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Liebe Leserinnen & Leser,
nach einer kurzen Newsletter-Pause wegen Himmelfahrt und dem anschließenden Brückentag melde ich mich heute bei Ihnen zurück mit den wichtigsten News und Trends aus Retail und E-Commerce. Zugleich freue ich mich, Ihnen den ersten exklusiven Gastkommentar von Wolfgang Kirsch, dem ehemaligen Chef von MediaMarktSaturn, für Location Insider präsentieren zu können. Er widmet sich der Frage, wieso Edeka bei Lebensmittel-Lieferungen künftig voll auf den Partner Picnic setzen will und erklärt, warum das ein großer Fehler ist.
Herzliche Grüße, Ihr Florian Treiß
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Sind Online-Shops die besseren Banken? Mehr als die Hälfte der Deutschen kann sich bereits heute vorstellen, ein Bankkonto oder einen Kredit direkt von Ihnen zu beziehen. In der Studie „Wenn Brands zu Banken werden“ hat die Solarisbank das Potential für 21 Online-Shops analysiert, ihren Kunden eigene Finanzdienstleistungen anzubieten. Lesen Sie mehr unter www.solarisbank.de
Man könnte ja meinen, dass das mit dem „Immer wieder die gleichen Fehler wiederholen“ so langsam überwunden wäre. Darüber, dass ich selbst eine digitale Sehrspätzündung mit-angeschoben habe, schrieb ich schon. Über das Vor- und Zurück der Schwarz Gruppe ebenfalls. Und nun Edeka. Der dpa gegenüber sagte Edeka-Chef Markus Mosa: "Picnic wird der Online-Arm von Edeka werden". Über eigene Online-Ambitionen hingegen spricht er kritisch und abwartend: "Kein stationärer Händler kann online am Ende besser sein als ein echter E-Commerce-Händler." Handelsexperte Wolfgang Kirsch meint in diesem Gastkommentar: Es ist ganz sicher so, dass sich stationäre Händler schwer tun, digital zu starten. Aber dieser Weg ist alternativlos und wird durch längeres Warten nur schmerzhafter und teurer.
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Die Otto-Tochter MyToys hat im abgelaufenen Geschäftsjahr erstmals die Marke von 500 Millionen Euro Umsatz geknackt, wenn man die zugehörigen Online-Shops mirapodo und yomonda mitrechnet. Inklusive der Tochter limango wuchs die MyToys Group umsatzseitig um 24 Prozent auf insgesamt 894 Millionen Euro. Dabei lief es nicht nur im E-Commerce gut, auch das Stationärgeschäft von MyToys konnte zumindest außerhalb der pandemie-bedingten Schließungen erneut wachsen und soll zukünftig weiter ausgebaut werden. Online möchte myToys seinen Kund*innen mittelfristig noch mehr Inspiration und Service bieten.
Die E-Commerce-Plattform commercetools freut sich über eine neue Finanzierungsrunde: Rewe und Co-Investor Insight Partners pumpen eine nicht näher bezifferte Millionensumme in das Unternehmen aus München. „Als wir commercetools übernommen haben, lag der Kaufpreis bei einem einstelligen Millionenbetrag“, sagt Rewe-Chef Lionel Souque im "Handelsblatt". „Das Unternehmen hat einen unglaublichen Erfolg und ist heute wahrscheinlich schon weit über eine Milliarde Euro wert.“ Rewe hatte commercetools vor knapp sieben Jahren komplett gekauft, dann aber 2019 rund die Hälfte der Anteile an Insight Partners verkauft. commercetools peilt fürs nächste Jahr die Marke von 100 Millionen Dollar Annual Recurring Revenue an, also jährlich wiederkehrendem Umsatz.
Der Elektronikhändler Media Markt springt auf den Trend zum Live Shopping auf: Am vergangenen Freitag gab es erstmals unter dem Namen Instant Shopping ein entsprechendes Online-Event. Technikexperten, Influencer & Trendscouts stellten dabei in Echtzeit Aktionsprodukte, Produktneuheiten sowie Technikinnovationen vor, die direkt gekauft werden konnten. Die Umsetzung erfolgte gemeinsam mit Livebuy, einem Startup, das zuvor am Programm Plug & Play Brand & Retail Germany (früher Retail-Tech Hub genannt) teilgenommen hatte.
Der Hype um Express-Lebensmittellieferdienste wie Gorillas oder Flink lässt auch die Konkurrenz nicht schlafen: Der Lieferkonzern Delivery Hero plant unter der Marke Foodpanda einen Neustart in Deutschland und will dann nicht nur von Restaurants ausliefern, sondern auch Lebensmittel und andere Dinge des täglichen Bedarfs bis an die Wohnungstür bringen. Und auch der aktuelle Platzhirsch Lieferando hat zwei Tage nach einer Meldung von Location Insider über die Kooperation mit Spar Express offiziell bestätigt, in Deutschland ebenfalls verstärkt Lebensmittel ausliefern zu wollen. Auf Twitter haben sich die Chefs von Delivery Hero und Lieferando-Mutter Takeaway Just East bereits ganz schön zur neuen Konkurrenzsituation gekabbelt.
Der französische B2B-Marktplatz Ankorstore sammelt 100 Millionen Dollar in einer Series-B-Finanzierungsrunde ein. Angeführt wird die Investition durch die Risikokapitalgeber Tiger Global und Bain Capital Ventures (BCV). Auch die bisherigen Investoren Index Ventures, Global Founders Capital, Alven und Aglaé beteiligen sich nur wenige Monate nach erfolgreicher Series-A erneut. Die Idee von Ankorstore ist es, lokale Einzelhändler mit Markenherstellern zu verbinden. Bereits 5.000 Markenhersteller sowie 50.000 Händler nutzen die Plattform für Großhandel. Ankorstore wurde erst 2019 gegründet, Deutschland ist mittlerweile der zweitgrößte Markt - und auch der niederländische Rivale Orderchamp ist hierzulande bereits aktiv.
Der chinesische Shoppingriese Alibaba konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht mehr so schnell wachsen wie in der Vergangenheit: Das Handelsvolumen (GMV) auf den Plattformen betrug zwar stolze 1,2 Billionen Dollar - doch das ist "nur" ein Wachstum von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Andere Onlinehändler konnten im Corona-Jahr hingegen deutlich stärker wachsen, manche verdoppelten oder verdreifachten sich gar. Zugleich trügt das immensive GMV bei Alibaba immer ein bisschen, wie E-Commerce-Analyst Jochen Krisch betont - schließlich kommt es größtenteils durch externe Marktplatzhändler zustande. So lag Alibaba bei den eigenen Umsätzen mit 109 Milliarden Dollar (+41%) knapp hinter JD, das 2020 auf 114 Milliarden Dollar kam.
Seit langem gibt es Streit um die Pläne der Signa-Gruppe, den Karstadt am Berlin-Neuköllner Hermannplatz abzureißen und stattdessen einen spektakulären Neubau von Stararchitekt David Chipperfield zu errichten. Doch nun geht Signa auf die Kritiker zu und will stattdessen das Bestandsgebäude umbauen, sich dabei aber weiter an Chipperfileds Plänen orientieren. 450 Millionen Euro will die Signa-Gruppe dafür in die Hand nehmen - und Vorhaben soll auch viel ökologischer sein als ein kompletter Neubau. So sollen 70 Prozent weniger CO2-Emissionen durch Weiternutzung des Alt-Betons entstehen, außerdem ein Jahr weniger Baulärm und 60 Prozent weniger Lkw-Fahrten, weil weniger Abriss-Material anfällt.
Der US-Handelskonzern Walmart will den Online-Modekauf komfortabler gestalten - und übernimmt deswegen Zeekit. Das israelische Startup hat eine Plattform für virtuelle Umkleidekabinen entwickelt, die wir hier mal vorgestellt hatten. Dank der Technologie von Zeekit sollen Walmart-Kunden in Kürze Artikel aus dem Walmart-Onlinesortiment virtuell anprobieren können, z.B. von US-Marken wie Free People, Champion und Levi's sowie auch von Walmart-Eigenmarken. Dank der Kenntnisse des Zeekit-Teams in Bereichen wie Echtzeit-Bildtechnologien, computerbasierter Bilderkennung und künstlicher Intelligenz hofft Walmart darauf, bald weitere Innovationen für seine Kunden ausrollen zu können.
Self-Scanning per Smartphone ist zumindest ein spannender Zwischenschritt zu autonomen Stores: Wenn Verbraucher Produkte aus den Regalen selbstständig mit ihrem Handy abscannen, können sie sich so das Anstehen an der Kasse ersparen. Die erforderlichen Apps kommen aus etablierten Software-Häusern, aber auch mehrere Startups können auf erste Flächenanwendungen verweisen. Das Magazin Stores + Shops hat die verschiedenen Lösungen verglichen und einem Praxistest unterzogen.
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