ein Politiker muss auch ein Schauspieler sein, findet Hugo Müller-Vogg. Wie sonst konnte es den Ministerpräsidenten von Sachsen und Brandenburg gelingen, ihre massiven Stimmenverluste bei den Landtagswahlen als âHauptgewinnâ zu verkaufen, während sich ausländische Kommentatoren die Haare rauften über so viel Realitätsverlust und die dänische Zeitung Politiken zutreffend titelte: âZwei deutsche Wahlniederlagen lösen paradoxe Erleichterung ausâ? Unser Autor über die fünf Spielarten des politischen Illusionstheaters. Auch der Wähler, diese unbekannte Wesen, trägt entscheidend dazu bei, dass der Unterhaltungswert des politischen Theaters erheblich gestiegen ist. Bei den Landtagswahlen im Osten habe er die Zuschauer ziemlich genarrt, schreibt Moritz Gathmann. Entgegen weitverbreiteter Erwartung seien es nämlich gar nicht Alte oder Abgehängte gewesen, die der AfD zu Rekordergebnissen verholfen hätten, sondern unter 30-Jährige . âDie Alten haben den Volksparteien SPD und CDU diesmal den Hintern gerettet." Apropos Hintern gerettet. In GroÃbritannien überlegt Boris Johnson schon, wie er denselben über den von ihm forcierten Brexit hinaus retten kann. Wie Tessa Szyszkowitz bei einem persönlichen Treffen mit Brexit-Minister Stephen Barclay erfuhr, liebäugelt der Premier jetzt sogar mit Neuwahlen. Widerstand seitens der Labour-Partei muss er dabei offenbar nicht befürchten. Trotz gesunkener Werte liegen seine Tories immer noch vor der noch unbeliebteren Labour-Party. Ihr Christoph Schwennicke, Chefredakteur |