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30. Oktober 2023
München heute
Alles, was die Stadt bewegt
Guten Abend,
die Geschichte klingt wirklich unglaublich. Wäre sie der Stoff eines Fernsehkrimis, der Zuschauer würde nur den Kopf schütteln: Nach fast 45 Jahren klären Münchner Ermittler den Mord an einem 69-jährigen Obergiesinger auf. Der Mann, der damals in der Nähe von Zeugen gesehen wurde, sei so „um die 20“ gewesen, sagten Zeugen aus. Jetzt sitzt ein Verdächtiger aus Großbritannien in Untersuchungshaft – er ist mittlerweile 70 Jahre alt.

Zu verdanken ist das gewiss der akribischen Spurensicherung damals am Tatort – und den Ermittlern der Mordkommission, die immer wieder alte, ungelöste Fälle herausholen, die Akten durchforsten, nach neuen Hinweisen suchen (SZ Plus). Das ist meist mühevolle Kleinarbeit. Der Sachverhalt wird immer wieder neu durchermittelt, Kleidungsstücke werden aus der Asservatenkiste genommen, Beweismaterial eventuell mit neuen Methoden untersucht. Man braucht da schon viel Geduld, Beharrlichkeit – und man muss Frustration ertragen können. Denn das Schlimmste für die Ermittler ist es sicher, wenn sie den „Cold Case“ wieder zurücklegen und später auf neue Ansätze hoffen müssen. Für sie ist das unbefriedigend, für die Hinterbliebenen der Opfer verheerend.

Wer ist der Mörder der 19-jährigen Sonja Engelbrecht, die 1995 aus München verschwand? Wo ist der Mann, der vor zehn Jahren Domenico Lorusso an der Isar erstochen hat? Mord verjährt nie, und aufgeben ist für die Münchner Ermittler nie eine Option.

Einen schönen Abend wünscht
Susi Wimmer
Redakteurin München, Region und Bayern
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