Plus: So bleibt die Lieblingskleidung lange schön
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Illustration: iStock / by Malte Mueller
Guten Tag,
 
in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag ist meine Frau um 3 Uhr morgens aufgestanden, um eine Mango zu essen. Und mittags bat sie mich, ihr einen Döner und ein Spezi zu holen, dabei isst sie kaum noch Fleisch und mag Cola eigentlich nicht. An dem Abend ist sie dann nach der Tagesschau um 20.15 Uhr direkt eingeschlafen. 
    
Der Grund für ihr ungewöhnliches Verhalten: ein Besuch auf dem Oktoberfest mit ihrer besten Freundin. Also die zwei Maß Bier, die sie Mittwochabend getrunken hatte. Es war wohl ein lustiger Abend. Ich war leider verhindert (Hexenschuss), konnte aber den Morgen danach gut mitfühlen – der Wiesn-Kater ist ja ein in München geläufiges Haustier. Im Jahr 2000 war ich als Student an elf von achtzehn möglichen Tagen auf dem Oktoberfest, keine Ahnung, wie ich das überlebt habe. 

Das zweite Wiesn-Wochenende ist jedenfalls ein guter Moment, um mal ehrlich über Alkohol zu sprechen. Und ich meine gar nicht, ihn zu verteufeln. Meine Kollegin Sina Horsthemke hat mit Dr. Vanessa Graßnickel gesprochen, der medizinischen Leiterin einer Sucht- und Entzugsklinik. Frau Graßnickel findet durchaus, dass man Alkohol trinken und genießen darf, aber sie weiß eben sehr gut, wie viel zu viel ist. Ich mag das Interview so gerne, weil die Fachärztin für Psychiatrie und Suchtmedizin zu nahezu jedem Aspekt des Trinkens eine gute Antwort und oft noch einen klugen Tipp parat hat.  

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Wie tief verankert Alkohol in unserem Leben und unserer Kultur ist, merkt man auch an den Themen, um die es im Gespräch geht: Was tun, wenn ein guter Freund zu viel trinkt? Wie entgeht man dem sozialen Druck, in Gesellschaft immer mitzutrinken? Warum trinkt man weiter, wenn der Spaß schon vorbei ist? 

Was genau macht der Körper eigentlich mit so einer Maß, die etwa ein übermütiger australischer Tourist unter dem Gejohle des ganzen Bierzelts in sich rein ext? Wiesn mal beiseite: Welcher Alkoholkonsum ist im Alltag ok, welcher schon bedenklich? Verzeiht mir mein Körper meine früheren Alkoholexzesse? Vertragen Sportler wirklich mehr? Hilft ein Verdauungsschnaps nach üppigem Essen? Und ist »ein Schlummertrunk« eine Ausrede oder doch sinnvoll vorm Einschlafen? 

Genug Fragen von mir, lesen Sie lieber die Antworten von Frau Dr. Graßnickel. Ich habe für Sie nur mehr einen Ausflugstipp: Fahren Sie doch mal an einem Oktoberfestsamstag abends die Regionalbahnstrecke ab München Hauptbahnhof bis nach Garmisch-Partenkirchen. Das ist jedes Mal wieder ein Erlebnis, nicht nur landschaftlich. Die Trachtendichte im Zug ist nahe 100 Prozent, der Promille-Wert pendelt irgendwo zwischen 1 und 2, manchmal fahren sogar ganze Blaskapellen von der Oidn Wiesn mit und geben Gratiskonzerte – und was sich die Weilheimer Jugend nach der dritten oder vierten Maß auf dem Heimweg so an Geschichten erzählt, hat großen Unterhaltungswert. 

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende,
Ihr Marc Baumann

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