2. Infektionswege vom All verfolgen Die Corona-Krise ist bis ins All zu spüren. ESA und NASA haben Missionen verschoben, Satelliten in den Schlafmodus versetzt. Die meisten Mitarbeiter sind im Homeoffice. Doch nicht alles steht still. Mit Icarus (International Cooperation for Animal Research Using Space) startete Mitte März ein Forschungsprojekt, das auch dabei helfen soll, die Ausbreitung von Infektionskrankheiten wie Corona vorherzusagen. Mit der Kooperation von Max-Planck-Gesellschaft, russischer Raumfahrtbehörde Roskosmos und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt wollen Wissenschaftler die Zugrouten verschiedener Tierarten erforschen. Hunderttausende mit Sendern ausgestattete Tiere sollen Erkenntnisse über Wind und Wetter, Ozon- und Kohlendioxidgehalt liefern, um die Klimamodelle zu verbessern. Tiere können bei ihren Wanderungen aber auch Krankheitserreger mit sich tragen. Mittels Icarus soll es möglich werden, die Flugrouten von Vögeln und Flughunden und damit Verbreitungswege von Viren aufzudecken. Die Internationale Raumstation ISS zeichnet die Daten der Tiere auf. Zu der 400 Kilometer von der Erde entfernten Raumstation starteten erst in der vergangenen Woche drei weitere Raumfahrer. Die Crew war zuvor gut einen Monat in Quarantäne gewesen – zum Schutz vor dem Virus. | Sonja Fröhlich, Wissen & Gesundheit |
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