Neues aus München, Freizeit-Tipps und alles, was die Stadt bewegt.
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18. August 2023
München heute
Alles, was die Stadt bewegt
Guten Abend,
Licht hat immer seine Schattenseiten. Dieser Satz trifft ganz besonders zu auf eine Analyse, die meine Kollegin Ulrike Steinbacher für München angestellt hat. Sie hat wirklich alle Winkel ausgeleuchtet, um herauszufinden, wo die Stadt zu hell leuchtet. Zu hell für Tiere, Pflanzen und Menschen. Denn so licht und glanzvoll München nach Sonnenuntergang aussieht, wenn die prachtvollen historischen Gebäude, Kirchen, Denkmäler, Brücken und Brunnen angestrahlt werden, so schädlich kann das, genau, für Tiere, Pflanzen und Menschen sein.

Man nehme zum Beispiel die Glühwürmchen, schreibt die Kollegin: Gerade hat eine Studie im Fachblatt Journal of Experimental Biology gezeigt, dass bei ihnen die Paarung ausfällt, wenn es nachts zu hell ist. Vor lauter künstlichen Lichtquellen finden die Männchen nicht mehr zu den Weibchen. Oder die Zugvögel, die oft in der Dunkelheit unterwegs sind. Lichtglocken ziehen sie magisch an, sodass sie manchmal stundenlang darum kreisen und Zeit und Kraft verlieren. Oder die Bäume: Ein Bodenstrahler, der die ganze Nacht leuchtet, kann einer Platane suggerieren, dass die Tage noch immer lang sind, obwohl es in Wirklichkeit längst Spätherbst ist. Frostschäden sind die Folge.

Während kleinere Kommunen nachts ihre Beleuchtung komplett abschalten, ist das für eine Großstadt keine Option. Trotzdem gibt es genügend andere Ideen, zum Beispiel eine Art intelligente Leuchte, die nur dann heller wird, wenn jemand näher kommt. Lesen Sie selbst, wie München versucht, Streulicht zu vermeiden – und dem Sternenhimmel wieder eine Bühne zu geben (SZ Plus).

Am Wochenende soll der Himmel wolkenlos sein. Richten Sie doch mal den Blick nach oben, auf die Sterne.
Ulrike Heidenreich
Ressortleiterin München, Region und Bayern
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