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Tagesspiegel Checkpoint vom Dienstag, 16.04.2024 | Regen, windig, 6 bis 11°C. | ||
+ Dramatischer Hungerstreik vorm Kanzleramt + Berlin bremst beim „Blitzermarathon“ + 8000 Folgen Herzschmerz + Reis mit Rosenkohl oder Nudeln mit Tomatensoße? + |
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von Robert Ide und Lotte Buschenhagen |
Guten Morgen, puh, ganz schön frisch heute Morgen! Berlin blüht diese Woche wohl noch einmal der Nachtfrost, während viele Obstbaumblüten bereits davongeweht worden sind. Der eigentlich im Mai duftende Flieder ruft im Klimawandel längst: April, April! Die ersten Mückenstiche sind schon verheilt, nun bringt der warme Jahresstart womöglich eine früher einsetzende und auch nerviger ausfallende Sommerplage: die Wespen. „Ein ganz anderes Belästigungspotenzial“ durch wärmeliebende Feldwespenarten befürchtet Melanie von Orlow, Geschäftsführerin des Naturschutzbundes Nabu und Vorsitzende des Berliner Imkerverbandes. Mal sehen, welche Stiche uns dieser Frühling noch versetzt. | |||
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Sie verlieren an Kraft und Gewicht. Ihre Körper sind ausgelaugt. Seit mittlerweile 40 Tagen befinden sich zwei Männer vor dem Kanzleramt im Hungerstreik, um von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) eine Regierungserklärung zur Dramatik der Klimakrise zu erzwingen. Ab dem heutigen Dienstag soll eine dritte Person hinzukommen – auch wenn die Lage für die ersten beiden Protestler gesundheitlich immer schwieriger wird. „Der Hunger setzt ihnen zunehmend stärker zu“, berichtet Linda Doblinger, Sprecherin der Kampagne „Hungern bis ihr ehrlich seid“, am Checkpoint-Telefon. „Noch ist ihr Zustand aber stabil.“ Die Streikenden haben angekündigt, im Zweifel „bis zum Äußersten“ zu gehen. Einer von ihnen, der 49-jährige Wolfgang Metzeler-Kick, droht damit, womöglich bald auch auf Wasser zu verzichten. Wird bald mitten in Berlin ein angeblicher Märtyrertod im Klimakampf zu beklagen sein? Das selbst auferlegte Martyrium zeigt, wie einsam, wie verbissen, wie verzweifelt der Kampf des Klima-Aktivismus inzwischen ist. Während die Politik zu langsam in die Gänge kommt, um das Land klimafreundlicher und die überhitzte Stadt klimaresilienter zu machen, während die Gesellschaft mit ihrer Neusortierung in der Krise beschäftigt ist, wird der wissenschaftlich unterstützte und so nötige Einsatz für den Klimaschutz am Rande der Aufmerksamkeit ausgetragen. Doch Apokalyptik wird nichts daran ändern, dass wir uns selbst zu langsam ändern. Niemand will sich zwingen lassen, das Richtige zu tun. Und der Staat darf sich nicht erpressen lassen. Andernfalls wird er so schwach für einzelne Forderungen, dass er nicht mehr handlungsstark ist für möglichst alle Menschen, die ihn tragen. Dieser Hungerstreik ist genau deshalb so dramatisch: weil er so aussichtslos ist. Meinen ganzen Kommentar zum Thema lesen Sie hier. Und was denken Sie? | |||
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In Berlin kriegt man vor lauter Aufregung manchmal die Tür nicht zu. Was aber wird aus den Berliner Fenstern? Die typischen Altbau-Kastenfenster sollen nach dem Willen des Senats klimafit gemacht und dauerhaft erhalten werden – zum Beispiel mit einfachem Leinöl. In einer Praxisstudie hat die Internationale Jugendbauhütte Berlin nach und nach und mit Erfolg 30 Fenster im Bahnbetriebswerk Schöneweide saniert, schreibt die Bauverwaltung auf Grünen-Anfrage. „Weitere Vorhaben sind beabsichtigt“, heißt es weiter. Eine Pflicht zur Sanierung gibt es laut Gebäudeenergiegesetz aber nicht. Zum Glück für die Berliner Verwaltung, denn die zählt allein in ihren Gebäuden etwa 40.000 Räume mit Kastenfenstern. „Wie viele Fenster sich in den Räumen befinden, ist nicht auswertbar.“ Die Hauptsache bei Berliner Fenstern ist sowieso eine andere: dass da jemand durchsieht. | |||
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Ein guter Letzter ist Berlin in der Statistik zum privaten Waffenbesitz. Denn hier gibt es tatsächlich weniger Jägerinnen und Jäger und somit weniger registrierte Waffen als in allen anderen Bundesländern. Das liegt auch am langjährigen alliierten Status der einst geteilten Stadt: Im Osten war der private Waffenbesitz wie in der ganzen DDR nicht erlaubt, im alten West-Berlin durch die Alliierten weitgehend verboten. 53.340 Waffen gibt es aktuell im Land Berlin – vor allem halbautomatische Pistolen (15.210) und Repetierbüchsen (12.699). Das zeigt eine Auflistung der Innenverwaltung auf Grünen-Anfrage. In der langen Liste befinden sich außerdem 24 Maschinengewehre, ein Salutgewehr und eine historische Steinschlosspistole. Welche Erkenntnisse in der Waffenliste beunruhigend sind, lesen Sie in den Checkpoint-Vollversion – im Abo hier. | |||
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Ein reichlich vernebeltes Bild von der Bundeshauptstadt hat offenbar Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Auf seiner China-Reise fragte ihn gestern ein Student an der Universität in Shanghai, der bald in Berlin studieren möchte, nach der Legalisierung von Cannabis in Deutschland – in vorsorglicher Sorge um seine Gesundheit in eingenebelten Neuköllner Studentenbuden. Scholz empfahl dem jungen Mann: „Nicht rauchen.“ Er selbst sei jetzt fast 66 und habe „noch nie Cannabis geraucht“. Dem Eindruck, dass inzwischen alle in Berlin mit Joints herumliefen, wies Scholz zurück: „Wenn man in Berlin studiert, kann man die ganze Zeit durch die Gegend rennen und trifft niemanden, der so etwas tut.“ Glaubt das Olaf Scholz wirklich? Oder kann er sich wieder nur nicht erinnern? | |||
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