Plus: Hochsensibilität – so lebt es sich damit
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Illustration: Chiara Brazzale
Wolfgang Luef
Wolfgang Luef
Redakteur
Guten Tag,

haben Sie einmal beobachtet, was der ehemalige Tennisprofi Rafael Nadal vor jedem Aufschlag gemacht hat? Es gibt unzählige Videos davon: Nadal zieht erst an seiner Unterhose, berührt dann sein T-Shirt an der Schulter, erst rechts, dann links, legt den Finger kurz an seine Wangen, erst rechts, dann links und fährt sich schließlich mit der Hand durchs Haar – es sieht ein bisschen aus, als würde er sich sehr kreativ bekreuzigen. Nadal hat das immer in der gleichen Reihenfolge gemacht. Erst danach fühlte er sich bereit, aufzuschlagen.

Der Wirtschaftsprofessor Michael Norton nennt so ein Verhalten ein »Performance-Ritual«: eine Abfolge kleiner Handgriffe, die uns hilft, uns auf eine Herausforderung zu vorzubereiten. Norton, der an der Harvard Business School unterrichtet, erforscht seit zehn Jahren alle möglichen Rituale und kann viele Beispiele aufzählen. Die Schriftstellerin Joan Didion legte ihr Manuskript, wenn sie nicht weiterkam, über Nacht ins Gefrierfach. Agatha Christie stieg jeden Abend in die Badewanne und aß dort einen Apfel. Charles Dickens überprüfte vor dem Schlafengehen immer, ob sein Bett genau nach Norden ausgerichtet war.

Rituale sind überall: Wir pusten Geburtstagskzerzen aus, verkleiden uns an Karneval, wir zünden zu Silvester Wunderkerzen an. Aber was haben wir davon, uns so zu verhalten? Michael Norton hat darauf eine Menge spannender Antworten gefunden. In dem Interview, das ich Ihnen heute empfehle, gibt er nicht nur einen Einblick in seine Forschung, er erklärt auch, wie wir Rituale im Alltag so einsetzen können, dass sie unser Leben verbessern und uns zu glücklicheren Menschen machen: »Rituale haben die einzigartige Fähigkeit, emotionale Zustände zu erzeugen«, sagt er. Und genau das könne man sich zunutze machen.

Paare mit vielen gemeinsamen Ritualen seien glücklicher und blieben länger zusammen. Kinder, die mit ihren Lehrern Rituale ausführten, zeigten mehr Selbstbeherrschung. Und in Familien, in denen es viele Rituale gebe, werde weniger gestritten. Im Gespräch erklärt Norton auch, wie Rituale dabei helfen, Vertrauen zu Fremden aufzubauen, warum sie in Unternehmen eine größere Rolle spielen sollten – und warum es einen wesentlichen Unterschied macht, ob man den Netflix-Abend mit seinem Partner als Ritual betrachtet oder als Routine. 
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»Es geht darum, ganz normalen Dingen eine besondere Bedeutung zu geben.«
Rituale machen Beziehungen glücklicher, stärken den familiären Zusammenhalt und steigern die eigene Leistung, zeigt die Forschung des Harvard-Professors Michael Norton. Im Interview erklärt er, wie das geht. 
Zum Interview
Bevor ich diesen Newsletter schreibe, mache ich mir übrigens stets eine Tasse Kaffee, das hat sich so eingeschlichen. Ich bin noch nicht sicher, ob das ein echtes Ritual ist oder nur eine Gewohnheit. Was mich aber sehr interessieren würde: Haben Sie ein bestimmtes Ritual, das Sie am Montagmorgen mit diesem Newsletter verbinden? Lesen Sie ihn vielleicht immer in einer bestimmten Situation? Ich freue mich, wenn Sie es mir erzählen, unter [email protected].

Herzlich
Wolfgang Luef
Redakteur
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