Barbara Vorsamer über eine klassische Elternfrage.
 ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ 
szmtagiomb_np
Zur optimalen Darstellung empfehlen wir Ihnen die Browserversion
26. April 2024
Familie
Alles, was Eltern interessiert
Barbara Vorsamer
Barbara Vorsamer
Redakteurin Wochenende
SZ Twitter Mail
Guten Tag,
wie viel Frust müssen Kinder aushalten?

Diese Frage kam schon bei meinem allerersten Besuch im Babytreff auf, das ist mittlerweile fast 13 Jahre her. Damals ging es noch ums Stillen, eine Mutter fragte, ob man Säuglingen wirklich immer sofort die Brust geben müsse, irgendwann müssten doch alle lernen, Frust auszuhalten.

Dafür sorge das Leben schon von selbst, antwortete die Hebamme. Schließlich klappt nicht immer alles, manchmal bekommt das Baby im Auto Hunger und bis zur nächsten Raststätte muss man noch eine Viertelstunde fahren. Bewusst und absichtlich frustrierende Situationen für das Kind herzustellen, sei deswegen völlig unnötig.

Was Eltern allerdings auch nicht müssen – und das gilt natürlich für ältere Kinder, nicht für Säuglinge – ist, jeglichen Frust sofort weg organisieren. Ich sehe das mittlerweile häufig in meinem Umfeld, in dem es kaum mehr Babys gibt, sondern vor allem Grundschulkinder und Teenager. Auch die haben noch Wutanfälle, dass die Wände wackeln, auch die kriegen ganz vieles noch nicht hin und wollen andere Sachen auf der Stelle haben. Und manche Eltern reagieren darauf, indem sie die Auslöser für all den Frust aus der Welt schaffen: „Okay, na gut, du darfst noch eine Folge.“ „Nein, du musst nicht.“ „Ich gehe zu Frau F. in die Sprechstunde und regle das.“

Ich bin da selbst nicht immer dagegen gefeit. Schließlich tut es mir im Herzen weh, meine Kinder wütend, traurig und verzweifelt zu sehen, natürlich möchte ich, dass sie wieder fröhlich sind. Außerdem erschweren ihre Gefühlsausbrüche mein eigenes Leben. Vor vielen Jahren tobte meine Tochter, damals noch Kindergartenkind, eine Dreiviertelstunde auf dem Asphalt vor der Eisdiele, weil ich das Eis verweigert hatte. Wegschleppen konnte ich sie nicht, weil ich schon ihren Bruder in der Trage hatte. Es blieb nur: Einatmen, ausatmen, aushalten. Während ich das tat, dachte ich die ganze Zeit: Hätte ich doch nur Ja gesagt.

Darüber, dass man Kindern keinen Gefallen tut, wenn man immer Ja sagt und ihre Probleme regelt, hat Nathalie Klüver vor einiger Zeit diesen Text geschrieben.

Ich wünsche Ihnen ein möglichst frustfreies Wochenende.

Herzliche Grüße
Barbara Vorsamer
Redakteurin Wochenende
SZ Twitter Mail
Folgen Sie mir.
ANZEIGE
desktop timertrk_px
SZPlus
In der Wochenendausgabe
Wenn Eltern zu Nachhilfelehrern werden
Die nächste Klassenarbeit steht an und die Eltern sitzen beim Lernen neben dem 9.-Klässler und helfen. Ist das notwendige Schadensbegrenzung oder wäre es besser, sich rauszuhalten? Ein Pro und Contra.
Zum Artikel Pfeil
ANZEIGE
desktop timertrk_px
Familientrio
Dürfen Kinderlose bei Erziehungsfragen mitreden?
Eine alleinerziehende Mutter freut sich, wenn Freundinnen ohne Kinder auf ihre Söhne aufpassen. Aber unerwünschte Ratschläge möchte sie nicht. Ist sie undankbar? Das Familientrio weiß Rat.
Zum Artikel Pfeil
Haben Sie auch eine Frage?
SZPlus
Familienthemen aus der SZ
Wie Eltern mit Jugendlichen über das Kiffen reden können
Cannabis bleibt für Minderjährige verboten, aber was, wenn Jugendliche Warnungen jetzt noch weniger ernst nehmen? Eine Sozialpädagogin erklärt, worauf es in Gesprächen ankommt - und warum Erwachsene zuerst ihr eigenes Suchtverhalten hinterfragen sollten.
Zum Artikel Pfeil
Weitere Familien-Themen:
Gesundheit
Wann man mit kleinen Kindern sofort zum Arzt muss
Smartphonenutzung
Handys gehören nicht in Kinderhände
Prozess
Wie Kita-Anwohner mit juristischem Winkelzug gegen Kinderlärm vorgehen
Mehr Familientexte
12 Monate zum Preis von 10
Mit einem SZ Plus-Jahresabo sparen.
Jetzt für 119 € bestellen
Kinderbuch-Empfehlung
 Hörnchen gegen Dino
In "Das ist kein Dinosaurierbuch" drängelt sich ständig ein T-Rex ins Bild - eine absurd heitere Lektion in Aufmerksamkeitsökonomie.
Zum Artikel Pfeil
Mehr Kinderbuch-Tipps
SZ für Kinder
Mit den Themen:

Rrrrrrrrrrrrritsch: 
Er geht auf und zu und irgendwann – im unpassendsten Moment – klemmt er. Der Reißverschluss wird 100 Jahre alt.
Bienenpralinen statt Kaugummis: Jonte Mai, 16, baut alte Automaten um. Er will damit Insekten helfen.
Detail der Woche:
Unlöschbare Tinte

Die SZ für Kinder finden Sie jede Woche im Leben-Teil Ihrer Süddeutschen Zeitung.
Empfehlung Empfehlen Sie diesen Newsletter weiter
Kontakt Schreiben Sie uns, falls Sie Anregungen haben
Zur Startseite von SZ.de

Zur Übersichtsseite der SZ-Newsletter
Ihre Newsletter verwalten

Entdecken Sie unsere Apps:
as
gp
Folgen Sie uns hier:
tw
ig
fb
Impressum: Süddeutsche Zeitung GmbH, Hultschiner Straße 8, 81677 München
Tel.: +49 89 2183-0, Fax: +49 89 2183 9777
Registergericht: AG München HRB 73315
Ust-Ident-Nr.: DE 811158310
Geschäftsführer: Dr. Karl Ulrich, Dr. Christian Wegner
Copyright © Süddeutsche Zeitung GmbH / Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH.
Hinweise zum Copyright
Sie erhalten den Newsletter an die E-Mail-Adresse [email protected].
Wenn Sie den „SZ Familie“-Newsletter nicht mehr erhalten möchten, können Sie sich hier abmelden.
Datenschutz | Kontakt