Hallo John Do, „Die jungen Leute machen uns Dampf. Ich finde das richtig.“[1]Angela Merkel gerät beinahe ins Schwärmen, wenn sie über die Schüler*innen von „Fridays for Future“ spricht. Dabei versucht sie es auch gerne mal auf die emotionale Tour: „Es bricht einem fast das Herz, wie Raubbau an der Natur betrieben wird.“[1] „Wegloben“ nennt man diese Taktik: Die Kanzlerin tätschelt den Schüler*innen gönnerhaft den Kopf. Und belässt es dabei. Die Forderungen, die eindringlichen Aufrufe der Jugendlichen ignoriert Merkel weiter. Carla Reemtsma, „Fridays for Future“-Aktivistin aus Münster, kennt diese Strategie. „Man könnte meinen, wir hätten nur Fans in der Bundesregierung“, sagt die Studentin. „Aber schaut Euch ihre Politik an: Wir streiken jetzt seit fünf Monaten. Passiert ist nichts.“ Jüngstes Beispiel: Die Minister*innen lehnen das Klimaschutzgesetz von SPD-Umweltministerin Schulze beinahe einmütig ab.[2] Deswegen geht Carla auch am nächsten Freitag auf die Straße: Für den 24. Mai ruft „Fridays for Future“ europaweit zu Klimastreiks auf. Wie Greta Thunberg, die Initiatorin der Streiks, sagt auch Carla: „Wir jungen Leute allein werden die Regierungen nicht überzeugen können. Dazu brauchen wir auch die Omas und Opas, die Dreißigjährigen, die Eltern.“ |