Nun steht fest, wer was wird in der zukünftigen schwarz-roten Regierung – zumindest von Seiten der Union. CDU und CSU haben die Namen jener Personen veröffentlicht, die in der gemeinsamen Regierung ein Ministeramt übernehmen sollen. Gleich mehrere Politiker aus der zweiten Reihe ziehen ins Kabinett ein. Die Bundestagsabgeordnete Nina Warken aus Baden-Württemberg wird das Gesundheitsministerium führen, obwohl sie in diesem Themenbereich kaum Erfahrung hat. Das neue Digitalministerium besetzt CDU-Parteichef Friedrich Merz überraschend mit einem Manager: Karsten Wildberger. Der studierte Physiker ist seit 2021 Vorstandsvorsitzender der Ceconomy AG sowie Geschäftsführer der Media-Saturn-Holding GmbH mit etwa 1000 Märkten in vielen Ländern. Das Wirtschaftsressort übernimmt Katherina Reiche. Sie kam 1998 in den Bundestag, war von 2005 bis 2009 stellvertretende Chefin der Unionsfraktion und gehörte zum konservativen Flügel. 2015 wechselte sie zum Verband kommunaler Unternehmen, in dem viele Stadtwerke vertreten sind. Fünf Jahre später übernahm sie den Vorsitz des Energieversorgers Westenergie. Beim Außenministerium will Merz offenbar kein Risiko eingehen. Es geht an seinen Vertrauten Johann Wadephul. Ebenfalls ein Amt gibt es für den CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt (Innen), die schleswig-holsteinische Bildungsministerin Karin Prien (Familie), den rheinland-pfälzischen Bundestagsabgeordneten Patrick Schnieder (Verkehr), den Parlamentarischen Geschäftsführer Thorsten Frei (Kanzleramt), die CSU-Fraktionsvize Dorothee Bär (Forschung) und den CSU-MdB Alois Rainer (Landwirtschaft). Die CDU hat dem Koalitionsvertrag mit der SPD bei einem kleinen Parteitag gestern zugestimmt. Die Mitgliederbefragung der Sozialdemokraten endet heute Nacht. Das Ergebnis soll am Mittwoch verkündet werden. Die Namen der SPD-Minister will die Partei erst nächsten Montag bekanntgeben. (msz/jcw) |