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Liebe Leserinnen & Leser,
Zalando ist der nächste große Händler, der wegen der "verschlechterten makroökonomischen Bedingungen" a.k.a. gebremster Kauflaune, hoher Inflation, Lieferketten-Störungen & Co. seine Umsatzprognose für dieses Jahr senken muss. Das Beispiel zeigt einmal mehr, dass wohl auf uns alle harte Zeiten zukommen, wie auch Finanzminister Christian Lindner (FDP) diese Woche bei einem TV-Auftritt sagte. Das merken nun auch die ganz Großen der Branche wie Zalando, die sich von ungebremstem Wachstum verabschieden müssen.
Ihnen dennoch ein schönes Wochenende, Ihr Florian Treiß
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Die Modeplattform Zalando hat ihre Umsatzerwartungen für dieses Jahr deutlich gesenkt: Hatte das Unternehmen laut seiner Prognose vom 1. März noch mit einem Umsatzplus von 12 bis 19 Prozent auf 11,6 bis 12,3 Milliarden Euro gerechnet, so rechnet das Management nun nur noch mit einer Umsatzentwicklung zwischen 0 und 3 Prozent auf 10,4 bis 10,7 Milliarden Euro. Das wären aber immer noch über 60 Prozent mehr als im Vor-Corona-Jahr 2019, wie Exciting Commerce schreibt. Um seine Kosten zu senken, hat Zalando bereits seine Marketinginvestitionen gesenkt, die Investitionen in die Logistikinfrastruktur angepasst und in 15 weiteren Ländern einen Mindestbestellwert eingeführt.
Der Modehändler Peek & Cloppenburg Düsseldorf macht seinen Online-Ableger Fashion ID dicht. Künftig will sich das Unternehmen online auf seine Marken Peek & Cloppenburg und Anson’s konzentrieren. Aufgrund der Namensgleichheit mit Peek & Cloppenburg Hamburg habe der Düsseldorfer Handelskonzern seine Online-Plattform im Jahr 2013 unter dem Namen Fashion ID eröffnet, erläuterte das Unternehmen in einem Statement. Erst 2016 später folgte die E-Commerce-Präsenz der eigenen Marke auf peek-cloppenburg.de, auf der seitdem der Fokus liegt. Derweil betreiben die Hamburger Namensvetter die Seite peek-und-cloppenburg.de, die mittlerweile identisch mit dem Ableger VanGraaf ist. Alles klar?
Der US-Süßwarenkonzern Mondelez will die Schweizer Dreiecks-Schokolade Toblerone bald auch in Bratislava in der Slowakei herstellen. Das wird dazu führen, dass die Schokolade nicht mehr als "schweizerisch" bezeichnet werden darf. "Wir werden die Toblerone-Verpackung ab diesem Sommer neu auflegen und sagen, dass die Marke 'in der Schweiz gegründet' wurde", erklärte eine Mondelez-Sprecherin. Toblerone wird bislang ausschließlich in der Schweizer Stadt Bern hergestellt, wo ein Teil der Produktion aufrecht erhalten soll. Toblerone wies in den letzten Jahren immer wieder auf seine Herkunft, auf die Schweizer Qualitätsschokolade, hin. Zum 100. Geburtstag 2008 hieß es etwa, es sei ein "echtes Stück Schweizer Traditionsschokolade".
Sag noch einer, so große Finanzierungsrunden seien in der aktuellen Krise kaum möglich: Dem deutsch-britischen Zahlungsdienstleister SumUp ist es nun gelungen, von namhaften Investoren wie Bain, BlackRock und anderen insgesamt 590 Millionen Euro einzusammeln. "Mit diesem neuen Kapital werden wir unsere Produktpalette weiter ausbauen, um für Unternehmen jeder Form und Größe auf der ganzen Welt gleiche Wettbewerbsbedingungen zu schaffen, die jetzt mehr denn je Unterstützung benötigen", so Co-Gründer Marc-Alexander Christ auf Linkedin. Das Geld soll auch der Übernahme von Wettbewerbern dienen. Sumup bietet mobile Kartenleser vor allem für kleinere Händler, Restaurants oder auch Taxifahrer an.
Der Zahlungsdienstleister Klarna integriert Kundenkarten in seine App. Nutzer*innen können dadurch ihre physischen Kundenkarten als digitale Versionen in der App speichern. So brauchen sie beim Einkaufen im Geschäft nur noch die Klarna-App vorzeigen und müssen keine Plastikkarten mehr mitnehmen. Möglich wird dies durch die Integration der Technologie des deutschen Startups Stocard, das Klarna vergangenes Jahr übernommen hatte. Die Funktion unterstützt mehr als 8.000 Prämienprogramme weltweit, von Kleidung und Beauty bis hin zu Technologie und Lebensmitteln. In Deutschland sind aktuell 780 Prämienprogramme an Bord.
eBay übernimmt den NFT-Marktplatz KnownOrigin. Dieser bietet Künstler*innen die Möglichkeit, einzigartige, authentische, digitale Sammlerstücke in Form von NFTs zu erstellen. eBay teilt dazu mit, die Übernahme sei ein wichtiger Schritt in die "technologiegeleitete Neuausrichtung" des Unternehmens. Sie leite außerdem eine neue Ära des digitalen Sammelns bei der weltweit führenden Adresse für Sammlerstücke ein. Doch "ob diese Übernahme klug ist, darf durchaus hinterfragt werden. Experten, die sich bei dieser Meldung den Kopf kratzen, sollte höchstes Verständnis entgegengebracht werden. Sprachlos macht ein solcher Zukauf", kommentiert Marktplatz-Experte Mark Steier in seinem Blog.
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Im deutschen Einzelhandel wurden vergangenes Jahr Waren im Wert von über 3,2 Milliarden Euro gestohlen. Das war deutlich weniger als im Vor-Corona-Jahr 2019, wo der Wert noch bei 3,75 Milliarden Euro. Für dieses Jahr rechnet die Branche aber wieder mit einem Anstieg der Diebstähle. Konkret gab es ingesamt sogar 4,1 Milliarden Euro an Inventurdifferenzen, die sich einerseits aus organisatorischen Mängeln (870 Millionen Euro) zusammensetzen und andererseits aus Diebstählen von drei Personenkreisen: Kundschaft (2,1 Milliarden Euro), Mitarbeitende (810 Millionen Euro) sowie Servicekräfte und Liefernde (320 Millionen Euro), so eine EHI-Studie.
Im Backend von Webshops hat es in den letzten Jahren viele Innovationen, doch im Frontend erinnern noch immer viele Webshops an die 2D-Katalog-Ästhetik der 90er Jahre, meint Innovationsexperte Wolf Thiem. Im Gegensatz dazu präsentieren sich Virtual Flagship Stores als erlebnisorientierte 3D-Markenräume und geben einen ersten Eindruck davon, was auf uns im Metaverse Commerce zukommt. Sie werden die bestehenden digitalen Kanäle nicht ersetzen, aber auf jeden Fall ergänzen. In einem LinkedIn-Beitrag nennt Wolf Thiem einige Beispiele für solche erlebnisorientierten 3D-Schaufenster.
In den deutschsprachigen Medien nehmen Berichte zu Rezession und Inflation viel Platz ein, doch immer mehr Verbraucher*innen wenden sich von diesen Themen wieder ab, zeigt eine Analyse von Taboola in seinem deutschsprachigen Publisher-Netzwerk. Zwar generiert das Thema Inflation noch viel Aufmerksamkeit bei den Leser*innen und erzielt mit insgesamt 2,6 Mio. Pageviews innerhalb der letzten drei Monaten eine bedeutende Reichweite in den Medienhäusern. Das Interesse ist jedoch im 45-Tage Vergleich um 36 Prozent abnehmend. Auch das Thema Sparen hat um 55 Prozent an Reichweite eingebüßt, während konkrete Spartipps wie etwa die Views von Artikeln zu Lidl-Angeboten um 292 Prozent zugelegt haben.
Immer freitags empfehlen wir Ihnen an dieser Stelle spannende Veranstaltungen für Händlerinnen und Händler. Unsere aktuellen Tipps:
BVDW-Werkstattgespräch „Smart Retail“ (28. Juni, Berlin) K5 – The Future Retail Conference (29./30. Juni, Berlin) Last Mile City Logistics (29./30. Juni, Berlin)Weitere Veranstaltungen finden Sie in unserem Eventkalender.
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