als nicht mehr ganz junger Mann mit heller Hautfarbe, der ich nun einmal bin und wofür ich ausnahmsweise nichts kann, liest man solche Beiträge natürlich gern: Ein „Lob der alten weißen Männer“ hat die Künstlerin Jiny Lan für uns verfasst. Und das ist nicht einmal ironisch gemeint! Die persönlichen Erfahrungen, die Frau Lan mit einigen besonders schlecht beleumundeten weißen Männern gemacht hat, waren nämlich insgesamt durchaus positiv. Also zumindest nicht schlechter als solche mit Menschen, die nicht über die beiden Igitt-Eigenschaften verfügen. Christian Lindner beispielsweise trifft sie sogar immer wieder freiwillig – man kann sich das eigentlich gar nicht vorstellen, ist doch der FDP-Chef laut der Zeitschrift Emma „Sexist Man Alive“ des Jahres 2020. Und selbst beim von gewissen Kreisen als islamophober Rassist gebrandmarkten Kabarettisten Dieter Nuhr konnte Jiny Lan während einer gemeinsamen China-Reise keine schweren charakterlichen Defizite feststellen. „Warum glauben wir, wir müssten alles Existierende als negativ oder böse bewerten, um dann etwas Neues (und vielleicht Gutes) beginnen zu können?“, fragt die aus China stammende Malerin. Mein „Bewerbungsschreiben“ für Heiko Maas Ich glaube jedenfalls nicht, dass wir das unbedingt müssten. Und habe mich deshalb aufrichtig bemüht, der Politik unseres 54-jährigen Außenministers Heiko Maas auch positive Seiten abzugewinnen. Was gar nicht mal so einfach ist, wenn man sich in Diplomatenkreisen umhört. Aber eben auch nicht unmöglich. Dass ein Leser namens „Andreas Berlin“ meinen Beitrag mit den Worten kommentiert, ich hätte eine Art „Bewerbungsschreiben für den Job als Pressesprecher des Auswärtigen Amtes“ verfasst, halte ich dennoch für leicht übertrieben. Sollten Sie mich demnächst allerdings bei Pressekonferenzen an der Seite von Heiko Maas sehen, dann wissen Sie ja jetzt, was der Grund dafür ist. Ihr Alexander Marguier, Chefredakteur |