Gartenbrief vom 20.03.2020 - Lustvoll gärtnern mit Markus Kobelt.
Weitergärtnern
Sehr geehrter Herr Do,
Wir sind alle nur Gärtner.
Keine Staatsfrauen, keine Politiker, keine Ärzte und keine Epidemiologen.
Wir wissen wenig. Wir haben sogar gelernt, dass das Wenige auch nicht sicher ist.
Aber wir wissen, wann die Zeit ist zu säen und zu pflanzen. Wir wissen, dass wir leben, weil die Pflanzen leben. Wir wachen auf, weil auch sie aufwachen.
Jetzt.
Keine Zeit ist lebendiger als der Frühling.
Und wir wissen, dass wir in unserem Garten nicht alles gleichzeitig tun können. Alles hat seine Zeit, jäten ist noch nicht, beim Schneiden können wir nochmals durchstarten, morgen pflanzen wir. Heute dies, morgen das.
Wer alles gleichzeitig macht, wird nichts gut machen. Und ganz wichtig: Nichts machen ist im Garten immer eine gute Alternative!
Aufgeregtes Multitasking kommt im Garten nicht gut. Na ja, herumlaufen und Blättchen und Gräslein zupfen, das geht gerade noch. Aber wer alles gleichzeitig will, der wird den Garten als Ort der Ruhe und Erholung verlieren.
Und dann plötzlich die Pest, irgendeine Gartenpest!
Natürlich verstehe ich jeden, der gerade spritzen will, damit der Schlaf wieder ruhiger wird. Aber die Gartenerfahrung lehrt: Viele Probleme lösen sich von selber, mit der Zeit. Ja vielleicht wächst die Pflanze für den Moment nicht so schön, die Gartenecke müssen wir für ein halbes Jahr aus unserem Erholungsrundgang ausschliessen, aber es heilt.
Verdrängung ist auch eine gute Strategie, damit gewinnt man Zeit, bis es wieder heil wird.
Fast alles heilt – nicht nur im Garten.
Jetzt gehe ich die Pfirsichblüten fotografieren.
Herzliche Grüsse
Markus Kobelt
PS: Aktuelle Hinweise lesen Sie im ersten Beitrag unten |
Willkommen Frühling - Markus fotografiert die Pfirsichblüten 
Und Sie? Schicken Sie uns in den nächsten Wochen Ihre Blütenbilder an [email protected]
Einzige Vorraussetzung: Die Bilder sollen so schön sein, dass wir alle für einen Moment den Elefanten im Raum vergessen.









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Lubera liefert und liefert und liefert und dankt 
Unser Bestellaufkommen hat sich in den letzten Tagen verdoppelt und zum guten Glück sind wir in der Lage, ab Montag auch unsere Versand- und Verpackungskapazitäten nochmals zu verdoppeln. Dafür möchte ich unseren Kundinnen und Kunden, aber vor allem auch meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ganz herzlich danken!
Dennoch werden sich die Lieferzeiten etwas verlangsamen, den Effekt der Bestellungsexplosion können wir dann in einer Woche besser abschätzen – und werden das hier auch offen kommunizieren.
In diesem Zusammenhang ein paar Bemerkungen und Hinweise:
- Samenangebot in Deutschland: Wir sind leider gezwungen, das Samenangebot aus dem Shop zu nehmen – aber nur in Deutschland und Österreich. Leider war unser Lieferant seit Saisonbeginn nicht in der Lage, einigermassen zeitnah zu liefern. Das hat jetzt zu unliebsamen Verzögerungen und zu einem ziemlichen durcheinander geführt – das wir uns jetzt zeitlich nicht leisten können. Wir werden alle bestellten Samen ausliefern, sobald unser Lieferant geliefert hat – aber aktuell können wir in Deutschland und Österreich keine Samenbestellungen mehr annehmen – mit Ausnahme der wenigen Samen, die jetzt in Deutschland und Österreich noch live sind.
- Wir liefern nach Bestellungseingang – Wenn Sie auf Ihre Pflanzen warten, macht es keinen Sinn, bei uns nachzufragen, es sei denn, Ihre Bestellung liegt länger als 2 Wochen zurück.
- Auslieferung ohne Unterschrift: Sobald Sie von DPD die erste Versandbestätigung erhalten (mit dem Tracking) klicken Sie bitte auf den Link und erlauben Sie DPD die Abstellung und Lieferung ohne Unterschrift. Sie müssen dann bei der Lieferung nicht zu Hause sein und DPD kann auch ohne die mühselige Unterschrift abstellen. Auch Sie brauchen keinen Kontakt mit dem DPD Fahrer, auch wenn er sich sicher über einen Dankeschön-Ruf aus dem Fenster freut.
Und ja, wir sind bei Lubera alle gesund und freuen uns über Ihre Bestellungen, die allein uns – man kann es deutlicher nicht sagen – das wirtschaftliche Überleben sichern.
Danke!
Markus Kobelt
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GartenDeal: Rhabarber - die erste Frucht des Frühlings mit über 30% Rabatt! 
Unser aktueller Deal mit über 30% Rabatt lässt keine Rhabarberwünsche mehr offen! Die drei Sorten im Deal versorgen Sie von Mitte März bis Ende Juni mit frischen Stängeln in Grün und leuchtendem Rot. Ernten Sie Ihren eigenen Rhabarber und produzieren Sie sogar Sirup mit einer noch nie gesehenen Farbe.
Im Deal sind folgende Pflanzen enthalten – jeweils im 5 L Topf:
- Der Rhabarber Early Green hat riesige, schmackhafte Stiele und gehört gleichzeitig zu den frühesten Rhabarbersorten.
- Der Rhabarber Himbeerrot hat wunderbar aromatische Stiele. Himbeerrot ist die erste Wahl, wenn es um den Geschmack geht. Dieser rotschalige Rhabarber enthält weniger Oxalsäure und ist deutlich milder als seine grünen Verwandten.
- Der Siruparber Canada Red ist perfekt dafür geeignet eigenen Sirup herzustellen. Sie werden schnell merken, dass Sie selten etwas Besseres getrunken haben. Und die Sirupfarbe ist einfach atemberaubend!
Der Deal ist eine Woche gültig und solange der Vorrat reicht.
Unser Tipp: Rhabarber lässt sich ganz leicht verfrühen, lesen Sie dazu mehr in unserem Beitrag "Wie kann man Rhabarber verfrühen?".
| Erleben Sie die Vielfalt des Rhabarbers! | über 30% Rabatt | Jetzt nur € 28,95 statt 41.85 EUR |
| Angebot gültig bis 27.03.2020 |
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Double Pleasure® - die Zukunft der Gartenerdbeere 
Die Gartenerdbeere, davon sind wir überzeugt, wird zu einer Ziererdbeere mit exzellenten Fruchteigenschaften werden. Und genau an diesem letzteren Punkt arbeiten wir mit Hochdruck: Was über die Einkreuzung von Potentilla in die Erdbeere kam und die rosa Blütenfarbe brachte, soll zwar als Zierwert bleiben und weiter ausgebaut werden, aber die Früchte müssen deutlich besser schmecken! Mit unserer neuen Sorte Double Pleasure® Delirose® sind wir diesem Ziel mit einer hellrosa blühenden robusten Gartenerdbeere schon sehr nahe gekommen.
Double Pleasure® Delirose® – mit exzellenter Fruchtqualität

Delirose® ist wie die anderen Sorten der Double Pleasure®-Serie dauerblühend und dauertragend, blüht über den gesamten Sommer. Insgesamt bildet sie etwas weniger Blüten aus als die Schwesternsorten – die Fruchtqualität ist aber mit Abstand die beste aller Ziererdbeersorten. Für den Verbraucher ist Double Pleasure® Delirose® die erste Erdbeersorte, die es mit den besten normalen Erdbeeren geschmacklich aufnehmen kann. Und auch die erste der rosablühenden Sorten, die ihren Platz nicht nur im Topf oder Kübel, sondern auch im normalen, aber nun eben auch zierenden Erdbeerbeet hat.
Verwendung von Double Pleasure® Delirose®
Delirose® bietet sich als Rabattenpflanze und für die Bepflanzung von kleineren Gefässen oder Kistchen an, sie bleibt relativ kompakt aufrecht, als Abstand sollte nicht mehr als 30cm gewählt werden, es geht auch etwas enger. Damit ist sie wie schon oben erwähnt als erste Ziererdbeere auch für den Anbau im Erdbeerbeet geeignet.
Dauertragende Erdbeere Double Pleasure® Delirose® - das macht den Unterschied
- Die süssesten und aromatischsten Früchte aller Ziererdbeeren
- Robust, für normale Beet und Freilandpflanzungen geeignet
- Grosse hellrosa Blüten
- Aufrecht und eher kompakt wachsend
Double Pleasure® Happy Eyes® – auffallend schöne Blüte mit dunkler Mitte

Happy Eyes® ist eine weitere Sorte der Double Pleasure® Serie. Unsere Ziererdbeeren sind nicht F1 Hybriden, sondern vegetativ vermehrte Sorten. Während der Züchtungsdauer stehen sie 6-8 Jahre auf dem freien Feld – und werden so automatisch auch auf Robustheit und Resistenz ausgelesen. Insgesamt ist der Wuchs von Happy Eyes® ähnlich ausladend mit sich schnell entwickelnden und schnell blühenden Ausläufern wie bei unserer Sorte (hanging) Pink Wonder®, aber die Ausläufer, Blätter und auch Blütenstände sind etwas feiner als bei der Schwestersorte, die Farbe der Blüten etwas heller. Vor allem aber fällt die dunkelrosa gefärbte Mitte, das Auge der Blüten auf, das den einzelnen Blüten, aber auch der ganzen Pflanze zu einem vitalen, lebendigen, ja fast schon lustig-glücklichen Gesicht verhilft: Happy Eyes!
Die Früchte von Happy Eyes®…
…sind klein bis mittelgross, sehr schön herzförmig in der Form und auch im Geschmack überdurchschnittlich. Wo Delirose® in einer 9er Skala eine 7.5 erreicht, hat Happy Eyes® immer noch eine 5.5 bis 6, gleich gut wie die meisten modernen Erwerbsanbausorten. Wie die Pink Wonder® Sorten fruchten bei Happy Eyes® im Ampelanbau auch die Ausläufer sofort, was insgesamt einen riesigen Ertrag ergibt. Die Ausläuferbildung kann man fördern, indem die ersten Blüten entfernt werden.
Verwendung
Der Konsument und Hobbygärtner wird diese Sorte mit Vorliebe in der Ampel oder in einem Gefäss anbauen, wo der Wuchs über den Topfrand hinaus erwünscht ist. Gerne kann die Sorte auch mit hanging Pink Wonder® kombiniert werden. Happy Eyes® hat ein helleres Pink und das auffällige dunkle Auge gleicht die etwas kleineren Blüten mehr als aus.
Erdbeere Double Pleasure® Happy Eyes® - das macht den Unterschied
- Auffällig und besonders sind die Blüten mit der dunklen Mitte
- Opulenter Wuchs mit real. langen Blütenstielen und langen, sofort wieder blühenden Ausläufern
- Geeignet für Ampeln
- Extrem blühwillig mit langen Blütenstielen
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Malini® Gracilis® - der kleinste, kompakteste Säulenapfel, ideal für den Kübel 
Der Säulenapfelbaum Malini® 'Gracilis'® ist bei weitem der kompakteste und kleinste Säulenapfel in unserem Sortiment. Nach 10 Jahren erreicht er ca. 150cm, weniger als die Hälfte der am stärksten wachsenden Säulenapfelsorten wie 'Dulcessa'®, 'Fresco'®, aber auch 'Mannequin'® und 'Topmodel'®. Damit ist der schorfresistente Malini® 'Gracilis'® perfekt geeignet für die Kübelkultur. Reif ist er ab Anfang September, leicht nach Malini® 'Subito'®, kann gut auch etwas hängen gelassen werden bis Mitte September. Über die vorwärtsschreitende Reife wird er dann von einem ausgeglichen süss-sauren Apfel zu einem definitiv süssen Apfelfrüchtchen. Überdies ist er auch sehr attraktiv dunkelrot gefärbt, in Vollreife manchmal fast mit einem rotbraunen Touch, ca. 70-90% der Apfeloberfläche sind ausgefärbt.
Die Vorteile des Säulenapfels Malini® 'Gracilis'®
- superkompakter Wuchs, wird nur 150cm hoch
- ertragreich mit süssen Früchtchen, schorfresistent und robust
- graziler, schlanker Wuchs mit wenig Verzweigungen, sehr elegant
Die Geschichte von Malini® 'Gracilis'®
Am Beispiel von 'Gracilis'® können wir sehr gut zeigen, wie lange es braucht, um einen neuen Apfel zu züchten und zu entwickeln. Gekreuzt wird diese Apfelsorte 1998 oder 1999, also vor gut 20 Jahren. Die Mutter ist Resi, die die Fruchtqualität, aber auch den reduzierten Wuchs mitbringt sowie die Schorfresistenz vermittelt; der Vater ist Telamon, der den Säulenwuchs in die «Ehe» einbringt. Selektioniert wird diese Sorte dann im Sämlingsfeld im Jahr 2005, und zwar bereits Ende August. Als Versuchsnummer bekommt das selektionierte säulenförmig wachsende Bäumchen 11/05 zugeteilt, es ist also die elfte Selektion, die wir in diesem Jahr bei den Äpfeln machen können. Die ursprüngliche Beschreibung im Züchtungsbuch deckt schon sehr viel von dem ab, was 'Gracilis'® ausmacht: Fruchtgrösse von Resi, aber viel dunkler und ganzflächiger gefärbt; ausgeglichenes Aroma, Zucker und Säule in Balance – und der frisch gekürten Selektionsnummer 11/05 wird auch gleich die beste Overall-Note zuteil, die wir in der Züchtung bei der Erstselektion vergeben können – eine 9.
Malini® 'Gracilis'® und die verschiedenen Wuchsgruppen der Säulenäpfel
Daraufhin wird diese Nummer 11/05 vermehrt, sie wird in der zweiten Teststufe zusammen mit anderen Säulenäpfeln gepflanzt und über 10 Jahre getestet; damit ist es möglich, die Regelmässigkeit der Erträge zu verfolgen, die Gesundheit des Baumes festzustellen und vor allem auch über die Jahre genau den Wuchstyp zu bestimmen: 11/05, nun Malini® 'Gracilis'® getauft, ist definitiv der kompakteste Säulenapfel in unserem Sortiment, nochmals deutlich kompakter als die Sorten der mittleren Wuchsgruppe mit 'Subito'® und 'Pronto'®. Erreicht 'Gracilis'® nach 10 Wuchsjahren eine Höhe von 140-160cm, so werden 'Subito'® und 'Pronto'® ca. 250cm hoch, die starkwachsenden Säulenäpfel 'Dulcessa'® und 'Fresco'®, aber auch 'Mannequin'® erreichen deutlich über 3m – wobei alle Sorten den typischen Säulenwuchs aufweisen: fast keine Verzweigung , dazu ein starker Drang, nach oben zu wachsen… Unterschiedlich bei all diesen Sorten ist vor allem der Internodienabstand, der Abstand von Blatt zu Blatt, der bei 'Gracilis'® am kürzesten ist – und zum superkompakten, aber doch säulenförmigen Wuchs führt.

Bild: Malini® 'Gracilis'® - der Säulenapfel mit schmalem elegantem Wuchs und wenig Seitentrieben.
Malini® 'Gracilis'® für die Kübelkultur
Damit ist 'Gracilis'® die perfekte Sorte für die Kübelkultur. Falls man einen einjährigen Baum kauft, ist nach dem Umtopfen in einem 25l Kübel darauf zu achten, dass eine gute Ernährung und Düngung erfolgt, so dass der Baum möglichst schnell und vor den ersten Früchten doch noch etwas an Höhe gewinnt. Eventuell kann es auch notwendig und sinnvoll sein, im ersten Standjahr im Kübel (oder auch im Garten) die Erstlingsfrüchte nochmals zu entfernen, um etwas mehr Wuchs zu erzielen.
Säulenapfel 'Gracilis'® schneiden?
Während bei stärker wachsenden Säulenapfelbäumen doch immer wieder stärkere Seitentriebe entstehen, die idealerweise schon um den längsten Tag herum auf 10-15cm zurückgeschnitten werden sollen, ist dies bei 'Gracilis'® kaum je der Fall. Auch muss hier nicht wie bei anderen Sorten nach 5 bis 6 Jahren die Höhe begrenzt werden. Allerdings lohnt es sich, im Frühling, vor dem Austrieb, die Seitenknospen der mittleren Hauptknospe an der Spitze mit den Fingernägeln zu entfernen, zu ‘blenden’, um etwas mehr Wuchs zuzulassen. Ein eigentlicher Schnitt ist nicht notwendig.
Kurzbeschreibung der Säulenapfelsorte Malini® 'Gracilis'®
Früchte: Kleine bis mittelgrosse rundliche Früchte, 70-90% dunkelrot ausgefärbt, bei Voll- oder Überreife kann die Farbe fast dunkelrot-braun werden. Ernte: Von Anfang September bis Mitte September, direkt ab Baum geniessbar, als Herbstapfel bis November lagerfähig – aber bis dann sind hoffentlich alle Früchtchen schon längst gegessen… Geschmack: Anfang September ist der Geschmack eher ausgeglichen süss-säuerlich, Mitte September bei Vollreife wird der Apfel eindeutig süss, mit einem feinen Apfelaroma. Der 'Gracilis'® Apfel ist feinzellig und saftig. Wuchs: Schmal, grazil, elegant, und doch gedrungen, nach 10 Jahren ca. 150cm hoch, im Topf gut 100cm, wenig Seitentriebe. Resistenzen: Resistent gegen Schorf, wenig anfällig für Mehltau.
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Säulenapfel schneiden - so einfach geht's!

Text: Markus Kobelt
Wie muss ich einen Säulenapfel schneiden? Das ist die Frage, die sich nach einigen Jahren bei fast jedem Säulenbaum stellt. Einerseits weil ja fast jeder Apfelbaum irgendwann geschnitten werden muss, andererseits aber auch, weil die Säulenäpfel irgendwann zu hoch werden, oder weil zwei, drei oder sogar vier Triebe steil nach oben wachsen und um die Vorherrschaft kämpfen. Bevor wir aber die Frage nach dem Schnitt und – mehr noch – nach dem richtigen Schnitt beantworten können, ist zunächst zu definieren, was ein echter Säulenapfelbaum ist – und was nicht. Und wir zeigen auch, wie und warum das so andersartige Wachstum eines Säulenapfelbaums zustande kommt und was die Folgen fürs Schneiden sind. Selbstverständlich können Sie im Lubera Gartenshop eine Vielzahl von neuen Säulenapfelsorten kaufen, alle aus der Lubera® Züchtung. Zum Abschluss zeigen wir auch, welche dieser Sorten ein eher schlankes Wachstum haben, und welche Sorten mehr Seitentriebe ausbilden.
Was ist ein wirklicher Säulenapfel
Ein echter Säulenapfelbaum hat kurze Internodien, also kurze Abstände zwischen den Knospen, viel kürzere als bei normalen Apfelsorten. Diese Eigenschaft ist zusätzlich kombiniert mit einer extrem stark entwickelten Apikaldominanz, das heisst beim Wuchs wird die höchste Knospe, die ja eigentlich immer die Spitze des Mitteltriebs, der Zentralachse des Baums ist, viel stärker gefördert als Seitenknospen, die regelrecht im Austrieb gehemmt sind. Als Folge davon entwickeln sich weniger oder fast keine Seitentriebe. Und als gemeinsames Resultat der Apikaldominanz und der kurzen Nodienabstände ergibt sich fast wie von selbst der typische Säulenwuchs.

Bild: Säulenapfel Malini® Pronto® - feuerbrandtoleranter Baum mit süsser Apfelernte
Diese Eigenschaft stammt fast ausschliesslich von der Sorte Wijick ab, die in den 50er Jahren in Kanada als Mutation, als spontane genetische Veränderung – der alten amerikanischen Sorte McIntosh gefunden wurde. In bald 30 Jahren Apfelzüchtung habe ich noch keinen Fall gesehen, bei dem echter Säulenwuchs beim Apfel wirklich von einer anderen Sorte herstammte.
Warum wir jetzt – wo es doch eigentlich um den Schnitt ginge – diese Herkunft und das Thema des echten Säulenbaums so betonen, ist schnell erklärt: Auf dem Markt gibt es hier leider sehr viele Fake-Produkte: Einjährige Apfelbäume, die wegen des im zarten Alter schlanken Wuchses geradewegs zum Säulenbaum erklärt werden, Sorten mit eng anliegenden, nach oben gerichteten pappelartigen Trieben, die ebenfalls als Säulenbäume verkauft werden…. Schlussendlich ist es nicht ganz einfach, hier die echten von den unechten Säulenbäumen zu unterscheiden, aber ein wichtiger praktischer Hinweis ist sicher, dass ein echter Säulenbaum eigentlich nie einjährig über 1m wachsen kann (häufig wird er nur 30-60cm hoch), was bei normalwachsenden Apfelsorten sehr schnell der Fall ist.
Notabene: Alle Säulenapfelsorten, die wir im Lubera Apfelsortiment anbieten, stammen aus dieser Züchtungslinie von Wijick ab, die wir aber unterdessen über 4 Generationen verbessert haben, so dass die Fruchtqualität interessanter und werthaltiger wurde und zusätzlich auch die Resistenz der Bäume verbessert worden ist. Alle Lubera Säulenapfelsorten, die wir Malini® nennen, sind schorfresistent.
Der Unterschied zwischen Säulenäpfeln und Schnurbäumen
Die sogenannten Schnurbäume werden über Kulturmassnahmen, vor allem über den Schnitt zum säulenartigen, schlanken Wuchs gezwungen. Man startet mit einem schlanken, einjährigen Apfelbaum, einem sogenannten Easytree® und schneidet in den Folgejahren immer wieder alle längeren Seitentriebe auf kurzes Holz zurück, um den Baum in die gewünschte Säulenform zu bringen. Dies gelingt auch, wenn sie auf eine schwachwachsende Unterlage wie M9 veredelt sind. Der Säulenapfelbaum hat im Unterschied zu den Schnurbäumen von Haus aus, genetisch bedingt einen schönen Säulenwuchs, der durch Schnitt nur gehalten und verstärkt werden soll. Die gilt übrigens beim Steinobst-Säulenobst nur bedingt: Meist werden da Sorten angeboten, die keine verkürzten Internodien haben und die einfach über eine starke Apikaldominanz eine Art Pappelwuchs zeigen.
Warum Säulenäpfel eigentlich nicht geschnitten werden müssen – oder etwa doch?
Zurück zum Schneiden eines Säulenapfelbaums. Wenn man sich die obenstehenden Erklärungen nochmals kurz vor Augen führt, so findet der geneigte Leser schnell den grundlegenden Widerspruch in meiner Argumentation: Wenn Säulenbäume dank der Kombination von Apikaldominanz und kompakten, kurzen Internodien nur säulenförmig wachen, warum bitte muss man sie denn schneiden? Ist es nicht eines der Hauptargumente für den Säulenapfelbaum, dass man ihn eigentlich nicht schneiden muss? Ist das nicht auch ein Hauptziel eines Säulenbaum-Käufers: gar nicht mehr schneiden zu müssen? Ja, nur leider ist Biologie nicht Logik oder Mathematik, was theoretisch sein sollte, zeigt sich in der Realität dann doch wieder etwas anders.

Bild: Die Blüte des Säulenapfels Malini® Subito® – ein frühreifer Säulenapfel mit würzigem Aroma
Wo entstehen beim Säulenapfel vor allem Seitentriebe?
Der Säulenapfelbaum bildet halt doch Seitentriebe aus, wenn auch lange nicht so viele wie die normalwachsenden Apfelbäume. Schaut man etwas genauer hin, so entdeckt man schnell, dass Seitentriebe vor allem an einer Stelle entstehen: Sie entstehen an der sogenannten 'Basis', das ist die Spitze des letztjährigen Triebs, gleichzeitig auch die Basis des nächstjährigen Triebs, aus dem dann die Mitte und manchmal eben auch einige Konkurrenzäste weiterwachsen.

Bild: Man sieht hier die Basis mit dem weiterwachsenden Mitteltrieb und mit zwei Konkurrenzästen
Und so kann man sich die Verzweigungen und Konkurrenzschosse gleich auch erklären: Die speziell starke Apikaldominanz (=Spitzenförderung) eines Säulenapfels führt dazu, dass im Frühling, gerade zu Beginn des Austriebs, eben nicht nur die Endknospe gefördert wird, sondern auch die gleich nebenan und nur einige Millimeter tiefer sitzenden Konkurrenzknospen, die dann auch austreiben.
Was passiert, wenn Säulenäpfel nicht geschnitten werden?
Wenn man diese Seitenknospen gerade unter der Mittelknospe durchtreiben und wachsen lässt, so entsteht bei vielen Säulenapfelsorten so etwas wie ein jüdischer Baum-Kronleuchter, bei dem gleich mehrere steil nach oben wachsende Äste mit der Mitte um die Dominanz streiten.

Bild: Säulenapfel Malini® 'Gracilis'® – der kleinste, kompakteste Säulenapfel, ideal für den Kübel
Säulenapfel schneiden: Einfacher geht’s nicht!
Falls man dies verhindern und den Säulenwuchs erhalten will, muss man den Säulenapfel schneiden, so dass sich die Säule gleichmässig mit feinem Fruchtholz bekleidet, und nicht aus einem steil nach oben wachsenden Mehrsäulensystem besteht. Letztlich ist der Schnitt ganz einfach – und braucht auch kein Fachwissen:
Alle Seitentriebe, die länger als 20 cm sind, werden 2x pro Jahr, einmal im Februar und einmal im März auf 15-20cm zurückgeschnitten. Damit erreicht man sowohl die frühen und extrem starkwachsenden Austriebe, vor allem im Spitzenbereich, als auch die später nachwachsenden Seitentriebe, die zum Beispiel auch einmal aus älterem Fruchtholz entstehen können. Achtung: KEIN Ast darf jemals ganz weggeschnitten werden, es muss immer ein Zapfen von 10-15cm bleiben. So können Sie über die Jahre sicherstellen, dass der Baum mit Fruchtholz bekleidet ist und auf der ganzen Länge Früchte trägt. Wenn Seitentriebe ganz weggeschnitten werden, führt dies zu kahlen Stellen, die nie mehr Fruchtholz und Früchte entwickeln werden.

Bild: Säulenapfelbaum vor dem Schnitt

Bild: Säulenapfelbaum nach dem Schnitt; da an den unteren Seitentrieben schon viele Blütenknospen sichtbar sind, konnte da etwas weniger stark geschnitten werden.
Prävention gegen zu viele Seitentriebe
Wenn man will, kann man gegen allzu viele Seitentriebe auch präventiv vorgehen, indem man Anfang März die Triebspitze des Säulenapfelbaums genauer anschaut und die am nächsten bei der Mittelknospe angesiedelten Seitenknospen blendet, das heisst mit dem Fingernagel entfernt. Damit werden die wichtigsten Kandidaten für Konkurrenztriebe schon vor dem Austrieb – ausgeschaltet.
Säulenapfelbäume in der Höhe begrenzen
Bei Lubera veredeln wir die Säulenapfelbäume auf der Unterlage M26. Die Lubera Malini® Sorten werden nach 10 Jahren zwischen 150cm (Malini® 'Gracilis' ) und 220cm (Malini® 'Subito') und 300+ cm (Malini® 'Mannequin') lang. Viele andere Produzenten veredeln aber Säulenapfelbäume auf stark wachsende Unterlagen, um eine stärkere, besser zu verkaufende Jungpflanze zu erhalten. Diese dann allerding leicht bis zu 4 oder 5m hoch werden. Da stellt sich dann häufig die Frage, ob dieses Höhenwachstum jetzt ewig weitergehen soll oder wie man die Säulenapfelbäume in der Höhe begrenzen könnte. Auch hier spielt wieder die Basis, die Trennung von zwei Jahrestrieben eine entscheidende Rolle. Die Basis ist meist erkennbar an einem oder mehreren deutlich sichtbaren Ringen rund um den Ast. Am besten schneidet man den zu hohen Teil eines Apfelsäulenbaums relativ brutal ca. 5cm über einer solchen Basis ab. Sobald dann im Frühjahr der Austrieb in Schwung gekommen ist, kann der schönste eventuell auch geradeste Austrieb ausgewählt werden, der dann die neue Stammverlängerung bilden soll. Die anderen Äste werden einfach abgerissen oder aber – wenn man auch an der Spitze mehr Früchte ernten will – werden sie dem jährlichen Schnittregime unterworfen und zweimal im Jahr, im März und im Juni, auf 15 bis 20 cm zurückgeschnitten. Der Vorgang kann alle paar Jahre wiederholt werden, idealerweise alle 3-4 Jahre, so dass die neu entwickelte Spitze zwischendrin auch Früchte tragen kann und nicht aufgrund des permanenten Rückschnitts den Struwwelpeter-Habitus annimmt.

Bild: Höhenbegrenzung bei einem Säulenapfelbaum: Der Mitteltrieb wird einige cm über einer Basis zurückgeschnitten. Die Basis, die Abgrenzung zwischen zwei Jahrestrieben, ist an den horizontalen Ringen erkennbar.

Bild: Schlanker Säulenapfelbaum mit Höhenbegrenzung.
Säulenapfelsorten mit eher mehr Seitentrieben, und sehr schlanken Säulenäpfel
Auch bei den Malini®-Säulenapfelsorten von Lubera gibt es natürlich Unterschied in der Neigung der Sorten, Seitentriebe auszubilden. Vor allem Malini® 'Mannequin' und 'Topmodel' haben einen sehr auffälligen schlanken Wuchs (kein Wunder bei den Namen!). Mit wenig Seitentriebe und einem akzentuierten Höhenwachstum gehören sie nach 8-10 Jahren auch zu den Sorten mit 300cm und mehr Höhe. Umgekehrt sind Malini® 'Subito' und 'Pronto' deutlich kompaktere, bilden aber auch deutlich mehr Seitentriebe aus. Auch diese Differenz hat ihre innere Logik: Die kompakteren Bäume von Subito und Pronto sind mehr gestaut oder gebremst – und entsprechend entstehen auch mehr Seitentriebe. Die Malini® 'Mannequin' und 'Topmodel' erfahren mehr Spitzenförderung, wachsen entsprechend mehr in die Höhe, mit weniger Seitentrieben. So einfach ist die Säulenapfel-Logik!

Bild: Säulenapfel Malini® 'Mannequin' – eleganter und schlanker Säulenbaum mit süssen Äpfeln

Bild: Säulenapfel Malini® 'Topmodel' – schlanker Säulenapfelbaum mit aromatischen Äpfeln
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Sonnenhut (Rudbeckia) - wertvoller Spätblüher im Naturgarten 
Text: Sabine Faaß
Ob im Beet, auf einer Freifläche oder am Gehölzrand: Eine Sonnenhut Pflanze bildet überall den leuchtenden Mittelpunkt. Die winterharten Stauden aus der Gattung Rudbeckia punkten mit einer aussergewöhnlich langen Blütezeit bis in den Herbst, haben unkomplizierte Standortansprüche und ziehen zahlreiche bestäubende Insekten an. Mit ihren beeindruckenden Wuchshöhen - der Riesen-Sonnenhut kann stolze 3 Meter erreichen - sorgen die hohen Arten für Farbe und Struktur im Garten. Die kleiner bleibenden Vertreter eignen sich für einen Platz im Beetvordergrund oder sogar für den Kübel. Rudbeckien sind auch wunderbar in der Floristik einsetzbar, die üppige Blüte erlaubt einen regelmässigen Schnitt für die Vase.
Die prächtige Optik einer Rudbeckie bietet sich für vielfältige Kompositionen im Beet an. Im pflegeleichten Präriegarten erzeugt sie ein harmonisches Bild in der Gesellschaft mit Ziergräsern aller Art. Auch viele strahlende Stauden-Kombinationen sind möglich: Sehr schön zur Geltung kommt der Gelbe Sonnenhut zusammen mit dem warmen Farbton einer Schafgarbe, Herbstaster oder Sonnenbraut.

Bild: Rudbeckia fulgida sullivantii 'Goldsturm' – prächtiger Sonnenhut, der mit seinen grossen goldgelben Blüten mit der dunklen Mitte, im wahrsten Sinne des Wortes die Sonne aufgehen lässt.
Wertvoller Spätblüher im Naturgarten
Eine Sonnenhut Pflanze entwickelt buschige Horste, aus denen sich ab Juli die markanten Blüten mit der dunklen Mitte erheben. Manche Sorten verzaubern den Garten bis in den Oktober hinein. Nachstehend einige Empfehlungen aus unserem Lubera®-Sortiment.
- Rudbeckia fulgida sullivantii 'Goldsturm' ist eine beliebte, lang blühende Sorte, die auffallend grosse Körbchen mit langen Zungenblüten zeigt. Sie kommt in kleinen oder grossen Gruppen bestens zur Geltung.
- Rudbeckia fulgida var. deamii ist ein Sonnenhut, der recht trockenheitsverträglich ist, und stellt somit die perfekte Alternative zu 'Goldsturm' dar.
- Der Riesen-Sonnenhut (Rudbeckia maxima) ist im Beet eine imposante Erscheinung. Er passt mit seinen kräftigen Stängeln und dem hohen Wuchs perfekt in den Hintergrund von Staudenbeeten.
- Der Fallschirm-Sonnenhut ‘Herbstsonne‘ schmückt den spätsommerlichen Garten mit zitronengelben Blüten, aus deren Mitte ein grünliches Auge emporragt. Mit seinem breitbuschigen Wuchs erreicht er stattliche 2 Meter in der Höhe.
- Die besonders blühwillige Rudbeckia triloba 'Prairie Glow' (Oktober-Sonnenhut) ist eine Auslese, die ein schönes Blüten-Farbspiel in Gelb, Orange und Rot entwickelt. Mit einer Wuchshöhe von etwa einem Meter gehört sie zur mittleren Riege im Beet.
- Der Schwachfilzige Sonnenhut 'Henry Eilers' besticht mit einer außergewöhnlichen Blütenform. Die hellgelben Röhrenblüten enden in breiten Zungen. Die Sorte entfaltet ihre Wirkung vor allem in der Gruppe, zum Beispiel in prärieartigen Pflanzungen.
- 'Little Gold Star' ist die kleine Schwester der Sorte 'Goldsturm', die im Beetvordergrund oder in Pflanzgefässen aller Art eine gute Figur macht.

Bild: Rudbeckia fulgida varietät deamii – Deam-Sonnenhut mit lang gestielten gelben Blüten, die sich gut für den Schnitt eignen.
Wissenswertes über die Sonnenhut Pflanze - Rudbeckia
Die Gattung Rudbeckia gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae) und weist etwa 20 verschiedene Arten auf, die allesamt aus Nordamerika stammen. Für den Gartenbereich sind einige Arten interessant. Hierzu gehören zum Beispiel der Gewöhnliche Sonnenhut, Rudbeckia fulgida, der eine Wuchshöhe von etwa einem Meter erreicht, sowie Rudbeckia nitida, der Fallschirm-Sonnenhut. Letzterer bildet im Garten hohe, standfeste Horste.
In ihrer Heimat haben Rudbeckien ihre Naturstandorte auf feuchten Wiesen oder trockenen Prärien. Der Sonnenhut hat einen horstigen Wuchs und kann sich mit der Zeit über ausläufertreibende Rhizome ausbreiten. Im Gegensatz zum Roten Sonnenhut (Echinacea) ist eine Rudbeckia relativ eng mit Sonnenblumen verwandt, die Echinacea ist botanisch gesehen den Zinnien ähnlicher.

Bild. Rudbeckia laciniata 'Goldquelle' – mit zitronengelben leuchtenden, gefüllten Blüten ist diesser Sonnenhut ein richtiger Eyecatcher im Garten.
Sonnenhüte haben charakteristische Blütenkörbchen, die ringsum mit gelben Strahlenblüten besetzt sind. Die Blütenblätter stehen je nach Art waagerecht ab oder hängen leicht herab. Nach der Blütenpracht schmückt sich die Staude mit Samenständen, die auch im Winter noch attraktiv sind und Vögeln als Nahrung dienen.
Der geeignete Standort und Boden
Der Boden sollte für eine Rudbeckia frisch und ausreichend mit Nährstoffen versorgt sein. Günstig ist ein lehmiger Boden, Staunässe sollte vermieden werden. Der Standort ist idealerweise sonnig bis halbschattig. Ein magerer Gartenboden sollte vor der Pflanzung mit Kompost verbessert werden.
Verfügen Sie über eine sonnige Terrasse oder einen Balkon, können Sie eine kompakt wachsende Rudbeckia auch in einen Kübel pflanzen.

Bild: Rudbeckia triloba 'Prairie Glow' – der Garten-Sonnenhut mit seinen leuchtenden Blüten fällt in jedem Staudenbeet auf.
Sonnenhut pflanzen
Wenn Sie eine Rudbeckia pflanzen, sollten Sie einen Pflanzabstand von 40 bis 60 Zentimetern wählen, der Fallschirm-Sonnenhut benötigt etwa 70 Zentimeter. Drei bis vier Pflanzen pro Quadratmeter sind in einer Gruppenpflanzung empfehlenswert.
Rudbeckia pflegen
Der Gelbe Sonnenhut erweist sich als sehr pflegeleicht, wenn er die idealen Bedingungen vorfindet. Im Freiland können Sie für einen humusreichen Boden sorgen, indem Sie jedes Jahr gut verrotteten Kompost einarbeiten. Grundsätzlich ist eine Düngung zum Wachstumsbeginn im Frühjahr und ein zweites Mal im Juni optimal.
Bei einer Kultivierung im Kübel sollten Sie regelmässig giessen. Eine zweiwöchige Nährstoffgabe mit Flüssigdünger ist anzuraten. Ab August sollten Sie die Düngung einstellen. Im Winter empfiehlt es sich, das Pflanzgefäss zu isolieren und auf Holz oder Styropor zu stellen.
Der Rückschnitt kann erst nach dem Winter erfolgen, ist aber nicht zwingend notwendig.
Tipp:Manche Vertreter, wie zum Beispiel Rudbeckia subtomentosa 'Henry Eilers', sind nicht besonders standfest - sie stützt man am besten mit einem Staudenring.

Bild: Rudbeckia fulgida 'Little Goldstar'Ⓢ – Sonnenhut der Sie von Anfang August bis Ende Oktober mit gelben Blüten beeindruckt.
Rudbeckia teilen
Im vier- bis fünfjährigen Rhythmus ist es empfehlenswert, eine Rudbeckie zu teilen. So bleibt ihre Vitalität erhalten. Diese Massnahme ist insbesondere auf sandigen Böden wichtig, da sich die Pflanze sonst nicht als sehr langlebig erweist. Auch zur Vermehrung kann eine Sonnenhut Pflanze gut geteilt werden. Der beste Zeitpunkt für eine Teilung ist im März/April oder im September/Oktober.
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Kokardenblume (Gaillardia) - die traditionelle Bauerngartenstaude 
Text: Sabine Reber
Die Kokardenblume oder Gaillardia ist eine fröhliche, bunte Bauerngartenstaude. Die auch als Papageienblume bekannte Staude wächst rasch und blüht schnell. Ihre kräftig gefärbten gelben und roten Blüten sind in gemischten Staudenbeeten und Rabatten ebenso schön wie als Schnittblumen. Für Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und andere Insekten ist die Gaillardia eine der besten Blumen. Die pflegeleichte, mehrjährige Staude blüht schon im ersten Jahr. Sie ist winterhart. Die Blüten öffnen sich vom Juni bis in den Oktober. Sie passen gut in klassische wie moderne Gestaltungen. Sei es im naturnahen Garten, im traditionellen Bauerngarten oder auf dem Balkon. Kokardenblumen sollten Sie am besten zusammen mit Dahlien sowie anderen mehrjährigen Stauden pflanzen. So können Sie prächtige Beete und die besten Blumensträusse aus dem eigenen Garten geniessen!

Bild: Gaillardia x grandiflora 'Bremen' – mit auffälligen, dreifarbigen Blüten zieht diese wunderschöne Bauerngarten-Staude die Bienen und Schmetterlinge magisch an.
Die besten Sorten der Gaillardia
Kokardenblumen stammen aus den USA und aus Südamerika. Diese Pflanzen gehören zu einer Gattung mit etwa 30 Arten von Einjährigen, Zweijährigen und mehrjährigen Stauden. Für Beet und Garten sind besonders die Einjährigen sowie die grossblumigen Stauden-Gaillardia (grandiflora) interessant. Es gibt verschiedene robuste und schöne Züchtungen für Garten Beet und Balkon. Die verschiedenen Sorten dieser Pflanze blühen in den Farben Gelb, Orange und verschiedenen Rottönen. Die klassische Gaillardia der Bauerngärten ist die Garten-Kokardenblume Gaillardia x grandiflora 'Bremen'. Diese grossblumige Kokardenblume hat auffällige dreifarbige Blüten. Gaillardia x grandiflora 'Bremen' wird etwa 60 Zentimeter hoch. Ebenso gross wird die Gaillardia aristata 'Ambers Wheels' mit ihren auffälligen, goldgelben Blüten. Kleiner bleiben die Gaillardia x grandiflora 'Kobold'. 'Kobold' ist die kleinste und kompakteste Kokardenblume. Sie begeistert mit grossen, roten Blüten, die gelb umrandet sind. Die Sorte 'Burgunder' trumpft mit weinroten, sehr grossen und auffälligen Blüten auf. Diese ist ein besonderer Hingucker in jedem Staudenbeet und Bauerngarten. Im Topf auf dem Balkon blüht sie ebenso gut aus wie im Beet und Garten.

Bild: Gaillardia x grandiflora 'Burgunder' – die typische Bauerngarten-Staude mit überdurchschnittlich grossen Blüten.
Der richtige Standort
Die Gaillardia stammt aus steppigen, trockenen Gebieten. Darum brauchen Kokardenblumen unbedingt einen vollsonnigen Standort. Keinesfalls darf es zu nass sein. Sommerhitze und Trockenheit vertragen diese robusten Stauden bestens. Die Gaillardia gedeiht auf allen normalen Gartenböden, bevorzugt aber kalkhaltigen Boden. Der Boden sollte humusreich und nährstoffreich sein. Das Wichtigste aber ist gute Durchlässigkeit. Wenn nötig sollte vor der Pflanzung Sand und Kies eingegraben werden. In Töpfen müssen eine Drainageschicht und durchlässiges Substrat verwendet werden. Auf einem sonnigen Balkon oder auf der Terrasse können die Kokardenblumen bestens in Gefässen gepflanzt werden. Diese beliebten Gartenblumen lassen sich auch gut mit anderen sonnenliebenden Stauden und Sommerblumen kombinieren. Gaillardia passen am besten zu Schafgarben, Knautien, Skabiosen und Steppen-Salbei.

Bild: Gaillardia x grandiflora 'Kobold' – die kleinste kompakteste Sorte mit grossen roten, gelb-gerandeten Blüten
Gaillardia richtig pflanzen und pflegen
Mehrjährige Gaillardia sind recht robust. Bei der Pflanzung achten Sie bitte darauf, dass der Wurzelballen der Staude leicht aufgerissen und gelockert wird. Dann werden die Pflanzen mit etwas Kompost in das Pflanzloch gesetzt, und gut angegossen. Nach der Pflanzung brauchen sie kaum mehr Wasser, ausser wenn das Wetter sehr trocken ist. Im Topf müssen Sie Kokardenblumen aber regelmässig giessen. Dünger brauchen sie nicht viel. Nach der Blüte sollten Sie das Verblühte möglichst bald schneiden. Dann blühen die Gaillardia nochmals. Im Herbst ist Kokardenblumen zurück schneiden besonders wichtig. Im Oktober heisst es, die Staude komplett knapp über dem Boden zu schneiden. Vor dem Winter kann sie mit etwas Laub gedeckt werden. Im Frühling geben Sie Ihren Gaillardia etwas Kompost und/oder Langzeitdünger. Die Kokardenblume über den Winter bringen ist einfach, denn die beliebten grossblumigen Sorten sind mehrjährig und winterhart. Auf dem Balkon müssen sie im Winter aber etwas geschützt werden. Wichtig ist, dass grossblumige Kokardenblumen im Winter nicht zu nass stehen.

Bild: Gaillardia aristata 'Amber Wheels' – mit grossen goldgelben Blüten die schon aus weiter Ferne leuchten.
Kokardenblume vermehren
Wie lässt sich die beliebte Kokardenblume selber vermehren? Am einfachsten geschieht dies durch Aussaat im Frühling. Die Gaillardia können im Mai direkt aufs Beet gesät werden. Es ist auch möglich, sie schon im März in Schalen zu säen. Nicht alle Kokardenblumen sind sortenecht, das heisst, die jungen Pflanzen blühen dann eventuell in anderen Farben. Es können auch bestehende Stauden im April und Mai geteilt werden. Auf diese Weise vermehrte Pflanzen blühen dann alle in den gleichen Farben. Besonders für die grossblumigen Kokardenblume Hybriden trifft das zu. Das ist für die Gestaltung von grösseren Staudenbeeten noch wichtig. Mit etwas Geschick ist auch die Vermehrung der Kokardenblume durch Wurzelstecklinge möglich. Diese blühen dann auch alle in den gewünschten Farben.
Schädlinge und Krankheiten bei Gaillardia
Welche Schädlinge und Krankheiten können bei der grossblumigen Kokardenblume auftreten? Das häufigste Problem bei der Pflege von Kokardenblumen ist Staunässe. Solche Pflege Fehler führen bei der Staude zu Wurzelfäule und zum Absterben der Pflanze. Weitere Krankheiten können bei dieser Staude durch Pilze auftreten. Echter und falscher Mehltau und Rostpilze können die verschiedenen Sorten befallen, wenn die Pflanzen zu wenig frische Luft und zu feucht haben. Treten solche Krankheiten auf, gilt es, alle befallenen Pflanzenteile zu entfernen. Wenn es sehr schlimm ist, kann danach mit Fungizid behandelt werden. Ein weiteres Pflege Problem bei Gaillardia Sorten können die Schnecken sein. Bei Direktsaat im Beet werden oft die jungen Sämlinge alle weggefressen. Dagegen helfen die üblichen Mittel gegen Schnecken.
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