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Liebe Leserinnen & Leser,
nicht nur in Deutschland, sondern auch in Großbritannien ist die Inflation drastisch gestiegen. Weil dort nun verstärkt Diebstähle von Grundnahrungsmitteln auftreten, werden in vielen britischen Geschäften neuerdings Butter, Käse und Babymilch mit Sicherheitsetiketten und kleinen elektronischen Kunststoff-Safes ausgestattet, die am Ladenausgang Alarm schlagen, wenn die Waren nicht bezahlt wurden. Unterdessen geben in Deutschland zwei kleinere Lebensmittel-Lieferdienste auf - siehe unsere News von heute.
Herzliche Grüße, Ihr Florian Treiß
Sie haben in den letzten Wochen bei uns schon viel darüber erfahren, wieso Testing im E-Commerce so wichtig ist und wie verschiedene Unternehmen damit ihre KPIs verbessern. Doch wie gelingt erfolgreiches Testing überhaupt? In dieser Leseprobe aus unserem Whitepaper Testing im E-Commerce – Wie Sie Customer Experience und KPIs mit Tests verbessern können geben vier konkrete Tipps zum Testing.
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Der finnische Lieferdienst Wolt hat seine erst im Februar eröffneten drei virtuellen Supermärkte für Lebensmittelbestellungen ("Wolt Market") in Berlin schon wieder geschlossen und macht dort somit Gorillas, Flink und Getir nicht länger Konkurrenz. Die Schließung der Wolt Markets bestätigte ein Sprecher des Unternehmens dem "Tagesspiegel" und begründete dies damit, dass das Geschäfte hohe Investitionen erfordere, um die für die Rentabilität erforderliche Größe zu erreichen. Man wolle den Schwerpunkt nun auf den Aufbau eines Lebensmittelsortiments über verschiedene lokale Einzelhandelspartner verlagern. Für Deutschland sei dies die beste Strategie, so das Unternehmen. Faktisch konzentriert sich Wolt in der Hauptstadt damit wieder auf sein Geschäft als reine Plattform, die Bestellungen und Fahrradkuriere an Dritte vermittelt, vor allem an Restaurants, aber auch an stationäre Händler.
Auch Frischepost gibt in Berlin auf. Der Ableger des Bio-Lieferdienstes aus Hamburg, der in der Hauptstadt von einem Frachisenehmer betrieben wurde, befand sich laut Handelsregister seit Mitte Mai bereits in einem vorläufigen Insolvenzverfahren, wie das Supermarktblog berichtet. Am morgigen Freitag ist Schluss. Auf der Website heißt es zur Begründung: "2 Jahre haben wir unser Bestes gegeben, um den Berliner Lebensmittelmarkt zu revolutionieren. In den letzten Monaten hatten wir allerdings auch ganz schön zu kämpfen. Aufgrund der aktuellen Markt- und Wettbewerbsentwicklungen hatten wir es als kleines, lokales Startup schwer. So schwer, dass wir uns nun leider dazu entscheiden mussten, dass es für Frischepost Berlin nicht weitergehen kann."
Die Supermarktkette Tegut hat in den letzten beiden Jahren viel Aufmerksamkeit für ihr autonomes Ladenkonzept Teo bekommen. Wurden solche Stores bislang nur als freistehende Boxen eröffnet, geht Tegut nun am ersten bayrischen Standort in Aschaffenburg einen Schritt weiter: Erstmals wurde das unbemannte Format in eine Bestandsimmobilie integriert, und zwar in den örtlichen Bahnhof. "Wir betreten in Aschaffenburg Neuland und setzen hier Maßstäbe. Damit wird der Teo seiner Bestimmung, nicht nur digital, sondern eben auch nachhaltig zu sein, in einer neuen Form gerecht", wird Thomas Stäb, Geschäftsleiter Tegut Teo und Lädchen, in einem Artikel von "Stores + Shops" dazu zitiert.
Die Otto-Tochter Mytoys Group stampft ihren Home- & Living-Shop yomonda.de zum Ende des Jahres 2022 ein. "Leider ist es in den letzten Jahren nicht gelungen, yomonda zu einem eigenständigen Anbieter am Markt auszubauen. Trotz eines deutlichen Wachstums blieb die Geschäftsentwicklung hinter den Erwartungen und gesteckten Zielen zurück", sagt Mytoys-Boss Martin Schierer. "Wir werden uns im Bereich Home & Living zukünftig verstärkt auf unser Kerngeschäft fokussieren und setzen hier vor allem auf Produkte für das Baby-, Kinder- und Jugendzimmer", so Schierer weiter. Für die Otto Group dürfte der Schritt nicht all zu tragisch sein, da auch otto.de ein großes Home- & Living-Sortiment bietet.
Der britische Fast-Fashion-Onlinehändler Boohoo reiht sich ein in die Reihe der Unternehmen, die Retouren für ihre Kund*innen kostenpflichtig machen. Anders jedoch als bei den anderen prominenten Beispielen Uniqlo und Zara gibt es keine Möglichkeit, die Produkte alternativ gratis in stationären Läden zurückzugeben. Von deutschen Kund*innen verlangt Boohoo nach einer AGB-Änderung nun 6 Euro pro Retoure, obendrauf können sogar noch Einfuhrumsatzsteuer und Zollgebühr kommen. In Großbritannien, wo die Retouren neuerdings 1,99 Pfund kosten, gibt es Protest auf Social Media: Kund*innen argumentieren, dass Kleidung von Boohoo mitunter eine schlechte Qualität habe oder Produkte anders aussehen würden als abgebildet.
Unterdessen testet der chinesische Fast-Fashion-Onlinehändler Shein einen neuen Vertriebsweg: Das Unternehmen hat einen eigenen Brand Store auf Amazon.de gestartet, wie ein Twitter-Nutzer entdeckt hat. Das Sortiment ist sehr umfangreich und natürlich auch über die normale Amazon-Suche auffindbar, so dass Shein mit einem Schlag reichlich zusätzliche Sichtbarkeit in Deutschland bekommen dürfte. Interessant: Ein Teil der Produkte ist mit Prime-Versand verfügbar. Ein Test hier in Leipzig zeigte mir, dass manche Artikel sogar Same-Day geliefert werden können. D.h. Shein muss hierfür auch Fulfillment by Amazon nutzen. Der Großteil der Produkte wird aber offenbar über die eigene Shein-Logistik aus China versandt.
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Unter dem Namen Good Chop hat der Berliner Kochboxen-Konzern HelloFresh in den USA einen neuen Service gestartet, der Fleisch und auch Fisch im Abo anbietet. Kund*innen haben aktuell die Auswahl aus über 25 verschiedenen Rind-, Schweine-, Hähnchen- und Meeresfrüchtestücken, die sie in einem flexiblen Abonnement für die Lieferung an die Haustür zusammenstellen können. Damit passt Good Chop gut in die neue Strategie von HelloFresh, auch jenseits von Kochboxen weitere Produkte anzubieten, wie Exciting Commerce schreibt. Dazu zählen zum Beispiel auch Fertigmahlzeiten, die nur schnell aufgewärmt werden müssen. So will sich HelloFresh zu einer "Food Solutions Group" weiterentwickeln.
eBay Deutschland bietet ab sofort auch für Luxushandtaschen eine Echtheitsprüfung an. Der Service gilt für Festpreis- und Auktionsangebote ab 500 Euro von 19 Marken wie Chloé, Hermès oder Louis Vuitton mit Artikel- und Lieferstandort in Deutschland und ist kostenfrei. "Im letzten Jahr haben wir die eBay-Echtheitsprüfung für hochwertige Sneaker und Luxusuhren in Deutschland eingeführt", so Tom Tombeur, Head of Luxury bei eBay Deutschland. "Mit der Ausweitung auf Luxushandtaschen knüpfen wir nun an die erfolgreiche Einführung der Echtheitsprüfung für Handtaschen in den USA, Großbritannien und Australien an."
Laut einem neuen Ranking von Carpathia hat Zalando in der Schweiz vergangenes Jahr den Local Player Digitec als umsatzstärksten Webshop der Eidgenossenschaft abgelöst. Laut Schätzung des E-Commerce-Beratungshauses soll Zalando in der Schweiz vergangenes Jahr 1,43 Milliarden Franken umgesetzt haben, während Digitec auf 1,187 Milliarden Franken kam. Weiterhin in den Top 5 vertreten sind Amazon, die Digitec-Schwester Galaxus sowie Brack.ch, ein weiterer Local Player.
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