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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Montag, 02.06.2025 | bewölkt bei bis zu 22°C. | ||
+ Wegner und Spranger fehlten beim Pokalfinale + Exil-Campus für Trump-Dissidenten in Berlin? + Senat plant Windräder im Grunewald + |
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von Lorenz Maroldt |
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Guten Morgen, die Berichte über das gefährliche Einlass-Chaos am Olympiastadion beim Pokalfinale (CP v. 30.5.) bringen Innen- und Sportsenatorin Iris Spranger nicht aus der Ruhe – hier die Stellungnahme ihrer Sprecherin: + „Die Olympiastadion Berlin GmbH kann Großveranstaltungen organisieren und hat das in der Vergangenheit unzählige Male unter Beweis gestellt.“ + „Vorhaltungen, es habe Defizite während des diesjährigen DFB-Pokalfinales gegeben, werden zwischen der Olympiastadion Berlin GmbH und dem DFB ausgewertet.“ + „Der DFB ist als Veranstalter des DFB-Pokalfinales für das Sicherheitskonzept verantwortlich.“ Zusammenfassung: Alles prima, und wenn nicht, ist der DFB schuld (der bereits „Fehlgeleitetes Besucheraufkommen“,die „Ticketabwicklung am Drehkreuz samt Personenkontrolle“, „Wirkungsschwache Kommunikation“ und „Bauliche Herausforderungen des Olympiastadions“ als Schwachstellen ausgemacht hat). Dabei ist das Problem seit Jahren bekannt, mehrfach wurde unter Fachleuten über die Notwendigkeit zusätzlicher Eingänge gesprochen, auch bei Ligaspielen (mit denen der DFB nichts zu tun hat). An den steinernen Einlasslücken lässt sich kaum etwas ändern, die stehen unter Denkmalschutz (in Berlin offenbar wichtiger als der Personenschutz). Aber an den Zäunen zwischen Ost- und Südtor ließe sich doch was machen, oder? | |||
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Nun ist der Senatorin zuzugestehen, dass man nichts mitbekommt von den Zuständen draußen, wenn man im Dienstwagen über die Tiefgarage ankommt und von dort auf den VIP-Platzgeleitet wird. Aber war Iris Spranger beim Finale überhaupt dabei? Wir haben auch dazu nachgefragt, hier die Antwort ihrer Sprecherin: „Termine der Innensenatorin werden grundsätzlich nicht öffentlich bekanntgegeben.“ Ach nein? Das ist ja mal eine ulkige Auskunft! Das Internet ist voll mit Terminen der Innensenatorin, mal als Ankündigung, mal als Bericht. Sie sind zu finden auf den Social-Media-Kanälen ihrer Verwaltung, auf ihrer eigenen Website, auf der offiziellen Senatsplattform berlin.de, auf der Website der Senatskanzlei, auf der Website ihrer Verwaltung. Die ehrliche Antwort wäre gewesen: Die Innen- und Sportsenatorin war beim DFB-Pokalfinale nicht dabei, und zwar aus einem Grund, über den jeder, der davon weiß, den Kopf schüttelt. Aber wer hat denn dann den Senat beim wichtigsten Sportereignis des Jahres in Berlin wenige Tage vor dem Bewerbungsstart für Olympia vertreten? Die Senatskanzlei teilt dazu auf Anfrage mit: „Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner, war nicht beim DFB-Pokalfinale am 24. Mai 2025. Zur Frage der etwaigen Anwesenheit anderer Senatsmitglieder wenden Sie sich bitte an die jeweiligen Pressestellen der einzelnen Senatsverwaltungen.“ Hm, das klingt nicht besonders ambitioniert, auch wenn der Grund für die Abwesenheit des Regierenden, obschon nicht offiziell benannt, aber dem Checkpoint bekannt, im Gegensatz zu dem einer anderen Nichterschienenen plausibel erscheint. Um es aufzulösen: Gesehen wurden auf der Ehrentribüne des Olympiastadions Stadtentwicklungssenator Christian Gaebler (der zudem Hertha-Fan, Schiedsrichter und Vizepräsident des Berliner Fußball-Verbands ist) sowie Sportstaatssekretärin Franziska Becker. Aus Berliner Sicht wäre es jedenfalls schön, wenn die Verstimmungen mit dem DFB wegen der vorschnell-pampigen Schuldzuweisung auch der Betreibergesellschaft (Aufsichtsratsvorsitzende: Iris Spranger) nicht die Verhandlungen über den nächsten 5-Jahres-Vertrag zur Ausrichtung des Pokalfinales belasten. | |||
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Bevor wir hier eine kurze Sportpause einlegen, noch kurz ein Blick auf die Antworten der Senatsverwaltung für Inneres und Sport auf eine schriftliche Anfrage der Linken zur Olympiabewerbung (Drs. 19/2274): + „Die Höhe des Gesamtsanierungsbedarfs der Berliner Sportstätten liegt nicht vor.“ + „Zum aktuellen Sanierungsstau der Schulsportanlagen liegt grundsätzlich keine belastbare Datenlage vor.“ + „Klar ist, dass der Sanierungsbedarf deutlich über den zur Verfügung stehenden Mitteln liegt.“ Es kommentiert Pierre de Coubertin: „Dabei sein ist alles.“ | |||
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Künstler und Wissenschaftler geraten in den USA immer mehr unter politischen Druck – wäre es da nicht angebracht, Ihnen in der alten Welt neue Möglichkeiten zu eröffnen? Gerade Berlin könnte seinem verblassten Ruf als „Stadt der Freiheit“ damit einen neuen Sinn geben – und auf lange Sicht davon enorm profitieren. Inzwischen hat Kulturstaatsminister Wolfram Weimer schon einen Exil-Campus für Harvard ins Gespräch gebracht, es wird also Zeit für den Senat, sich zu entscheiden: Sind wir da mit vorne dabei, oder überlassen wir das anderen (München freut sich schon)? Umsonst ist das allerdings nicht zu haben. Anderseits werden ja ständig neue Schuldenfonds für alles Mögliche gebildet, und was sollte sich später besser auszahlen als eine Investition in die Kultur- und Wissenschaftsfreiheit? Wir sind gespannt, was Sie dazu sagen. | |||
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Nächste Runde in unserer großen Bezirks-Umfrage! Hier unter diesem Link können Sie von heute früh an nachschauen, wie zufrieden die Leute in ihren Bezirken mit Parks und Grünflächen, dem gastronomischen und kulturellen Angebot sowie den Sportmöglichkeiten sind. Spoiler I: Die Bezirke mit den bekanntesten Parks stehen nicht an der Spitze. Spoiler II: Wie die Zugangsmöglichkeiten zum Wasser in den Bezirken beurteilt werden, können wir Ihnen hier schon mal exklusiv präsentieren: Kleiner Hinweis für die frustrierten Bewohnerinnen und Bewohner von Pankow (damit sie nicht länger auf dem Trockenen sitzen): Den Hahn am Becken kräftig nach rechts drehen, dann läuft‘s. Spannend wird’s, wenn wir die Wasserzufriedenheit mit dem tatsächlichen Wasserflächenteil vergleichen – da gibt es einen anderen Spitzenreiter, einen anderen Letzten und so manche Überraschung. Auf ganz Berlin bezogen entfallen 6,7% der Stadtfläche auf Seen, Flüsse und Kanäle. Verteilt auf die Bezirke (Anteil in Bezug auf Gesamtfläche des jeweiligen Bezirks) sieht das so aus (können Sie gerne ausschneiden, für die nächste Diskussion mit den Freunden aus dem Nachbarbezirk; in Klammern die absolute Wasserzahl in Hektar): + Treptow-Köpenick 12,2% (2045) + Steglitz-Zehlendorf 10.9% (1118) + Spandau 9,3% (858) + Reinickendorf 7,9% (701) + Friedrichshain-Kreuzberg 6,5% (133) + Charlottenburg-Wilmersdorf 4,4% (283) + Mitte 3,6% (143) + Lichtenberg 2,1% 109) + Pankow 1,9% (198) + Neukölln 1,9% (86) + Marzahn-Hellersdorf 1,1% (126) + Tempelhof-Schöneberg 0,9% (45) Aber bei aller Rechnerei gilt für alle Bezirke: Wer Berlin nicht vom Wasser aus gesehen hat, kennt es nur zur Hälfte (und wer nicht alle Inseln kennt, hat echt was verpasst). | |||
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Keine Luftnummer sind die Pläne des Senats, 0,5% der Landesfläche für das Aufstellen von Windrädern auszuweisen – die Stadtentwicklungsverwaltung hat jetzt beschlossen, dafür den Flächennutzungsplan zu ändern. Hier die 8 ausgewählten Standorte, zu denen die Bürgerinnen und Bürger zwischen dem 10.6. und 11.7. Stellung beziehen können (Q: Amtsblatt, S. 1483): 1) Blankenfelde/Arkenberge 2) Buchholz Nord 3) Landschaftsraum Wartenberg/Falkenberg 4) Krummendammer Heide 5) Südlicher Grunewald 6) Am Teufelsberg 7) Rieselfelder Gatow Karolinenhöhe 8) Jungfernheide/Tegel (Bezirk Reinickendorf) Dazu die Vorhersage des DWD für die kommenden Tage: „Schwacher Wind aus Südwest“. | |||
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Die Sinnhaftigkeit politischer Bildung hat gestern ein Berliner Polizist (Dienstnummer dem CP bekannt) vor einem Auftritt von Martin Sellner im Rechtsradikalen-Treff „Staatsreparatur“ in Lichterfelde unter Beweis gestellt – er stoppte einen Demonstranten mit einer Fahne der „Eisernen Front“, weil er dahinter eine rechtswidrige Symbolik vermutete. Erst nach einer Überprüfung durfte der Demonstrant, ein SPD-Mann, seine Fahne weiterschwenken: Die „Eiserne Front“, gegründet 1931, war ein Zusammenschluss von SPD, ADGB und dem Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, der das Ziel hatte, die Weimarer Republik und ihre demokratischen Grundwerte gegen den Nationalsozialismus und andere extremistische Strömungen zu verteidigen. Tja, der Zwischenfall wäre nicht passiert, wenn der Beamte das neue, großartige Werk „Die Entscheidung“ von Jens Bisky über das Ende der Weimarer Republik gelesen hätte. | |||
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