Auf der A7 kurz vor dem Elbtunnel im Stau. Die beste Ehefrau von allen fährt. Das Radio dudelt leise, die Müdigkeit zerrt nach einem langen Tag mit Kranen und Einwintern schon an den Augenlidern. Da fällt es mir siedend heiß ein: die Liste! Hektisch das Smartphone rausgefummelt, Notizen aufgerufen. Da stehen sie: „Checkliste Mast ziehen“ und „Checkliste Boot kranen“. Sogar eine für „rein“, eine für „raus“. Fein säuberlich aufgelistet sind da die Punkte wie der Ablauf idealerweise sein soll. Also zum Beispiel: „Bürste, Spachtel, Schwamm, Eimer für Pocken vor dem Kranen von Bord holen. Leiter nicht vergessen. Altes Ölzeug fürs Kärchern einpacken. Motor-Frostschutz anmischen und in Flaschen bereitstellen. Gewinde Wantenspanner mit Edding markieren (damit man die Rigg-Einstellungen rasch wieder herstellen kann im Frühjahr). Lang, lang geht das so weiter. |
Doof ist nur, dass ich die Liste im Eifer des Gefechtes dann oft nicht lese. Die alte Pauker-Regel sagt ja eigentlich: Wer einen guten Spickzettel schreibt, braucht ihn dann nicht meist im Moment der Wahrheit nicht mehr. Ich bin da der lebende Gegenbeweis. Punkt 9 sagt: „Frostschutz Toilette bestellen und mitnehmen“. Autsch. Und dann der Gau: „Mastloch Deck diesmal mit dicker Folie verschließen“. War doch wieder nur auf die Schnelle mit Tape zugemacht. Hat letztes Mal nach ein paar Wochen doof ins Boot geleckt. Heiß und kalt wird mir bei dem Gedanken. Hatte der Wetterbericht nicht etwas von vier Tagen Kuhsturm und Dauerregen verkündet. U-Turn auf der A 7? |