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29. November 2023
Kathrin Werner
Redaktionsleiterin Plan W
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Guten Tag,
in der vergangenen Woche machte ein Kollege in unserer morgendlichen Redaktionskonferenz einen Witz über uns Print-Dinosaurier: Über das Hin und Her um Sam Altman, den Chef des Start-ups Open AI könne man in der gedruckten Zeitung eigentlich gar nicht mehr schreiben. Denn sobald wir einen Artikel ins Blatt und das Blatt an die Leserinnen und Leser verteilt hätten, wäre er schon nicht mehr aktuell. Es ist wirklich eine faszinierende Geschichte: Da verliert einer seinen Job und keiner weiß genau, warum. Dann gibt es die Rebellion gegen die Rebellion. Jetzt ist Altman wieder zurück an der Spitze. 

In der vergangenen Samstagsausgabe haben meine Kolleginnen Kerstin Bund und Ann-Kathrin Nezik dennoch gewagt, einen Artikel über Chefs wie Altman zu schreiben (SZ-Plus) – und bislang ist er auch noch nicht von neuen Ereignissen überholt worden. In dem Text geht es aber nicht nur um diesen einen visionären Gründer, sondern allgemein um Chefs mit Visionen, also um charismatische Unternehmenslenker, die so schillernd sind, dass sie Investorinnen und Investoren, Mitarbeitende und anderen Gefolgsleute von sich überzeugen – und auch in Medien als potenzielle Weltenretter gefeiert werden. Bis die Seifenblase platzt.   

In den letzten Monaten gab es viele solcher Fälle: Lars Windhorst, René Benko, Adam Neumann von Wework, den Krypto-Hochstapler Sam Bankman-Fried. „Wann wird aus Größe Größenwahn? Aus Begeisterungsfähigkeit Blendertum?“, fragen die Autorinnen. Zwei interessante Erkenntnisse aus dem Text sind, dass Charisma nicht zwangsläufig angeboren, sondern erlernbar ist. Und dass Charisma zwar hilft, an die Spitze zu kommen, dass Charismatiker aber als Firmenchefs nicht besser sind als besonnenere Menschen.   

Interessant an den Fällen ist: Fast alle sind Männer. Das hat strukturelle Gründe. Schließlich sind die allermeisten Menschen, die es an die Spitze von Unternehmen schaffen, nun einmal Männer. Also sind auch die schwarzen Schafe unter ihnen eher Männer. Außerdem gibt es gerade im Silicon Valley eine so genannte Bro-Kultur, also unkritischen Verbrüderungen von Macker-Gründern mit Macker-Investoren. Gleich und gleich gesellt sich gern.   

Aber ich glaube, es steckt noch mehr dahinter. Denn ein Verhalten, das bei Männern als charismatisch gilt, wird bei Frauen ganz anders ausgelegt: Sie gelten dann als zu laut, zu dominant, zu eingebildet und so weiter. Und das fängt schon ganz früh an, wenn in Kindergärten und Grundschulen bei Mädchen gefördert wird, dass sie lieb sind und sich um die anderen kümmern, während es bei Jungen durchgeht, wenn sie laut sind und gerne die Bestimmer sein wollen - weil Jungs nun einmal so sind. Insofern kann man Elizabeth Holmes beglückwünschen, die inzwischen gefallene Star-Gründerin des Medizin-Start-ups Theranos: Die gehypte Charismatikerin hat zwar alles verloren – aber immerhin ein Gender-Stereotyp durchbrochen.   

Herzliche Grüße
Kathrin Werner
Redaktionsleiterin Plan W
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Katrin Schneider setzt sich seit mehreren Jahren im Council ihres Unternehmens Harmann dafür ein, Geschlechterunterschiede auszugleichen und Frauen den Zugang zu Führungspositionen zu erleichtern. 

Worüber reden wir nicht genug?

Meiner Meinung nach reden wir nicht genug über die Unternehmenskultur in der Automobilbranche. Was muss sich in unserem Verhalten wirklich verändern, um den Strukturwandel erfolgreich zu meistern? Zukunftstrends zeigen etwa, dass Software die entscheidende Rolle spielen wird – um darin erfolgreich zu sein, müssen wir unsere Verhaltens- und Führungskultur entsprechend anpassen. 

Worüber ärgern Sie sich so richtig? 
Mich ärgert es, wenn zum Beispiel Frauen in der Branche unterschätzt oder übersehen werden. Ich wünsche mir mehr Vielfalt in unserer Arbeitswelt. Dafür ist es wichtig, Vorurteile gegenüber LGBTIQ*-Mitarbeitenden zu durchbrechen und ihre Fähigkeiten und Leistungen angemessen anzuerkennen. 

Was macht eine gute Führungskraft aus?
Integrität, Zuhören und nicht mit brutaler Kraft die eigene Methodik durchsetzen – das sind entscheidende Faktoren zum Erfolg. Es ist wichtig, sich als Führungskraft auch tagtäglich die Hände „dreckig“ zu machen. Und durch Zuhören kann eine gute Führungskraft auch Vielfalt schätzen, ein inklusives Umfeld fördern und die Fähigkeiten jedes Teammitglieds erkennen und stärken.

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