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12. Juli 2017 Liebe Frau Do, was macht eigentlich eine Heimat-Ministerin, wollten unsere Landes-Korrespondenten Kirsten Bialdiga und Thomas Reisener wissen und trafen sich deshalb mit Ina Scharrenbach, der neuen CDU-Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung. Die Antwort (stark verkürzt): Sie macht sich Sorgen um den ländlichen Raum. Viele Menschen zieht es in die Städte, die Landbevölkerung schrumpft. Immerhin hat die Ministerin einen Plan, wie man das ändern könnte. Sie will entlang der S-Bahn-Strecken neue Baugebiete ausweisen. Der Städte- und Gemeindebund findet das prima, der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr wenig überraschend auch. Ich bin mir dagegen nicht so sicher: Die großen Immobilienkonzerne setzen eher auf wachsende Städte, das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) warnt in einer aktuellen Studie angesichts zunehmenden Leerstandes sogar vor Neubauten auf dem Land. Und wenn das beste Argument für ein Grundstück auf dem Land ist, dass man mit der S-Bahn schnell in die Stadt kommt, dann ist das nicht genug. Denn reine Schlafstädte will auch keiner haben. Das ganze Interview mit der Ministerin lesen Sie hier. Trotz erheblichen Widerstands aus der Bürgerschaft will die Stadt Wuppertal am geplanten Bau einer Seilbahn festhalten. Über eine Strecke von 2800 Meter soll sie führen, vom Hauptbahnhof hoch zur Uni, der architektonischen Perle des Bergischen Lands, und zu einem Schulzentrum im Ortsteil Küllenhahn. Drei Haltestellen und 165 Meter Höhenunterschied. Eine Seilbahn habe nicht nur Charme und würde die Stadt aufwerten, sondern auch den Verkehr auf den Straßen entlasten, sagt Holger Stephan von den Stadtwerken. Die Studierenden wären mit der Seilbahn nur zwei Minuten früher auf dem Hauptcampus als mit dem Bus, weil sie vom Haltepunkt noch ein gutes Stück zu Fuß laufen müssten, argumentieren die Gegner. Unser Chefreporter Christian Schwerdtfeger hat sich mit den Vor- und Nachteilen des Projekts befasst. Das größte Problem: Die Bahn soll 82 Millionen Euro kosten. Und da es sich um einen öffentlichen Bau handelt, ist dieser Betrag vermutlich keine realistische Kostenschätzung, sondern nur eine Richtschnur dafür, was im äußersten Fall politisch durchsetzbar scheint. Allerdings hätte das Projekt einen unbestreitbaren Vorteil: Wenn Wuppertal mal wieder vom Auto- und Bahnverkehr abgeschnitten ist, könnten die Bürger der Stadt zwar nicht mehr rein- und raus-, aber wenigstens rauf- und runterfahren. Ja, und dann ist da wieder mal G20: Deutschlands Politiker kehren die schwelenden Reste zusammen und basteln daraus Plakate für den Wahlkampf. Die örtliche CDU fordert den Rücktritt des in Teilen Hamburgs angeblich nicht mehr so beliebten Bürgermeisters Olaf Scholz (SPD); Sigmar Gabriel (SPD) findet, wer das fordere, müsse dasselbe dann auch von Angela Merkel (CDU) verlangen, schließlich sei es deren Idee gewesen, den G20-Gipfel in der Hansestadt zu veranstalten. Der in Teilen Bayerns angeblich immer noch beliebte Generalsekretär Andreas Scheuer (CSU) polterte, Gabriel (SPD) sei Scholz (SPD) in den Rücken gefallen, weil er selbst den Gipfelort Hamburg angezweifelt habe. Und Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) twitterte: „pure Panik pöbelt peinlich“. Mit einem ähnlich gelungenen Stabreim begann einst Richard Wagner seinen Ring des Nibelungen: Weia! Waga! Woge, du Welle! Und das endete mit einer Götterdämmerung. Das ganze Polit-Drama haben Jan Drebes, Birgit Marschall und Eva Quadbeck aus unserem Berliner Büro zusammengetragen. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen! Ihr Stefan Weigel | |
Das Wichtigste zum Frühstück | |
Ministerin Ina Scharrenbach im Interview"Nicht auf ein totes Pferd setzen"Neuss. Die neue NRW-Heimat- und Bauministerin will die Mietpreisbremse abschaffen und die Traditionen auf dem Land stärken. Im Interview mit unserer Redaktion spricht Ina Scharrenbach zudem über den Kommunalsoli und ihren Heimat-Begriff. mehr | |
Pläne für Wuppertaler SeilbahnBergische HängepartieWuppertal. In Wuppertal sorgt der geplante Bau einer Seilbahn für lebhafte Diskussionen. Eine Bürgerinitiative will das Vorhaben unbedingt verhindern. Die Stadt hingegen will das Projekt durchdrücken. mehr | |
"Pure Panik pöbelt peinlich!"Offener Koalitionskrach um G20-KrawalleBerlin. Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD) wirft der Union im Zuge der Debatte über den G20-Gipfel Verlogenheit und einen bösen Wahlkampf vor, CDU und CSU poltern zurück. mehr | |
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Rheinkirmes in DüsseldorfZehn Dinge, die man wirklich nur auf der Kirmes machtDüsseldorf. Es ist wie Urlaub vom Erwachsensein: Auf der Kirmes pfeifen wir auf gesundes Essen und holen uns Zuckerwatte und Backfisch. Wir kaufen Lose und fragen nicht nach der Kosten-Nutzen-Rechnung. Diese Dinge macht man nur auf einer Kirmes. mehr | |
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