Wie Ärzte vom System zerschlissen werden

Plus: die Hitliste der beliebtesten SZ-Magazin-Texte

‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ Zur optimalen Darstellung empfehlen wir Ihnen die Browserversion Illustration: iStock / by Malte Mueller Dorothea Wagner Redakteurin Guten Tag, weil fast Weihnachten ist, möchte ich Ihnen von einem kleinen Wunder erzählen, das mir vor einiger Zeit passiert ist: Ich habe eine Hautärztin gefunden – als Kassenpatientin! Wenn ich genau darüber nachdenke, verdanke ich das allerdings keinem göttlichen Willen, sondern meiner eigenen Ausdauer. Nachdem mich fast alle Hautarzt-Praxen der Stadt telefonisch abgewimmelt hatten (ich war ja kein Notfall, sondern wollte nur einen Standard-Leberflecken-Check), fing ich an, die Hautarzt-Praxen in den Vororten durchzutelefonieren. Dort fand ich meinen Engel mit goldenen Haaren und Lupe: eine Hautärztin, die Patientinnen und Patienten aufnimmt, diese nicht lange warten lässt, irre freundlich ist, sich Zeit nimmt. Ich kann mein Glück kaum fassen. Auf Deutschland rollt ein gewaltiger Ärztemangel zu. Ein knappes Drittel der Ärztinnen und Ärzte sind älter als 55 und werden deswegen in den kommenden zehn Jahren aus dem Berufsleben ausscheiden, schrieb das Statistische Bundesamt dieses Jahr in einer Pressemitteilung. Außerdem arbeiten immer mehr Mediziner in Teilzeit – auch, um die hohe Belastung des Jobs besser abfedern zu können. Eine Lösung läge ja auf der Hand: Da muss man jetzt richtig viel guten Nachwuchs ausbilden! Hier kommt der Artikel meiner Kollegin Vivian Pasquet ins Spiel. Denn Vivian hat Medizin studiert – und hatte in diesem anstrengendsten aller Studiengänge fünf Freundinnen und Freunde, die nicht motivierter hätten sein können und das Studium erfolgreich abschlossen. Trotzdem arbeiten heute aus dem Freundeskreis nur noch drei überhaupt als Arzt oder Ärztin, zwei davon in Teilzeit. Was ist passiert? Um das zu verstehen, empfehle ich sehr, den eindrücklichen Artikel zu lesen. Der Text ist wie ein Schlag in die Magengrube; ich werde auch als Patientin immer wieder daran denken müssen. Denn Vivian erzählt, wie ihr Freund Henry schon am ersten Arbeitstag bei der Narkose eines Patienten alleingelassen wurde. Wie ihr Freund Felix, der im Medizin-Studium vor allem Multiple-Choice-Fragen korrekt beantworten musste, überfordert war, auf einmal medizinische Behandlungsfragen alleine zu entscheiden, von den Oberärzten aber abgewimmelt wurde. Von ihrer Freundin Anouk, die nicht wusste, wie man ein CT von einem schwer verletzten Baby erstellt. Ihr Chef ging trotzdem einfach nach Hause. Wie ein krankes System Ärzte verschleißt 24-Stunden-Dienste, Druck und Fehler im Krankenhaus: Immer mehr Ärztinnen und Ärzte geben ihren Beruf auf. Die Geschichte sechs befreundeter Mediziner, von denen einige an ihrem Arbeitsalltag fast zerbrochen sind. Zum Artikel Mich hat es nicht überrascht, dass der Artikel zu unseren meistgelesenen Texten des Jahres gehörte – ich werde ihn wohl nie wieder vergessen. Ihre Dorothea Wagner P.S.: Unten sehen Sie übrigens weitere Artikel, die unsere Leserinnen und Leser in diesem Jahr besonders interessiert haben. Mein Kollege Johannes Waechter wird Ihnen in der kommenden Woche ebenfalls Artikel von unserer Hitliste vorstellen. P.P.S.: Sie können noch wenige Tage an unserer Adventskalender-Verlosung teilnehmen, das jeweilige Türchen finden Sie hier. ANZEIGE UNSERE EMPFEHLUNGEN Zum Lesen »Die Trennung sollte immer eine Option sein« Hat meine Beziehung noch einen Sinn? Viele Menschen ringen monate- oder jahrelang um eine Antwort auf diese Frage. Die Psychotherapeutin Franziska Malcher über ein einfaches Modell, das die Entscheidung erleichtern kann. Zum Interview Dämon – Der Exorzist aus dem Internet Ein selbsternannter Exorzist verspricht jungen Frauen, sie von »Dämonen« zu befreien. Jetzt erheben Betroffene schwere Vorwürfe gegen den Mann. Die Spurensuche führt zu einer mysteriösen Krankheit und zu einem der größten Tabus der Kirche. Zum Podcast Worauf Paare mit Kinderwunsch achten sollten Eine Spezialistin erklärt, wie Männer und Frauen ihre Fruchtbarkeit erhöhen, warum Ernährung so wichtig ist und wie Frauen lernen, den Einsprung zu spüren. Zum Interview »Schon kurze Fastenperioden kurbeln den Fettstoffwechsel an« Warum fällt manchen Menschen das Abnehmen so schwer? Im Interview erklärt Ernährungsmediziner Hans Hauner, welche Gewohnheiten die Fettverbrennung verhindern – und warum Sport so wenig bringt. Zum Interview »Bindungsängstliche haben erstmal kein Problem mit Nähe und Sex« Die ersten Dates fühlen sich großartig an – und dann steht alles in Frage: Da wird die Paartherapeutin Silvia Biere hellhörig. Wie stehen die Chancen, dass Menschen ihre Bindungsangst überwinden? Zum Interview »Mache Erfahrungen, so lebensverändernd wie Geburten« Beim Brunch im Freundeskreis geht es nur noch um Kitas, Brustwarzen und Arbeitsteilung. Unser Autor und seine Frau fühlen sich dabei, als würde ihnen etwas fehlen, und ziehen kurzerhand nach Portugal. Dort finden sie Gleichgesinnte, Abenteuer – und drei goldene Regeln für ein erfülltes kinderloses Leben. Zum Artikel Das Beste fürs Wochenende Von Katrin Börsch Für das herz Beam mich hoch! Zugegeben, ich bin ein Trekkie – ein »Star Trek«-Fan. Aber auch, wenn es Ihnen »Star Trek« nicht so angetan hat, ist »Star Trek Lower Decks« sehenswert. Hierbei handelt es sich um eine Zeichentrickanimation, die sehr viel dynamischer und lustiger ist als manche bierernste Folge von früher mit den echten Schauspielerinnen und Schauspielern. Zu sehen über Paramount+, auf Amazon Prime oder auf Joyn. Mehr Tipps von Börsch und den anderen Redaktionsmitgliedern finden Sie unter sz-magazin.de/wochenendtipps ANZEIGE Haben Sie Anregungen? Kontaktieren Sie uns unter [email protected] Zur SZ Magazin Startseite Alle Newsletter im Überblick Ihre Newsletter verwalten Folgen Sie uns hier: Impressum: Süddeutsche Zeitung GmbH, Hultschiner Straße 8, 81677 München +49 89 2183-0, Fax: +49 89 2183 9777 Registergericht: AG München HRB 73315 Ust-Ident-Nr.: DE 811158310 Geschäftsführer: Dr. Christian Wegner (Vors.), Johannes Hauner, Dr. Karl Ulrich Copyright © Süddeutsche Zeitung GmbH / Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH. Hinweise zum Copyright Sie erhalten den Newsletter an die E-Mail-Adresse [email protected]. Wenn Sie den SZ Magazin-Newsletter nicht mehr erhalten möchten, können Sie sich hier abmelden. Datenschutz | Kontakt