müssen diskutieren, ob und wie wir die vielen Zuwanderer integrieren können, was wir von ihnen, was wir von uns verlangen können. Der Politologe Herfried Münkler hat gesagt, Integration gelinge dann, wenn die Zahl derjenigen, die das Problem für bewältigbar halten und zu konstruktivem Mittun bereit sind, deutlich größer ist als die Zahl derer, die sich missmutig in die Behauptung ihrer Überforderung flüchten. Wir bei der Rheinischen Post gehören zur ersten Kategorie. Und deswegen starten wir heute eine große Serie zum Thema Migration und Integration. Anhand von zehn Thesen widmen wir uns in einer 360-Grad-Perspektive diesem großen, schwierigen Thema – sachlich, fundiert, konstruktiv. Zum Auftakt lesen Sie, was Michael Bröcker darüber denkt, warum wir eine neue deutsche Einheit brauchen. Sechs Wochen lang haben wir Ihnen die schönsten, überraschendsten, malerischsten Orte im Rheinland gezeigt, heute geht unsere große Sommerserie „Rheinische Landpartie“ zu Ende. Zum Abschluss besuchen wir die Dokumentationsstätte Regierungsbunker in Ahrweiler – wer dort hin fährt, begibt sich auf eine Reise in die Zeit des Kalten Kriegs, als aus Angst vor einem möglichen Atomschlag alle zwei Jahre 3000 Menschen 14 Tage hinter dem dicken Beton lebten und Krieg spielten. Mein Kollege Jörg Manhold nimmt Sie mit nach Ahrweiler. Und wenn Sie noch einmal die 36 Ausflüge, die wir in unserer Serie vorgestellt haben, nachlesen wollen: Die „Rheinische Landpartie“ gibt es auch als Magazin. Normalerweise angelt Eugen Janischewski ganz in Ruhe am Latumer See in Meerbusch, hofft, dass Karpfen anbeißen. Am Donnerstag aber war es weder ruhig, noch hatte er es mit Karpfen zu tun: Janischewski hat von seinem Boot aus die zwei Meter lange Anakonda gesehen, die seither Meerbusch in Atem hält. Der Angler bekam es ein bisschen mit der Angst zu tun – dass das Tier nicht gefährlich wird, wusste Janischewski zu diesem Zeitpunkt schließlich noch nicht. Auch jetzt ist die Würgeschlange noch nicht gefunden – Anke Kronemeyer und Christian Schwerdtfeger erzählen, wie die Suche jetzt vonstatten geht. Herzlich Ihr Stefan Weigel Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |