Kathleen Hildebrand über gute Aufklärungsbücher.
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21. Juli 2023
Familie
Alles, was Eltern interessiert
Kathleen Hildebrand
Kathleen Hildebrand
Redakteurin Feuilleton
SZ Mail
Guten Tag,
wie sind Sie aufgeklärt worden über Geschlecht und Sexualität? Mit einem Buch, das Sie zufällig in der Kinderbibliothek gefunden haben? Mit der Folge aus der Zeichentrickserie „Es war einmal das Leben“, die vielen Kindern meiner Generation in der Grundschule gezeigt wurde? Oder in einem richtigen, vielleicht etwas peinlichen, Aufklärungsgespräch mit den Eltern?

Auch wenn in den vergangenen Jahrzehnten ein Großteil der Schamgrenzen gefallen ist, mit denen meine Eltern und Großeltern aufwuchsen, ist es auch heute nicht ganz leicht, seinen Kindern zu erklären, wo sie hergekommen sind. Welchen Ton schlägt man da an? Einen ausweichenden – „wenn zwei Menschen sich sehr, sehr lieb haben …“ – oder einen kühl medizinischen? Nennt man Geschlechtsteile Penis oder Schniedelwutz, Vulva oder Mumu? Und was sagt man seinem Kind, wenn es seinen Schniedel so lustig findet, dass es ihn auch im Supermarkt mal eben aus der Hose holt und zeigen will?

Wenn Eltern sich heute als modern empfinden wollen, versuchen sie, offen und ohne falsche Tabus über Sexualität zu sprechen. Doch man muss sie zugleich auch schützen und warnen, ein Kleinkind soll in der Öffentlichkeit zum Beispiel nicht an sich herumspielen. Man will Zurückhaltung beibringen, aber zugleich nichts tabuisieren.

Wie geht das?

Um darauf eine Antwort zu bekommen, habe ich mit Linu Lätitia Blatt und Noa Lovis Peifer gesprochen. Die beiden arbeiten in der sexualpädagogischen Bildung und haben ein modernes, heiteres Aufklärungsbuch geschrieben. In „Untenrum – Und wie sagst du?“ befragt ein Kleinkind namens Lo – ob es ein Junge oder ein Mädchen ist, wird nicht gesagt – seinen Papa und seine Mama. Die beiden erklären ihm in kurzen Gesprächen humorvoll und kindgerecht, wie Lo und sein Geschwisterchen auf die Welt gekommen sind. Aber auch, ob der Papa schon mal aus Spaß seinen Penis hat kreiseln lassen, wie Los Freund in der Kita. „Ja“, sagt der Papa da, das habe er auch schonmal gemacht. Aber nur für sich, nicht in der Öffentlichkeit, weil das manchen Menschen unangenehm sein kann. Blatt und Peifer finden: Kinder können lernen, zwischen verschiedenen Kontexten zu unterscheiden, ohne falsche Scham beigebracht zu bekommen.

Neben den liebevollen, lustigen Zeichnungen der Illustratorin Yayo Kawamura ist das Beste an diesem sehr modernen Buch, dass es Eltern von der Last befreit, in einem einzigen großen – und vielleicht für beide Seiten beängstigenden – Gespräch alle Fragen endgültig zu klären. Weitere Aufklärungsbücher für Kinder aller Altersstufen empfehlen wir Ihnen hier.

Ein schönes Wochenende wünscht
Kathleen Hildebrand
Redakteurin Feuilleton
SZ Mail
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