Wenn Zeugen zu Opfern werden

Liebe Frau Do,

die „Verrohung der Gesellschaft“ beklagte neulich Innenminister Thomas de Maizière (CDU). Anschauungsunterricht gab es am Wochenende in Düsseldorf-Flingern. Eine Autofahrerin hatte in einer 30er-Zone ein auf die Straße laufendes Kind übersehen und leicht touchiert, es kam mit dem Schrecken davon. Doch Angehörige der Fünfjährigen beschimpften die Autofahrerin und griffen eine Zeugin an, die sich schützend vor die Fahrerin gestellt hatte und den Sachverhalt klären wollte. Sie wurde krankenhausreif geschlagen. Von zwei jungen Männern. Die Polizei spricht von einer nie da gewesenen Tat. Marc Ingel und Milena Reimann fassen die Ereignisse zusammen.

Allmählich begreift auch die Politik, dass nicht die Steuerlast den Leistungsanreiz für die deutsche Mittelschicht schmälert, sondern die Abgabenbelastung. SPD und Grüne wollen Sozialabgaben für Geringverdiener senken. Führende Politiker von Union und FDP schlagen nun eine allgemeine Senkung des Beitragssatzes zur Arbeitslosenversicherung vor, wie Birgit Marschall herausgefunden hat.

Donald Trumps Konstante im Präsidentschafts-Wahlkampf war der Kampf gegen die Muslime. Im Dezember 2015 verlangte er bei einer Veranstaltung, dass die Grenzen der USA für alle Muslime geschlossen werden müssten. Im Amt konnte der abgespeckte Versuch, einen Einreisestopp für Einwohner von sieben muslimischen Staaten umzusetzen, nur von Richtern gestoppt werden. Nun wünscht sich ausgerechnet Donald Trump bei seiner Islam-Rede in Saudi-Arabien „Freundschaft, Hoffnung und Liebe“. Und dann auch noch ausgerechnet Saudi-Arabien, das Land mit dem konservativsten Islam-Verständnis. Wo schon die Abkehr vom Glauben mit Gefängnis bestraft wird. Waffen für 100 Milliarden Euro will Trump an die Saudis verkaufen. Was die damit vorhaben, will er lieber nicht wissen. Die Welt wird mit diesem Präsidenten nicht besser. RP Online schaut auf den Nahost-Besuch des Präsidenten.

In Düsseldorf wird fast jedes Wochenende irgendwo in großem Stil getanzt, geschlemmt, gefeiert, gerne am Rhein. Doch der alljährliche Japan-Tag ist etwas Besonderes, nicht nur weil in der Landeshauptstadt Deutschlands größte japanische Gemeinde lebt. 650.000 Besucher aus der Stadt und dem Umland wollten Kulturelles und Kulinarisches aus Fernost erleben. Und vor allem das schönste Feuerwerk des Jahres. RP Online hat die Bilder des Abends.

Herzlichst,

Ihr