Außerdem: Was bei einer Geburt im Körper passiert
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Illustration: iStock / by Malte Mueller
Guten Tag,

jetzt ist es wirklich da, dieses Weihnachten, und ich vermute, dass Ihr Kühlschrank voll und Ihre Kraft aufgebraucht ist. Vielleicht unter anderem deswegen, weil Sie in den vergangenen Tagen in der Familien-Whatsapp-Gruppe Verhandlungen über die Gerichte geführt haben, die es an Heiligabend und den Feiertagen geben soll. Falls die Verhandlungen hart waren, ist es kein Wunder: An kaum einen anderen Tag haben christlich geprägte Menschen genauere Vorstellungen, was sie sich wünschen oder brauchen, damit diese vielbeschworene Weihnachtsmagie entsteht (»Und dann machen wir es uns gemütlich!«, Loriot).

Wie Sie zumindest beim gemeinsamen Essen mit der Familie eine schöne Zeit haben können, darum geht es in dem Interview, das ich Ihnen heute als Last-Minute-Hilfe anpreisen möchte. Darin erklärt die Familientherapeutin Christine Ordnung, wie Mahlzeiten an Festtagen für alle entspannt bleiben – für Erwachsene und Kinder gleichermaßen. Denn oft gibt es in der Familie Dynamiken, die es für alle anstrengender machen, wie Ordnung hier beschreibt: »Wenn die Eltern ihre Gewohnheiten mit einer gewissen Gelassenheit leben, dann bekommen Kinder eine Vorstellung davon: Aha, so essen Erwachsene miteinander. Aber viele Eltern wuseln ständig nur um das Kind rum: ›Was willst du heute am liebsten essen? Wo willst du sitzen? Ist es dir so recht oder so?‹ Auch dann kooperieren Kinder, halt bloß nicht so wie die Eltern sich das vielleicht wünschen. Dann denken sie sich: ›Aha, meine Rolle ist zu sagen, wo es langgeht.‹«

Zum Glück hat Ordnung viele Tipps, wie man es schafft, diesen Routinen entgegenzuwirken. Außerdem spricht sie herrlich lebensnah darüber, warum es nicht schlimm ist, wenn Kinder nichts anderes essen wollen als Leberwurst und Pommes, welche Haltung Eltern an den Feiertagen hilft, gelassen zu bleiben, und warum es kein Problem ist, wenn es doch zum Streit kommt: »Viele Familien glauben, ihre Familie sei nur dann eine gute Familie, wenn sie konfliktarm ist. Das Gegenteil, würde ich sagen, ist richtig. Da, wo ich mich wohl fühle, wo ich mich sicher fühle, da kann ich mich auseinandersetzen, da kann ich zeigen, was mir gerade wichtig ist.«

»Erwachsene müssen die Zurechtweisungen am Tisch sein lassen«
Zum Interview
Falls Sie die kommenden Tage ganz anders verbringen, weil Sie Weihnachten nicht feiern, die Risse in ihrer Familie tiefer sind, Sie jemanden verloren haben, Sie vielleicht aus eigener Entscheidung allein sein wollen oder sich Sorgen um jemanden machen – dann hoffe ich, Ihnen mit den unten verlinkten Artikeln noch die richtige Lektüre an die Hand zu geben.

Ihre
Dorothea Wagner

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