Liebe Leserinnen und Leser,
es ist ein Thema, über das niemand spricht. Eines, das tabuisiert ist. Aber etwa alle 58 Minuten nimmt sich in Deutschland ein Mensch das Leben. Alle 5 Minuten, schätzen Fachleute, versucht es jemand.
Insgesamt sterben in Deutschland jährlich 9000 Menschen durch Suizid. Das sind mehr als durch Verkehrsunfälle, Drogen und AIDS zusammen. Bei diesen Fakten muss ich erst mal schlucken. Es wird immer mehr über Depressionen und psychische Erkrankungen gesprochen und berichtet, doch in meiner Wahrnehmung wird die Lebensbedrohlichkeit der Erkrankung nicht deutlich genug. Etwa 60 % der Menschen, die Suizid begehen, hatten eine psychische Erkrankung, sagt Professor Ulrich Hegerl,Vorsitzender der Stiftung Deutsche Depressionshilfe.
Ich bin überzeugt: Man muss darüber sprechen! Menschen mit Depressionen sind eben
#nichteinfachtraurig. Sie leiden in schweren Fällen sehr stark, haben in ihrer Verzweiflung und Not das Gefühl verloren, dass ihnen geholfen werden kann.
Am heutigen Welttag der Suizidprävention möchten wir auf das Thema aufmerksam machen.
Wie Sie bei einem Freund oder Angehörigen eine Depression oder Suizidalität erkennen, erfahren Sie in einem
Interview meines Kollegen Roland Mühlbauer.
Hilfe und Anlaufstellen in auswegslosen Situationen finden Sie
hier.
Sie haben einen geliebten Menschen durch Suizid verloren? Auf diesen Schicksalschlag ist niemand vorbereitet.
AGUS e.V. kann Sie unterstützen.
Und: Was plant eigentlich die Politik zur Vorsorge, Aufklärung und Versorgung von psychischen Erkrankungen? Freunde fürs Leben machen den
Parteien-Check.
Ich würde mir die Einführung eines Schulfachs „Mentale Gesundheit“ wünschen. Schülerinnen und Schüler lernen viele mathematische Formeln aber nicht, wie sie sich um ihre psychische Gesundheit kümmern oder Emotionen, wie Wut und Trauer regulieren.
Welche Vorschläge haben Sie? Schreiben Sie mir gerne.
Ich wünsche Ihnen alles Gute!