Sehr geehrte Damen und Herren, | „Drahtseilakt für die Weltwirtschaft“ – so ist der ökonomische Ausblick der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) überschrieben, der heute Vormittag vorgelegt worden ist. Darin wagt die Industrieländerorganisation eine Prognose, wie sich die Konjunktur in der zweiten Jahreshälfte 2020 und im Jahr 2021 entwickeln wird (siehe Grafik). Das Ergebnis: Nicht nur der wirtschaftliche Einbruch sprengt alles, was die Nationen der Welt in Friedenszeiten seit der Großen Depression erlebt haben, auch die Staatsschulden springen auf historisch hohe Niveaus. Doch der OECD-Ausblick beinhaltet auch einen Hoffnungsschimmer: Für die Weltwirtschaft als Ganze besteht die Chance, sich in überschaubarer Zeit zu erholen. Im günstigen Fall könnte das globale Bruttoinlandsprodukt (BIP) bis Ende 2021 fast wieder den Stand von 2019 erreichen. Was für die Welt gilt, gilt allerdings nicht für jedes Land. Gerade die europäischen Volkswirtschaften müssen damit rechnen, selbst im positiven Szenario noch Jahre unter den Folgen der Virus-Krise zu leiden. Im Optimalfall würde Deutschland nach einem Einbruch der Wirtschaftskraft um 6,6 Prozent in diesem Jahr dann 2021 ein Plus von knapp sechs Prozent erreichen. Das Worst-Case-Szenario einer zweiten Corona-Welle, die nicht auszuschließen ist, allerdings käme einem Nackenschlag für die gesamte Weltwirtschaft gleich. Alle Details aus dem OECD-Bericht erfahren Sie auf welt.de. |
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Kaum eine Branche hat die Auswirkungen der Corona-Maßnahmen so sehr zu spüren bekommen wie die Hotelbranche, der fast das komplette Geschäft weggebrochen ist. Wegen des Beherbergungsverbots für privatreisende Gäste brach die Zahl der Übernachtungen im April um 89,3 Prozent zum Vorjahresmonat ein, wie das Statistische Bundesamt heute bekannt gab. Insgesamt wurden nur noch 4,3 Millionen Übernachtungen gezählt. Die von ausländischen Gästen sank dabei um 93,1 Prozent auf 0,5 Millionen, die von Gästen aus dem Inland um 88,5 Prozent auf 3,8 Millionen. Nun steht fest: Thüringen macht sich locker. Als erstes Bundesland hebt es die rechtlich verbindlichen Kontaktbeschränkungen auf. Das Landeskabinett hat eine neue Grundverordnung beschlossen, in der lediglich empfohlen wird, sich nur mit einem weiteren Haushalt oder mit maximal zehn Menschen zu treffen. Die neue Verordnung gilt ab diesem Samstag. Mit ihr setze man auf „mehr Eigenverantwortung“ der Bürger, hieß es aus der rot-rot-grünen Landesregierung. Die Thüringer Entscheidung ist umstritten, aus Sicht des Virologen Hendrik Streeck allerdings ist Deutschland nicht mit Lockerungen der Corona-Maßnahmen zu schnell gewesen, sondern, im Gegenteil, mit ihrer Einsetzung. Nach dem ersten Verbot von Großveranstaltungen im März seien die Infektionszahlen bereits gesunken, so Streeck, der das Institut für Virologie an der Uniklinik Bonn leitet, im Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. „Die weiteren Maßnahmen wie Kontaktbeschränkungen hätte ich dann vom tatsächlichen Verlauf abhängig gemacht, auch um zu sehen, wie die einzelnen Beschränkungen wirken und ob zusätzliche Schritte wirklich nötig sind.“ Stattdessen sei Deutschland „zu schnell in den Lockdown gegangen“, weil neben der Sorge um die Kapazität der Krankenhäuser „ein gewisser Druck in der Öffentlichkeit“ bestand. Forsch ist auch die SPD-Vorsitzende Saskia Esken, wenn es darum geht, andere zu diskreditieren. Jüngstes Beispiel ist ihre Äußerung zur Polizei in Deutschland, der sie einen latenten Rassismus unterstellt. Dafür wurde sie nun aus den eigenen Reihen scharf kritisiert. „Der Polizei zu unterstellen, sie habe ein größeres Problem mit Rassismus als andere Lebensbereiche, ist falsch und setzt die mehr als 300.000 Polizisten in Deutschland einem ungerechtfertigten Generalverdacht aus“, sagte Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) dem „Spiegel“. Selbst die Linkspartei stellte sich gegen Esken: „Die Polizei aber unter den Generalverdacht des Rassismus zu stellen ist falsch. Polizistinnen und Polizisten verdienen mehr Anerkennung“, twitterte deren Fraktionschef Dietmar Bartsch. „Dass die Linke vernünftiger reagiert als die Vorsitzende der SPD, ist traurig für eine Partei, die so viel sein könnte: die Stimme der hart Arbeitenden, der Aufstiegswilligen, der Staatstreuen, eben der Mitte. Mit Esken und Walter-Borjans ist sie das nicht“, schreibt meine Kollegin Dagmar Rosenfeld. Hierin liege der Unterschied zwischen der Schröder-SDP und der heutigen SPD-Spitze: Damals entschied sich die Partei, das Notwendige über die Ideologie zu stellen, heute ist es umgekehrt. Um das Machbare geht es in der neuen Folge unseres Karrierepodcasts. Meine Kollegin Inga Michler spricht mit einem Mann, der mit seinem Mountainbike das Unmögliche möglich macht, darüber, wie man es schafft, sein Hobby zum Beruf zu machen. Fabio Wibmer, 24 Jahre jung, Youtube-Star und Gründer erzählt von Abenteuer und Verantwortung. Bleiben Sie gesund, |
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