FOCUS Wissens-Newsletter
Liebe/r Leser/in, immer mehr Länder melden sich häufende rätselhafte Hepatitis-Erkrankungen bei Kindern. Der Frankfurter Internist Stefan Zeuzem hat meinem Kollegen Kurt-Martin Mayer eine Einschätzung zu dem Phänomen gegeben, das der Fachwelt derzeit große Sorgen bereitet. Außerdem berichten wir, was es mit dem Fund der Glyphe „7 Hirsch“ auf sich hat. Eher zum Schmunzeln dürfte Sie bringen, dass auch Gorillas süchtig nach Smartphones werden können – mit ähnlich negativen Folgen wie für uns. | Viel Spaß beim Lesen wünscht Sonja Fröhlich, Wissen & Gesundheit |
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Neues aus Wissen und Gesundheit |
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| 1. Beunruhigende Fälle | Die Häufung von teilweise schweren Fällen der Leberentzündung Hepatitis (Gelbsucht) bei Kindern in mehreren Ländern Europas und dem US-Bundesstaat Alabama treibt Sorgenfalten auf die Stirn von Fachmedizinern. „Es ist ein Rätsel“, sagt Stefan Zeuzem, Direktor der Medizinischen Klinik I an der Universität Frankfurt am Main, dem FOCUS-Newsletter. „Ich habe die letzten 30 Jahre jeden größeren Leberkongress besucht. So eine Häufung war noch nie ein Thema.“ Die Gesamtzahl der seit Anfang April registrierten Fälle in Großbritannien, Irland, Dänemark, den Niederlanden, Spanien und den USA liegt im niedrigen dreistelligen Bereich. Aus Deutschland liegen keine Meldungen vor. Einige Kinder erkrankten so schwer, dass eine Leberübertragung notwendig wurde. Beim Auslöser handelte sich nach bisherigen Analysen nicht um ein Hepatitisvirus. Es sind aber mehrere Erreger bekannt, die zu einer derartigen Entzündung führen können, darunter das Epstein-Barr-Virus und Subtypen der auch als Schnupfenauslöser bekannten Adenoviren. „Natürlich könnte es sich auch um ein bislang unbekanntes Hepatitisvirus handeln. Das wäre eine Sensation“, sagt Zeuzem. Der Frankfurter Internist kann wie viele andere Experten auch eine Beteiligung von Sars-CoV-2 und eine Komplikation im Verlauf einer Covid-19-Erkrankung nicht gänzlich ausschließen. Die Meldungen seien jedenfalls „absolut beunruhigend“. Eine Theorie stellt einen weiteren Zusammenhang mit der Pandemie her: Nach Aufhebung verschiedener Pflichten zur Isolation und zum Maskentragen könnte die Anfälligkeit für Erreger aller Arten erhöht sein. Kurt-Martin Mayer, Wissen & Gesundheit |
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Bild der Woche: Große Schmelze | | Das Bild, aufgenommen vom chinesischen Eisbrecher „Xuelong 2“, zeigt dramatische Ausmaße: In diesem Jahr ist das Meereis der Antarktis auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen Ende der 70er-Jahre geschmolzen. Der Rekord vom 25. Februar sei schon der zweite starke Rückgang der Eisfläche am Südpol in nur fünf Jahren, berichten chinesische Forscher der Sun-Yat-sen-Universität in Guangzhou und des Labors für südliche Meereskunde in Zhuhai im Journal „Advances in Atmospheric Sciences“. Foto: Liu Shiping/XinHua/dpa |
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| 2. Ältester Fund | Die Maya sind für ihre ausgefeilten kalendarischen und astronomischen Berechnungen bekannt. In ihrem Tempel San Bartolo im Norden Guatemalas haben Archäologen nun ein rund 2300 Jahre altes Wandfragment entdeckt, das die Maya-Datumsglyphe „7 Hirsch“ zeigt. Die auf eine Wand aufgemalte Schriftzeichen soll 300 bis 200 vor Christus entstanden sein und in der Maya-Frühzeit einen von vier Jahresanfangstagen markiert haben. Es handele es sich um den bislang ältesten Beleg für den Maya-Kalender, berichtet das Forschungsteam im Fachjournal „Science Advances“. Die Maya verwendeten mehrere wohl nicht nur auf Sonne und Mond basierende Zählungen und entwickelten ein einander ergänzendes System unterschiedlicher „Counts“. Der für den Alltag bestimmte Haab-Kalender umfasste 365 Tage, der rituelle Tsolkin-Kalender 260 Tage, mit der Langen Zählung erfassten sie längere Zeiträume. Die Glyphe „7 Hirsch“ dürfte aus dem Tsolkin-Kalender stammen, darin war jeder Tag mit einer Kombination aus einer Zahl von 1 bis 13 und 20 verschiedenen Namen benannt. Sonja Fröhlich, Wissen & Gesundheit |
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| 3. Süchtiger Affe | Auch unsere nächsten Verwandten können sich anscheinend stundenlang mit Fotos und Videos auf Smartphones beschäftigen – und auch bei ihnen hat das bisweilen negative Folgen für das Sozialleben. So berichteten Tierpfleger des Lincoln-Park-Zoo in Chicago kürzlich von der Handy-Sucht eines Gorillas im Teenager-Alter. Der junge Amare starre täglich teilweise stundenlang auf die Smartphone-Bildschirme der Besucher, die ihm Selfies, Fotos der Familienhaustiere oder auch Aufnahmen von ihm selbst zeigten. Versunken in die digitale Welt, sei Amare schon mehrfach von Angriffen seiner drei Mitbewohner, mit denen er in einer Junggesellen-WG lebt, überrascht worden. In jungen Jahren testen die Männchen ihre Stärken und rangeln auch um ihre Stellung in der Gruppe. Es sei durchaus möglich, dass Amare den Anschluss verliere, wenn er seiner Handy-Obsession weiter folge, fürchten die Pfleger. Eine Absperrung für Besucher soll seinen Konsum nun einschränken. Dass digitale Unterhaltung aber auch Vorteile für Primaten haben kann, zeigten Versuche in Zoos während der Pandemie, als die intelligenten Tiere begannen, sich ohne die Besucher zu langweilen. Zwei tschechische Zoos ließen ihre Schimpansen etwa auf großen Bildschirmen miteinander per Video telefonieren. In einem finnischen Zoo bekamen die Weißkopfsakis ein Fernsehzimmer, in dem sie das Programm per Video-on-Demand selbst auswählen konnten. Alina Reichardt, Wissen & Gesundheit |
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