Liebe Leserin, Lieber Leser,
wie geht Zuversicht – gerade jetzt in vorösterlichen Zeiten voller Trump-Chaos und Merz-Wirren? Ich werde Ihnen dazu gleich sieben Tipps geben. Aber am Anfang habe ich dazu sicherheitshalber jemanden konsultiert, an dem man heute nicht mehr vorbeikommt: die künstliche Intelligenz von ChatGPT.
Deren Antwort mag Sie überraschen: „Was für eine schöne Frage“, schrieb mir die Maschine. „Und eine tiefgründige.“ Ich weiß nicht, ob US-Schülerpraktikanten dem KI-Orakel da gewisse Einschleimereien beibringen müssen. Die einzige metaphysische Instanz meiner Jugend hätte auf die Zuversichts-Frage jedenfalls geantwortet: „Drei Ave Maria und zwei Vaterunser beten, du Rotzlöffel, dann wird vielleicht wenigstens deine Religionsnote besser.“
Die Zeiten ändern sich. Heute rät mir ChatGPT: „Zuversicht ist ein innerer Muskel, der wachsen kann.“ Man darf an dieser Stelle annehmen, dass das Programm zumindest auch mit nicht ganz taufrischen Poesiealben gefüttert wurde. Aber ich schweife schon wieder ab. Sorry! Denn auch ich werde inzwischen ja mitunter von Lesern gefragt: „Geht’s nicht etwas optimistischer?“
Ja, klar. Ich wünsche mir wie Sie viel mehr gute Nachrichten! Und natürlich gibt’s die trotz Jobabbau, Koalitions-Gefeilsche, Rezession, Inflation und traurigem Bayern-Aus gestern Nacht in der Champions League. Aber es ist halt wirklich schwer, daneben die vielen geopolitischen Beben und auch Enttäuschungen auszublenden. |